Du warst niemals das Rotkäppchen. Du warst immer der Wolf. In jeder Frau steckt ein Wolf. Ihr Wolf ist der, die sie war, bevor die Welt ihr diktierte, wer sie zu sein hat. Ihr Wolf ist ihr Talent, ihre Kraft, ihre Träume, ihre Stimme, ihre Neugierde, ihr Mut, ihre Würde, ihre Wahl – ihre wahre Identität.
Abby Wambach, Wolfpack
Warum bloß fühlt es sich so an, als würde das Leben immer schwerer – liegt es etwa an mir? Da Sie dieses Buch lesen, nehme ich an, dass es Ihnen ähnlich geht. Worum auch immer es sich dreht – ob Kinder, Freunde, Partner, Arbeit, Schule, Finanzen, Gesundheit, Technologien, To-do-Listen, Terroranschläge, Sexismus, Rassismus, Homophobie, Politik – ein wahres Bombardement an Nachrichten prasselt täglich auf uns ein und führt uns unentwegt vor Augen, wie sehr sich diese Welt in Aufruhr befindet, wie wenig Kontrolle wir selbst darüber haben und wie langsam die Mühlen der Veränderung mahlen. Das alles kann uns gehörig über den Kopf wachsen.
Umso mehr, wenn wir unter Ängsten leiden.
Angststörungen sind die am meisten verbreiteten psychischen Beschwerden. Einer von drei Amerikanern leidet darunter(1) und weltweit sind 264 Millionen Menschen(2) irgendwann im Laufe ihres Lebens von Angststörungen betroffen. Als Frauen ist für uns die Wahrscheinlichkeit, im Laufe eines Zeitrahmens von zwölf Monaten unter einer Angststörung zu leiden, etwadoppelt so hoch wie bei Männern.(3) Irgendwie schockiert mich diese auf die Verbreitung von Ängsten bezogene Geschlechterdifferenzierung nach wie vor; Sie womöglich auch. Andererseits ist dies auch naheliegend, denn die Forschung stellt in Bezug auf Frauen fest:
Wir werden für die gleichen Jobs schlechter bezahlt als Männer.(4)
Es ist unwahrscheinlicher, dass wir mit unserer Berufsbezeichnung vorgestellt werden als Männer.(5)
Auf unserem Karriereweg haben wir mehr Hürden zu überwinden als Männer.(6)
Wir werden mit Darstellungen, wie wir auszusehen haben (groß, schlank, modisch gekleidet, perfekte Brüste, keine Zellulite, perfekte Haut, natürlich), bombardiert und negativ davon beeinflusst.(7)
Wir kümmern uns mehr um familiäre Dinge und Haushaltsangelegenheiten, selbst wenn wir einem Beruf außer Haus nachgehen.(8)
Die Wahrscheinlichkeit von sexueller Belästigung und Übergriffen ist in bestimmten Lebensphasen sehr hoch. Junge Mädchen werden doppelt so häufig sexuell missbraucht wie Jungen gleichen Alters.(9),(10)
Wenn wir als liebenswert empfunden werden, werden wir als weniger kompetent eingestuft, wenn wir als kompetent eingestuft werden als weniger liebenswert.(11),(12)
Wir ergreifen seltener das Wort, wenn Männer im Raum sind.(13)
Wen