: Angela Löhr
: Crazy Sexy Wechseljahre Dein Start in die spritzigste aller Lebensphasen
: Trias
: 9783432112978
: 1
: CHF 10.50
:
: Lebenshilfe, Alltag
: German
: 192
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
<p>Wenn das Leben dir Zitronen schenkt, mach Limonade draus. Und wenn es mal heftig wird: Hol dir Salz und Tequila!</p><p>So lautet das Motto des LEMONDAYS-Blogs von Angela Löhr, in dem es um alle Themen geht, die frau rund um die Wechseljahre beschäftigen: Hormonachterbahn, Fettpölsterchen, Gedankenchaos und vieles mehr. In ihrem Buch verpackt sie das in eine unterhaltsame Geschichte mit praktischen Tipps undÜbungen.</p>< p>Die fiktive Protagonistin Moni führt durch den turbulenten Alltag einer fast 50-Jährigen zwischen pubertierenden Kindern, ihren„Mädels&ldquo und Hitzewallungen. Sie nimmt dich mit auf ihre Reise in die großartige zweite Lebenshälfte und zeigt dir, wie du herausfindest, was dir im Leben wirklich wichtig ist und wie du deine eigenen Träume in die Tat umsetzt. Sie zeigt dir auch, wie der Bodyscan dich in Tiefschlaf versetzt oder wie du einen Abschiedsbrief an deine Migräne schreibst.</p><p> in Buch, mit dem du das Leben feierst und die Angst vor demÄlterwerdenüberw ndest.</p><p>&nbs ;</p>

Angela Löhr ist die Initiatorin, Herausgeberin und Chefredakteurin von LEMONDAYS - dem Wechseljahre-Magazin. Mit diesem Online-Magazin möchte sie Frauen ab Vierzig unterstützen, inspirieren und vernetzen. Frisch und rebellisch. Weiblich und positiv. Mit femininer Weisheit für eine bessere Welt. Wieso sie dieses Online-Magazin gegründet habe? Im zarten Alter von 43 Jahren hat ihr ihre Gynäkologin eröffnet, dass sie schon fast durch sei, durch die ominösen Wechseljahre. Das hat sie ziemlich ins Stolpern gebracht, in ihrem vorher sehr sortierten Leben. Seitdem hat sie sich intensiv mit dem Tabuthema auseinandergesetzt - mithilfe von Fachbüchern und Ratgebern, über persönliche Erfahrungsberichte und Gespräche mit Experten. Irgendwann hat sie begriffen, dass sie es selbst in der Hand hat: ob sie in Selbstmitleid ertrinkt oder den Wandel in den Wechseljahren als Chance sieht.

1 Zitronen zum Frühstück


Mit einem eleganten Klick beendet der Wasserkocher seinen morgendlichen Rausch. Minze, Earl Grey, Waldbeeren, Hagebutte – unser Teetassen-Haushalt erwacht zum Leben. Wer an einem ganz normalen Morgen nur der verbalen Kommunikation in diesen vier Wänden folgt, erwartet wahrscheinlich den Single-Haushalt einer paranoiden Frau. Ihre wiederholten Rufe »Seid Ihr schon auf?« und »Es ist gleich halb« verhallen zuverlässig ohne Antwort.

Irgendwann nach halb sind die Plätze am Küchentresen dann doch belegt. Bedauerlicherweise eröffnen um diese Uhrzeit selbst meine Fragen wie »Was willst du heute aufs Brot haben?« keinerlei Chance auf nette Konversation. Die Antwort meiner beiden Teenager ist maximal ein Fingerzeig, in diesem Fall auf das Glas mit der vermaledeiten Schokocreme. Aber noch bin ich die Chefin der Schulbrote. Also erst eins mit Käse, dann eins nach Wunsch.

Den Blick aufs Handy gesenkt, löffeln meine Zwillinge Tom und Jonas stumm tippend ihr Müsli. Hochbrisante Nachrichten scheinen jede Nacht den Weg in die Apps zu finden und müssen nun beantwortet werden. Wenige Minuten später fallen sich die Schreibenden in der Schule um den Hals. Ich wundere mich nicht mehr.

Mühsam versuche ich, die wichtigsten Daten und Fakten aus den Jungs herauszukitzeln. Wer kommt wann nach Hause? Wie viele Esser sind wir? Und wie viele inklusive Freunden? Wann schreibt ihr die Matheklausur? Hast du an das Geburtstagsgeschenk für Nils gedacht? Nicht? Na ja, ist ja dein Freund.

Bevor er gleich zum Flughafen muss, liest mein Mann Tee schlürfend, was in der Welt passiert ist. »Früher raschelte dabei wenigstens noch die Zeitung«, denke ich und merke, wie ich wieder einmal in mich hineingrummle. In meinem Kopf schwirren die Termine der Teenager, meine Einkaufslisten, Essenspläne, Verabredungen, Geschenke.

»Was? Ja, ich bringe dir nachher neues Deo mit, mein Sohn. Und deine Hemden hole ich auch aus der Reinigung, Schatz.« Hektisch packen meine drei Männer ihre Rucksäcke und werfen sich die Jacken über. Sogar eine Mütze kommt heute zum Einsatz, Premiere in diesem Jahr. Der Sommer hat sich wohl endgültig verabschiedet. Ich sehe schon die Wäscheberge wachsen.

Dann kommt mein tägliches Highlight. Der Moment, auf den ich mich den ganzen Morgen freue: auf die Zehenspitzen, meine Lieblingsmänner in die Arme nehmen und fest drücken. Das Ganze drei Mal. Sekunden voller Glück. Die Tür knallt zu. Stille kehrt ein. Hastig räume ich das Frühstücksgeschirr weg und stelle die Waschmaschine an. Was für eine Hetzerei! Jetzt wenigstens einmal kurz durchatmen, bevor ich mich für den Job fertigmache. Gut, dass ich Sir Earl Grey auch kalt mag.

Auf dem Weg in die Agentur ziehen meine Gedanken beleidigte Kreise. Immer muss ich mich um alles kümmern! Tagein, tagaus. Von morgens bis abends. Und nie fragt jemand, wie es mir dabei geht. Das Leben ist einfach nicht fair. Tief im Selbstmitleid versunken, drücke ich die schwere Tür auf und schlurfe über den Flur.

»Was hast du für eine tiefe Furche auf der Stirn, Moni? Siehst aus, als wärst du gegen eine Laterne gelaufen. Guten Morgen, Sweetheart.« So kenn ich sie, meine Lieblingskollegin. Anna sagt nicht nur, was sie denkt. Sie trifft mitten in die Wunde. Auch heute. Ich knurre ein Hamburger »Moin« zurück, hänge meine Regenjacke auf und lasse mich seufzend auf den designpreisgekrönten Schreibtischstuhl fallen. Tief durchatmen und dann ran an die Arbeit. Sportliche Webtexte wollen heute geschrieben werden, für ein Start-up aus der Fitnessbranche. Später wird noch gebrainstormt, über Namen für neue Frühstücksprodukte. Irgend so ein Pulver, aus dem man kinderleicht gesunde Smoothiebowls rühren kann. Da bin ich nach einem Morgen wie heute sicher besonders kreativ.

Fröhlich vor sich hin pfeifend, kommt Anna aus der Küche und knallt mir einen dampfenden Kaffee auf den Tisch.Zitronen zum Frühstück machen frisch und knackig steht auf meinem Kaffeebecher. Eine ganze Tassensammlung mit unsinnigen Sprüchen hat sich über die Jahre in der Agentur angehäuft. Die Kreativität wohnt bei uns soga