Aufrichtung in Balance ist nur möglich, wenn alle Seiten gleich stark und beweglich sind. Erst eine gute Balance ermöglicht ein unabhängiges Bewegen von zum Beispiel Armen, Beinen und Kopf.
Erst das Strecken unseres Körpers in die komplette Aufrichtung bei gleichzeitig guter Beweglichkeit ermöglicht uns freies ausbalanciertes Sitzen, Stehen und Gehen sowie entspanntes Liegen und Schlafen. Darüber hinaus ist die ausbalancierte Aufrichtung im Sitzen und Stehen die Voraussetzung für das unabhängige und beschwerdefreie Bewegen einzelner Teile unseres Körpers, ohne alles andere mitzubewegen. Man muss z.B. ohne Kraftanstrengung aufrecht und ruhig sitzen können, um ohne viel Druck schreiben zu können. Aufrichtung gegen die Schwerkraft bedeutet,
die Mitte zwischen hinten und vorne zu finden, also der Beugung nach vorne und der Überstreckung nach hinten,
die Mitte zwischen rechts und links zu finden, also der seitlichen Neigung rechts und links und
bei aufrechter Körperhaltung die Balance auch bei einer Drehung um die eigene Achse, wie z.B. bei Kopfdrehung, beizubehalten.
Die Aufrichtung in die Mitte hinein bei freier Beweglichkeit ist vor allem eine Leistung des ersten Lebensjahres. Dieses Strecken und Bewegen, heraus aus der Embryohaltung eines neugeborenen Babys, ist eine wesentliche Voraussetzung für eine normale und gesunde Kindesentwicklung. Das spätere Können des Kindes baut auf den erworbenen Fähigkeiten des ersten Lebensjahres auf.
Den Beginn der Aufrichtung in die Streckung erkennen wir zunächst daran, dass die Kinder gut und bequem in gestreckter Rückenlage oder Bauchlage liegen und schlafen können, später daran, dass sie stabil, aufrecht und frei in vielen verschiedenen Varianten sitzen können, und zuletz