: Marco Polo, August (Übers.) Bürck
: Detlef Brennecke
: Beschreibung der Welt Die Reise von Venedig nach China
: Edition Erdmann in der marixverlag GmbH
: 9783843806794
: 1
: CHF 13.30
:
: Asien
: German
: 320
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Marco Polo reiste im Jahr 1271 mit seinem Vater und Onkel in Richtung China. Ziel war der Palast des Kublai Khan. Mehr als 20 Jahre lang wird Marco Polo dem Enkel Dschingis Khans als Berater dienen und in seinem Auftrag ausgedehnte Reisen durch die Weiten des Chinesischen Reiches unternehmen. Riesige Städte, grandiose Paläste und unermessliche Schätze - was der junge Marco Polo im fernen China und Tibet, außerdem im heutigen Myanmar, Thailand, Vietnam und Indonesien entdeckte, übertraf die kühnste Vorstellungskraft. Seine teilweise unglaublichen Beobachtungen lassen sich in diesem vielleicht bedeutendsten Reisebericht aller Zeiten nachlesen. Marco Polo steht mit seiner einzigartigen, berühmten Beobachtungsgabe wie kein anderer für aufmerksames, achtsames Reisen. Alle Reisenden, die ganz Auge und Ohr sein wollen, um die Landschaft, Menschen und Kultur ihnen fremder Länder wirklich kennenzulernen, finden in seinem Bericht eine die Zeiten überdauernde intensive Inspiration, die zu einer tieferen Wahrnehmung der Welt führt.

Marco Polo kam 1254 als Sohn des venezianischen Kaufmanns Niccolò Polo auf die Welt. Nach seiner berühmten großen Reise (1271-1295) geriet er 1298 in einer Seeschlacht in Genueser Gefangenschaft. In Haft verfasste er den hier vorliegenden Reisebericht. Er starb 1324 in Venedig. Dr. Detlef Brennecke (geboren 1944) war in seiner Jugend Filmschauspieler in Berlin. Später lehrte er als Professor für Skandinavistik in Frankfurt am Main. Seine zahlreichen Bücher über Abenteurer und Entdecker wurden in etliche Sprachen übersetzt. August Bürck (1805-1863) war Übersetzer, Schriftsteller und Historiker.

VORWORT DES HERAUSGEBERS


»Nicht den zwanzigsten Teil habe ich beschrieben«

Dennoch ist Marco Polos Bericht bis heute unerschöpflich

Zögernd noch und verschwommen lösten sich im Morgendämmern der Geschichte Europas aus Trugbildern und Gerüchten die Schemen eines Reiches im fernsten Osten. Geisterhaft waren Gestalten, die hinter dem Boreas wohnten, dem Wind, der von Norden her weht, schon im 8. Jahrhundert vor Christus in einem Fragment aus demFrauenverzeichnis des griechischen Rhapsoden Hesiod vorübergehuscht. Als Vorboten gleichsam … Denn binnen Kurzem erschienen die »Hyperboreer« in einer Weltschau des Schamanen Aristeas von Prokonnesos bereits mit deutlichem Umriss: Sie seien eine Population, die anders als all ihre Nachbarn friedfertig auftritt. Mit diesen arglosen Menschen wurden von Stund an Gefilde verbunden, in denen die Seligen ebenso hausten wie Einäugige und Greifen, wo ewiges Leben herrschte und ein Funkeln und Leuchten erstrahlte vom Gold ringsumher: ein Zaubergarten am Rande der Oikumene, der besiedelten Breiten – zugänglich nurmehr den Göttern.

Danach, als sich im 6. Jahrhundert mit derBeschreibung der Erde des Hekataios von Milet verstörend und betörend Indien ins Blickfeld der Europäer schob, wurden die Mirakel des Orients dort angesiedelt, bis sie sich im Schatten des Fassbaren allmählich verloren. Denn hatte Skylax von Karyanda noch in seinerUmseglung der Säulen des Herakles an der Schwelle vom 6. zum 5. Jahrhundert von schaurigen Ausgeburten gefaselt, die ihre Plattfüße als Sonnenschirme benut