: Elizabeth Rolls
: Lieben Sie mich, Marquess!
: Cora Verlag
: 9783751506816
: Digital Edition
: 1
: CHF 2,20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 130
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

'Niemal , Mylord.' Lady Emma lehnt den kühlen Heiratsantrag des attraktiven Marquess of Huntercombe ab. Nur aus Liebe würde sie ihn ehelichen! Doch dann droht ihrem Sohn Gefahr, und die Angst treibt Emma zum Marquess. Sie sucht Hilfe - und verliert ihr Herz. Aber kann der scheinbar gefühlskalte Casanova ihre Liebe erwidern?



<p>Elizabeth Rolls, Tochter eines Diplomaten, wurde zwar in England geboren, kam aber schon im zarten Alter von 15 Monaten in die australische Heimat ihrer Eltern. In ihrer Jugend, die sie überwiegend in Melbourne verbrachte, interessierte sie sich in erster Linie für Tiere - Hunde, Katzen und Pferde - las viel und schrieb kleine Geschichten. Mit 14 trat sie in den Schulchor ein und entdeckte ihre Leidenschaft für Musik. Sie nahm Klavier- und Gesangsstunden und studierte schließlich Musikwissenschaft an der Universität von Melbourne, um anschließend als Musiklehrerin zu arbeiten. Zwischenzeitlich heiratete sie den Nuklearphysiker Paul, bekam zwei Söhne - und entdeckte ihre Lust am Schreiben neu. Angeregt von ihrer Freundin Meg, verfasste sie ihren ersten historischen Liebesroman, der einen englischen Verleger fand: Mills& Boon. Elizabeth war überglücklich und schwebte wie auf Wolken. Nun verbringt sie ihre gesamte Freizeit damit, weitere Romane zu verfassen. Sie entspannt sich am liebsten bei einer guten Tasse Tee - nicht aus dem Beutel, sondern in einer kleinen Zeremonie auf die traditionelle englische Art zubereitet.</p>

1. KAPITEL

Ende Oktober 1803

Als der Marquess of Huntercombe die Liste überflog, die ihm seine Schwester in die Hand gedrückt hatte, spürte er Panik in sich aufsteigen. Was natürlich absurd war. Er befand sich in seiner Bibliothek, und niemand bedrohte ihn. Dennoch …

Er räusperte sich. „Letty, das ist nicht …“

Seine Schwester Letitia brachte ihn mit einem strengen Blick zum Schweigen. „Huntercombe, du weißt selbst, dass du dich wieder verheiraten musst.“

Wenn sie ihm Vorwürfe machte, nannte sie ihn stets Huntercombe. Dabei wusste er selbst gut genug, was er zu tun hatte! Noch nie hatte er seine Pflichten vernachlässigt. Giles, Marquess of Huntercombe, tat, was er seiner Familie, seiner Stellung als Mitglied des House of Lords, seinen Pächtern und Bediensteten schuldig war.

„Diese Sache duldet keinen Aufschub“, fuhr Letty fort. Sie seufzte. „So bedauerlich Geralds Tod auch ist …“

Hunt biss die Zähne zusammen, dann nickte er. Geralds Tod war eine Katastrophe.

„Caro und ich haben alle jungen Damen aufgelistet, die zurzeit auf dem Heiratsmarkt sind und infrage kommen.“

Heiratsmarkt war eindeutig der richtige Ausdruck. Undjung ebenfalls. Hunt schaute auf die Liste. Seine beiden Schwestern hatten neben den Namen der verschiedenen Heiratskandidatinnen vermerkt, ob die betreffende hübsch war, welche Talente sie besaß, ob sie eine zufriedenstellende Mitgift erhalten würde, über welche gesellschaftlichen Verbindungen sie verfügte und natürlich wer ihre Eltern waren.

Hunt erschauerte.

Dann zwang er sich, jeden einzelnen der Namen noch einmal zu lesen. „Um Himmels willen, Letty!“

Der Spaniel, der sich in der Nähe des Kamins ausgestreckt hatte, hob den Kopf.

„Was hast du?“

„Chloe Highfield?“ Hunt bedeutete dem Hund, er solle liegen bleiben.

„Natürlich!“ Letty verzog gekränkt das Gesicht. „Warum hätten wir sie nicht …“

„Weil sie mein Patenkind ist“, unterbrach Hunt sie.

„Oh! Daran habe ich tatsächlich nicht gedacht. Schade, dann müssen wir sie wohl streichen.“

Schnellen Schrittes trat Hunt zum Kamin und warf die Liste ins Feuer.

„Giles! Caroline und ich haben stundenlang an dieser Liste gearbeitet!“

„Das bezweifele ich nicht.“ Er starrte noch immer in die Flammen, obwohl das Papier längst verbrannt war. Schließlich wandte er sich um. „Letty, im letzten Monat hast du mir zum Geburtstag gratuliert. Man sollte meinen, dass du weißt, wie alt ich bin.“

Sie runzelte die Stirn. „Du bist 50 geworden. Warum fragst du?“

Ungläubig musterte er ihr Gesicht. Glaubte sie wirklich, ein Mann seines Alters wolle eine Jungfrau von kaum 18 Jahren heiraten?

Sein Blick wanderte zur halb geleerten Teetasse auf dem Tisch. Nun, er brauchte jetzt etwas Stärkeres als Tee. Ents