: Erasmus Rotterdam
: Das Lob der Torheit Penguin Edition (Deutsche Ausgabe)
: Penguin Verlag
: 9783641282349
: Penguin Edition
: 1
: CHF 7.00
:
: Erzählende Literatur
: German
: 240
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ein Meisterwerk der Ironie und Satire
Wer spricht nicht über die Dummheit der Menschen. Doch wie kommen wir dazu, über die Dummheit zu lachen? Gäbe es ohne sie doch keine Leidenschaft und keine Liebe. Erst die Torheit lässt unser Leben erträglich werden. - Launig und hochironisch, mit poetischem wie provokantem Blick auf unsere Welt ergreift hier die Torheit höchstselbst das Wort und führt uns in einer einzigartigen Lobrede unsere Schwächen und Laster vor Augen. Denn: Torheit ist die wahre Weisheit, eingebildete Weisheit ist Torheit.

Erstmals 1511 gedruckt, ist Erasmus von Rotterdams 'Lob der Torheit' ein Hauptwerk des Humanismus und bis heute ein Weltbestseller.

PENGUIN EDITION. Zeitlos, kultig, bunt. - Ausgezeichnet mit dem German Brand Award 2022

Erasmus von Rotterdam wurde vermutlich 1469 als Sohn eines Priesters in Rotterdam geboren. 1487 trat er in das Augustinerkloster Steyn bei Gouda ein, 1492 wurde er zum Priester geweiht. Ab 1495 studierte er in Paris und England Theologie, Philosophie, Griechisch und Hebräisch. 1506 wurde er in Turin zum Doktor der Theologie promoviert. Zunächst stand er der Reformationsbewegung nahe und wurde wegen seiner kirchenkritischen Äußerungen 1517 durch den Papst von seinem Klostergelübde entbunden. Später überwarf er sich jedoch mit Luther. Erasmus starb 1536 in Basel an Typhus.

Erasmus war einer der bedeutendsten Repräsentanten des europäischen Humanismus und gilt als Vorreiter der Reformation, die er als Theologe durch seine kirchenkritische Haltung vorbereitete. Eine Spaltung der Kirche lehnte er jedoch ab. Er war Universalgelehrter, Philologe und Verfasser des einflussreichen Werks 'Lob der Torheit'.

Nachwort


Wann keine Thorheit mehr wird seyn /
So wird die Menschheit gehen ein.
Friedrich von Logau, Deutscher Sinn-Getichte

Wer je Hans Holbeins des JüngerenAltersbildnis im Rund des Erasmus gesehen hat, wird das Gesicht nicht mehr vergessen. Die in die Ferne gerichteten Augen sind lebhaft, auch wenn auf ihnen ein Schleier der Müdigkeit und Resignation liegt. Um die Mundwinkel spielt, trotz aller Bitternis, das Lächeln dessen, der weiß, dass die Torheit des Menschen nie enden wird. Und ebendiese fatale und zugleich segensreiche Macht wird, zur Person erhoben, in seinem berühmtesten Werk der tiefen Überzeugung des Humanisten Ausdruck geben, dass die Vernunft nur wenig Macht über die Wirklichkeit besitzt und dass das ganze Trachten und Treiben der Menschen wirr, närrisch und lächerlich ist.

1495 schreibt sich der sechsundzwanzigjährige Erasmus von Rotterdam für das Studium der Theologie an der Sorbonne ein; mit der Empfehlung Heinrichs von Bergen, des Bischofs von Cambrai, dem er als Sekretär gedient hatte, nimmt ihn das Collège Montaigu auf, eine Bildungsstätte für Studenten aus ärmlichen Verhältnissen. Die Begegnung mit den formalen Exzessen der Scholastik, ihren fruchtlosen Sophistereien, ihrer sterilen Logik und aufgeblasenen Terminologie wird ihn zu den ätzendsten und grimmigsten Partien imLob der Torheit inspirieren. Neben dem Besuch der Vorlesungen unterrichtet Erasmus Privatschüler und sichert sich damit ein dürftiges Auskommen. Er veröffentlicht sein erstes Buch, einen dünnen Band, der ein inniges Gedicht mit dem TitelÜber die Geburtsstätte Jesu enthält. Zu seinen Schülern gehört William Blount, der künftige Lord Mountjoy, der ihn nach England einlädt. Kein anderes Land wird Erasmus je so von Herzen lieben. Mehrfach hält er sich zwischen 1499 und 1517 auf dieser Insel auf, verbringt dort insgesamt fünf Jahre und tritt in enge Freundschaft mit Thomas Morus, dem jungen Juristen und Philologen, der dieUtopia verfassen, zum Lordkanzler von England aufsteigen und den Märtyrertod sterben wird. Die Freundschaft mit Thomas Morus gehört zu den glücklichsten Erfahrungen im Leben des Erasmus.

Wie alle Humanisten aus dem Norden zieht es Erasmus nach Italien, das ein dreifaches kulturelles Erbe birgt: das heidnische Rom, das christliche Rom und die italienische Renaissance. Von 1506 bis 1509 hält er sich in verschiedenen Städten dieses Landes auf. 1506 erwirbt er sich in Turin den Doktorgrad in Theologie. In Bologna wird er Zeuge, wie der kriegerische Papst Julius II. triumphal in die Stadt einzieht. Das Schauspiel bleibt ihm als empörendes und schmerzliches Ereignis in Erinnerung und geht in zahlreiche seiner Schriften ein. Die pompösen Zeremonien, prunkvollen Gewänder und die verweltlichten Predigten der römischen Kirche widern ihn an. Erasmus lehnt den weltlichen Machtanspruch der Nachfolger Petri grundsätzlich ab. ImLob der Torheit(Moriae Encomium) macht er denn auch giftige Anspielungen auf den kriegslüsternen, altersschwachen Papst, der im Namen Christi Krieg führt.

Dieses sein ironisch-polemisches Meisterwerk entwirft er auf seiner Rückreise zu Pferd von Italien nach England. Früh im Juli 1509 hatte er Rom verlassen, Ende August war er, nachdem er in Löwen seine Reise unterbrochen hatte, auf der Insel angelangt. Als Inspirationsquellen nennt Erasmus im Widmungsschreiben die Ähnlichkeit zwischenmoria («Torheit») und dem Familiennamen seines AdressatenMorus sowie die Empfänglichkeit seines Freundes, einesDemocritus redivivus, für derartige«ioci nec indocti nec insulsi» («nicht gehaltlose und fade Scherze»). Aus einem Brief an den Löwener Theologen Martin Dorp, der bedauert hatte, dass Erasmus kein «Lob der Weisheit» geschrieben habe, erfahren wir, dass der Humanist die auf seinem Ritt über die Alpen konzipierten Gedanken g