VORWORT
Flamboyant. Kein anderes Wort fällt im Zusammenhang mit Freddie Mercury so sehr auf. Es kommt aus dem Französischen: »Flamboyer« bedeutet aufleuchten, aufflammen, flammen. Die botanische Bezeichnung für den Flammenbaum lautet Delonix regia – Gärtner im deutschsprachigen Raum nennen ihn ganz einfach: den Flamboyant. Auf Englisch heißt er entsprechend »flame tree«. Die feuerroten Blüten der – ursprünglich aus Madagaskar stammenden – Zierpflanze sind auch in bayerischen Grünanlagen als Kübelpflanzen zu finden. Die Insel Sansibar, wo Freddie Mercury am 5. September 1946 als Farrokh Bulsara geboren wird, liegt keine tausend Kilometer Luftlinie nordwestlich von Madagaskar. Kein Wunder, dass der Flamboyant auch auf Sansibar allgegenwärtig ist. Dort blüht die Pflanze jedes Jahr zwischen November und Februar. Einige Hotels und Villen auf der Insel tragen ihren Namen.
Seit den Siebzigerjahren beschreiben Journalisten in aller Welt den Frontmann der Pomp-Rockband Queen wahlweise als bizarr, charismatisch, charmant, magnetisch, majestätisch, extravagant, exzentrisch, exzessiv, exaltiert, ekstatisch, maßlos, farbenprächtig, schillernd, frivol, lasziv, glamourös, grellbunt, divaesk, hyperaktiv – aber immer wieder und vor allem als flamboyant. Freddie leuchtet.
Freddie, ein Pfau, wie Medien ihn nennen, flammt im Juni 1979 an der Isar besonders auf: Beim Schaumbad in der Badewanne der hundertsechzig Quadratmeter großen Präsidentensuite des Hilton Hotels am Tucherpark hat er die Idee zum Song »Crazy Little Thing Called Love«. Die einfache Songstruktur und die Lyrics stehen in kürzester Zeit fest. Freddie verlässt seine Fünf-Zimmer-Suite im Fünf-Sterne-Hotel und fährt hinüber in die Musicland Studios im nahe gelegenen Arabella-Hochhaus, um wenig später gemeinsam mit dem Produzenten Reinhold Mack Gesang und Gitarre aufzunehmen. Es ist seine erste Zusammenarbeit mit Mack. Ein halbes Jahr später ziehen Queen – Freddie Mercury, Brian May, Roger Taylor, John Deacon – mitsamt Gefolge durch Münchens Innenstadt. Sie stehen an einem Kneipentresen, als ihnen jemand aus der Entourage sagt, dass »Crazy Little Thing« in denUSA auf Platz eins ist. »Mehr Drinks«, ruft Freddie.
Freddies flamboyante Seite ist auch nach seinem Tod noch präsent. Schon 1978 hat er in »Don’t Stop Me Now« die Zeile »I’m a shooting star leaping through the sky« gesungen. Im Jahr seines Todes 1991 wird dann der Asteroid Nummer 17437 entdeckt. Sein Durchmesser beträgt dreieinhalb Kilo-meter, und er befindet sich zwischen den Planetenbahnen von Mars und Jupiter. 2016 wird der Himmelskörper zu Freddies siebzigstem Geburtstag von der Internationalen Astronomischen Union (IAU) offiziell auf den Namen »17473FREDDIEMERCURY« getauft. Dazu veröffentlicht dieIAU dieses Statement: »Freddie Mercury (Farrokh Bulsara, 1946–1991) war ein britischer Songwriter und Leadsänger der legendären Rockgruppe Queen. Sein unverwechselbarer Sound und sein riesi