: Sarah Epstein
: Wave of Lies Ein Jugendthriller voller Geheimnisse, Spannung und Lügen ? Jugendbuch ab 14 Jahre
: Fischer Sauerländer Verlag
: 9783733604141
: 1
: CHF 10.00
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: German
: 400
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Sechs beste Freunde: Einer von ihnen fehlt. Alle sind schuldig. Wie immer kehrt Chloe in den Ferien in die Kleinstadt zurück, in der sie aufgewachsen ist. Und wie immer trifft sich die ganze Gang am ersten Abend in der alten Pizzeria. Sie kennen sich seit dem Kindergarten und sind wie eine Familie. Ach was, besser als Familie! Doch heute ist alles anders. Denn seit Henry vor drei Monaten in einer Sturmnacht verschwunden ist, sitzen die Übriggebliebenen zum ersten Mal wieder zusammen. Und das Misstrauen steigt wie Nebel zwischen ihnen auf. Jeder hat etwas zu verbergen. Alle sind schuldig.

Sarah Epstein wuchs in Sydney auf und lebt inzwischen in Melbourne, zusammen mit ihrem Mann, zwei Söhnen und einer Hundedame namens Luna. Sie studierte Graphikdesign, doch Sarah fand schnell heraus, dass nicht das Gestalten von Büchern, sondern das Schreiben sie wirklich glücklich macht. Genau wie ihre Leser. In Australien hat sie bereits zahlreiche Preise gewonnen.

1Chloe


Heute


Im Abwasserkanal suchten wir Henry zuerst. Dann an den überfluteten Ufern des Shallow Reservoir. Der Sturm der vergangenen Nacht war seit Jahren der stärkste und wildeste in dieser Gegend gewesen. Innerhalb einer Stunde regnete und hagelte es so viel wie normalerweise in zwei Monaten, Äste brachen von den Bäumen ab, und Rinnsteine verwandelten sich in reißende Bäche. Vom Dach des Postgebäudes wurden Wellblechplatten gerissen, und bei Cutler Bend, wo erst vor einem Jahr ein Buschfeuer gewütet hatte, ging eine Schlammlawine ab.

Es war eine Nacht, die alles gründlich durchkaute und wieder ausspuckte. Keiner von uns wollte darüber nachdenken, dass sie womöglich Henry zwischen die Zähne bekommen hatte.

Wir klopften an Haustüren und fragten in den Läden, sahen auch in der Bibliothek und an seinem angestammten Angelplatz nach. Erst am frühen Nachmittag stolperte jemand über ein schlammiges Mountainbike im Wartebereich des Bahnhofs. Es war ordentlich auf dem Ständer abgestellt, und das Vorderrad stand in einem koketten Winkel, als ob es sagen wollte: »Wo bleibt ihr denn?« Anfangs waren wir