: Felix Leibrock
: Mord am Watzmann Ein Berchtesgaden-Krimi
: Servus
: 9783710450563
: Servus Krimi
: 1
: CHF 11.50
:
: Erzählende Literatur
: German
: 368
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Kletterunfall oder perfektes Verbrechen? Mordermittlungen in den Berchtesgadener Alpen Für ein Urlauber-Ehepaar endet die Bergtour auf den Watzmann tödlich: Kurz unterhalb der Mittelspitze stürzen sie in die Tiefe. Keiner der beiden überlebt. Ein Fall von Selbstüberschätzung? Gestolpert, ausgerutscht - oder gestoßen? Der junge Kommissar und Polizeibergführer Simon Perlinger glaubt nicht an einen Zufall. Als routinierter Kletterer und angstfreier Bergfex ist er Spezialist für Alpinunfälle. Und sein Instinkt sagt ihm: Hier ist nicht alles mit rechten Dingen zugegangen! Doch wer könnte ein Motiv gehabt haben, die wohl treuesten Stammgäste des Ortes zu ermorden? - Auftakt der neuen Berchtesgaden-Krimireihe rund um den sportlichen Ermittler Simon Perlinger - Schauplatz Berchtesgadener Land: Bayernkrimi mit viel Lokalkolorit und Ortskenntnis - Verbrecherjagd vor spektakulärer Naturkulisse: Für diesen Alpenkrimi sollten Sie trittsicher und schwindelfrei sein! - Spannendes Lese-Vergnügen für Bergsteiger und Kletter-Fans Auch auf dem Berg kommt kein Mörder ungestraft davon Auf den Watzmann geht man nicht einfach so. Das wissen die beiden Touristen von der norddeutschen Küste sehr wohl! Seit Wochen trainieren sie für die Watzmann-Überschreitung anlässlich ihrer Silberhochzeit. Warum sind die Wanderer trotzdem verunglückt? Bei seinen Ermittlungen stößt Simon Perlinger bald auf dunkle Geheimnisse im Umfeld der Opfer - und eine Mauer des Schweigens bei den sonst so redseligen Berchtesgadenern. Krimiautor Felix Leibrock ist selbst begeisterter Bergsteiger und macht seine Lieblingsgipfel in den Berchtesgadener Alpen zur Kulisse für Mord und Totschlag. Als Seelsorger der Bayerischen Bereitschaftspolizei ist ihm fast kein menschlicher Abgrund fremd. Dadurch kann er besonders authentische Kriminalgeschichten schreiben - quasi aus dem echten Leben gegriffen!

Felix Leibrock ist Leiter des Evangelischen Bildungswerks in München, erfolgreicher Krimiautor und Sprecher des Formats »Nachgedacht« auf Antenne Bayern. Als Seelsorger der Bayerischen Bereitschaftspolizei ist ihm fast kein menschlicher Abgrund fremd. Grund genug für den bergbegeisterten Autor, seine Lieblingsgipfel in den Berchtesgadener Alpen zur Kulisse für Mord und Totschlag zu machen. www.felixleibrock.de

Kapitel 2 • Schein und Sein


In der Nähe von Hamburg,
Freitag, 30. Juli


Die beiden fahren nach Berchtesgaden, um ihre silberne Hochzeit zu feiern. Obwohl … feiern? So ganz dankbar, glücklich und gefühlig?Schatzibär, du bist das größte Geschenk meines Lebens? Oder:Ohne dich bin ich nur ein tönendes Erz, eine klingende Schelle, ein Nichts.

Nein, nimmt man derlei Gefühlsduselei als Maßstab, kann vonFeiern nicht die Rede sein. Sagen wir besser: Sie begehen ihre Silberhochzeit, wickeln sie ab, erledigen sie. Wie den TÜV beim Auto. Den feiert man schließlich auch nicht und ist nur froh, wenn man ihn hinter sich hat. Denn um die Ehe der beiden steht es schon lange nicht mehr gut. Sie ist geprägt von Misstrauen. Von Enttäuschung. Von leeren Routinen.

Warum dann aber dieses ganze Brimborium mit Wegfahren, teurem Hotel, Watzmannbesteigung? Ganz einfach:Wat mutt, dat mutt.

Weil es die Gesellschaft, die Tradition, das Außenbild so erfordern. Wenn sie nach Lübeck zurückkommen, werden sie in ihren Kreisen eine Menge zu erzählen haben. Man ist weggefahren, hat etwas Exklusives unternommen, und für das ihnen servierte Essen hat der Koch natürlich vier von drei möglichen Michelin-Sternen eingeheimst. Eine Ehe wie eine Filmkulisse im Studio Babelsberg. Nicht echt, alles nur gestellt, zum Vortäuschen und Blenden. Aber immerhin: Sie sind ihre eigenen Kulissenschieber.

Doch hinter der Fassade brodelt es. Jederzeit kann der Kessel explodieren. Oder ein Ventil geht hoch, und der Druck entweicht in Form eines heftigen Streits. Ein Gedanke treibt sie beide um:Hätten wir sie nur schon hinter uns, die Silberhochzeit!

Für die kommenden sieben Tage haben sie sich ein Ziel gesetzt. Auch ein Programm gibt es. Die gemeinsame Zeit ist durchgetaktet. Denn nichts ist zwischen unharmonischen Eheleuten schlimmer als stumme Stunden, Leerlauf und ungewollte Zweisamkeit. Eigentlich wollten sie ein befreundetes Paar mitnehmen. Dann wäre alles erträglicher. Die beiden Frauen. Die beiden Männer. Man kann sich als Paar aus dem Weg gehen. Aber niemand wollte sie begleiten.Ach, sehr nett eure Einladung, aber wisst ihr, bei so einer intimen Feier, da wollen wir euch nicht stören, mussten sie sich anhören. Auch die Kinder können erst am Tag der Silberhochzeit nachkommen. Darum also ein durchgetaktetes Programm wie im Aktivurlaub. Sie, die Planerin, hat es zusammengestellt und den Zettel auf seinen Schreibtisch im Haus am Brink gelegt:

Freitag

Anreise

Samstag/Sonntag

Training

Montag

Aufstieg zum Watzmannhaus und Übernachtung dort

Dienstag

Aufstieg zum Hocheck und Überschreiten des Watzmanngrats, Abstieg