: Michael Böhm
: Ein weiter Weg nach Heidelberg Wie ich einen Hirntumor überwand und mich zurück ins Leben kämpfte
: Books on Demand
: 9783753468167
: 1
: CHF 6.20
:
: Lebensführung, Persönliche Entwicklung
: German
: 148
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Michael Böhm, 42, glücklich verheiratet und stolzer Vater von drei Söhnen, steht mitten im Leben als ihn die Diagnose"Hirntumor" aus der Bahn wirft. Nach schwierigen Monaten der Abwägung entscheidet er sich für eine risikoreiche Operation. Mit starkem Willen, begleitet von Rückschlägen und der Liebe seiner Familie, begibt er sich auf einen steinigen Weg und folgt seinem großen Ziel - wieder da zu sein.

Michael Böhm, 42, glücklich verheiratet, stolzer Vater von drei Söhnen und Geschäftsführer einer aufstrebenden Firma, steht mitten im Leben, als ihn die Diagnose"Hirntumor" aus der Bahn wirft.

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Ein Jahr zuvor, 14. August 2017:
Diagnose nach MRT-Untersuchung


Die MRT-Untersuchung war für den späten Vormittag terminiert. Einige Tage zuvor hatte ich in einer Apotheke einen Kreatinintest machen lassen. Meine Werte seien »gut«, ich könne die MRT-Untersuchung durchführen lassen. Ich kannte die junge Apothekerin nicht, dennoch gab sie mir bei der Verabschiedung auffallend intensiv die Hand, sah mir eindringlich in die Augen und sagte: »Ich wünsche Ihnen alles Gute, Herr Böhm.« Mir wurde etwas flau im Magen, denn es wirkte fast so, als wertete die Apothekerin eine Kreatininwertbestimmung als kein gutes Omen. Ich schüttelte einmal mehr den Kopf über mich, denn ich realisierte, wie wenig ich mich eigentlich mit dem ganzen Thema beschäftigte. Nun gut, es waren nur noch ein paar Tage bis zur MRT-Untersuchung und dann würde sich ja ohnehin herausstellen, dass in meinem Kopf alles in Ordnung war.

Auf dem Fußweg in die radiologische Praxis hatte ich noch eine Telefonkonferenz mit zwei Geschäftspartnern. Ich verabschiedete mich aus dem Gespräch, als ich schon in der Praxis stand und nach einer kurzen Wartezeit an der Anmeldung aufgerufen wurde. Meine Gesprächspartner bekamen das mit. Ich sprach von einer Routineuntersuchung und legte auf.

Die Arzthelferin fand mich und meinen Termin sofort in ihrem System, wies mir den Weg zu dem Wartebereich und bat mich dort Platz zu nehmen. Ich beantwortete schnell noch eine E-Mail auf meinem Smartphone, als ich auch schon aufgerufen wurde. Ich landete in einer engen Umkleidekabine. Ein junger Arzt kam herein und fragte mich, ob ich bereit sei für das Kontrastmittel. Ich bejahte wie selbstverständlich, fragte dann aber noch, wofür denn dieses Kontrastmittel eigentlich notwendig sei. Er sah mich mit weit geöffneten Augen an und rang etwas um Fassung. »Hat Ihnen das noch niemand erklärt?« »Nein«, antwortete ich ruhig und ergänzte: »Ehrlich gesagt habe ich aber auch noch niemanden gefragt.« Er blickte mich kühl an und sagte: »Wir geben Ihnen das Kontrastmittel, damit wir Ihren Tumor besser erkennen können.« Sprachs und verließ die Kabine. Mir wurde leicht schwindelig, zog aber wie vereinbart meine Kleider bis auf die Unterhose aus. »Hat er das jetzt ernst gemeint?«, schoss es mir durch den Kopf. Blitzartig erinnerte ich mich daran, wie auffällig beiläufig meine HNO-Ärztin die Untersuchung ins Spiel gebracht hatte. Zugleich war mir, als spürte ich noch einmal den Händedruck der Apothekerin. »Ich wünsche Ihnen alles Gute, Herr Böhm.« Na, das konnte ich jetzt wohl gebrauchen.

Da ich weder Blut noch Spritzen oder Kanülen sehen kann, ohne dass mir schummrig wird, schaute ich demonstrativ an die Decke, bis ich nach etwa zehn Minuten des Wartens zur Untersuchung gebeten wurde. Es ging hinaus in den Vorraum, von wo aus bereits hinter einer Glasscheibe das riesige MRT-Gerät zu sehen war. Eine Arzthelferin nahm mich in Empfang, gab mir Ohrenstöpsel und eine Schutzbrille. »Es wird etwas laut darin«, bereitete sie m