: Jamie Wheal
: Next Level Living Wie wir durch Atmung, Bewegung und Sex zu einer neuen Spiritualität finden - Das neurowissenschaftliche Transformationsprogramm
: Kailash
: 9783641256470
: 1
: CHF 4.40
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: Lebensführung, Persönliche Entwicklung
: German
: 464
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Hundert Prozent leben, im Flow, wach und verbunden - ist das wirklich möglich? Unser Körper und unser Gehirn sind die Verbündeten auf dem Weg zu einem neuen Lebensgefühl, sagt Motivationstrainer Jamie Wheal. Auf der Grundlage von Forschungsergebnissen aus den Neurowissenschaften hat er ein hochwirksames Transformationsprogramm entwickelt. Eine Kombination aus speziellen Atemtechniken, Körpertraining und der Aktivierung der Sexualenergie hebt uns auf ein deutlich höheres energetisches Level und hilft, Stress abzubauen, sich zu fokussieren, Leistungsfähigkeit und Kreativität zu erhöhen sowie sein Liebesleben zu verbessern. Darüber hinaus führen die ekstatischen Erfahrungen dieses Programms zu einer erfüllenden spirituellen Dimension.

Jamie Wheal ist anerkannter Experte in Sachen Spitzenleistungen und Leadership. Als Vorstand des 'Flow Genom Project' ist er spezialisiert auf Neurowissenschaften und deren praktische Anwendung zur Erreichung von Flow-Zuständen. Zusammen mit Steven Kotler verfasste er 'Stealing Fire. Spitzenleistungen aus dem Labor', in dem gängige Vorstellungen über Bewusstsein, Kreativität und Leistung auf den Prüfstand gestellt werden. In seiner Arbeit kombiniert der Extremsportler (Kitesurfen, Downhill Mountain Biken, Heli-Skiing) seine praktischen Erfahrungen als Wilderness Guide und Expeditionsleiter mit den Erkenntnissen aus seiner Arbeit mit Führungskräften und erfolgreichen Unternehmen wie Cisco, Google, Nike oder Red Bull.??

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DieMitte hält es nicht

Alles ist exponentiell

Es dauerte bis Herbst 2018, ehe es mir wie Schuppen von den Augen fiel, dabei hätte ich es schon viel früher kommen sehen müssen.

Ich war nach Johannesburg geflogen, um bei einer Konferenz zum Thema »Afrika zukunftsfähig machen« einen Vortrag zu halten. Als ich im Publikum saß und Rednern lauschte, die die Notlage dieses Kontinents schilderten, seine Herausforderungen und Chancen, war ich abwechselnd angetan und verwirrt – angetan von ideenreichen Programmen mit dem Ziel, Solarenergie und Windkraft in dicht bevölkerte Townships zu bringen, oder von angedachten Methoden, mithilfe der Nanotechnik aus Wolken und Meerwasser Trinkwasser zu gewinnen. Aber auch verwirrt. Verwirrt über eine Frau aus Kalifornien, die aufgeregt ein Projekt vorstellte, das ungebildeten Dorfbewohnern in Zentralafrika dabei helfen sollte, Roboter zu bauen, und über einen pferdeschwanztragenden Wissenschaftler aus Cambridge, der die Möglichkeit in Aussicht stellte, den Alterungsprozess umzukehren, sodass wir ewig leben könnten.

Wozu bitte brauchen Subsistenzbauern Roboter? Bringt es die Welt wirklich weiter, wenn das Leben einiger weniger Glücklicher auf unbegrenzte Zeit verlängert wird, während die zunehmende Bevölkerung mit Hunger kämpft? Mit Sicherheit haben diese Projekte in Abraham Maslows Bedürfnishierarchie ein paar Stufen übersprungen – direkt von den Grundbedürfnissen zur Transzendenz, ohne in der fleischigen Mitte der Pyramide, wo die meisten Menschen gelebt haben und gestorben sind, eine größere Pause einzulegen.

Ich studierte das Programm, um festzustellen, was mich noch erwartete. Exponentielle Bildung – virtuelles Fernlernen, das alle Kinder dieser Welt mit einem WLAN-Anschluss erreichen kann. Exponentielle Biologie – genverändernde CRISPR-Technik zum Spleißen von DNA und zur Beschleunigung der Evolution. Exponentielle Mobilität – Apps zum Mitfahren in autonomen Autos und Drohnentaxis zur Umgehung von Staus auf dem Weg zur Arbeit. Exponentielle Daten – Quantencomputer und überlichtschnelle selbstlernende Algorithmen, die wissen, was wir wollen, noch bevor wir es selbst wissen. Exponentielle Wirtschaft – virtuelle Währungen, um Kleinstunternehmern Startkapital zu beschaffen und Steuern zu vermeiden.

Doch in dieser quirligen, aufregenden Zukunft, in der alles drauf und dran war, in die Hockeyschlägerkurve exponentiellen Wachstums einzuschwenken, fehlte etwas Entscheidendes, und das war exponentiellerSinn. Wollte man diesen Experten Glauben schenken, dann war alles, was wir über menschliche Erfahrung wussten – Hunderttausende Jahre Primatenevolution und menschliche Kultur –, im Begriff, von der bloßeng-Kraft beschleunigter Veränderung in den Schatten gestellt zu werden. Wie es der Harvard-Biologe E. O. Wilson einmal ausdrückte: »Wir besitzen steinzeitliche Emotionen, mittelalterliche Institutionen und eine gottgleiche Technologie.« Aber niemand bot Rat in der Frage, was für einen Sinn wir in alldem sehen sollen.

Wenn man an Big-Ideas-Konferenzen wie dieser teilnimmt, bei denen alles auf tiefgreifende, visionäre Veränderungen fokussiert ist und Entwicklungen, von denen man bislang kaum gehört hat, selbstbewusst als Lösungen für sämtliche Probleme von Armut bis Krebs gehandelt werden, ist es beinahe unmöglich, sich von diesem Mix aus Kühnheit und Optimismus nicht mitreißen zu lassen.Steven Pinkerhatte recht!, denkt man bei sich. Das großartige Experiment der Aufklärung der vergangenen dreihundert Jahre läuft allen Kassandren und Schwarzmalern zum Trotz wie geschmiert. In den Bereichen Bildung und Ernährung geht es aufwärts. Krieg und Krankheiten sind auf dem R