: Raphael Buchrucker, Edda Schöneck
: Ohne Dich Ist's Schon Viel Besser
: Buchrucker Prints
: 9783985515134
: 1
: CHF 8.90
:
: Erzählende Literatur
: German
: 234
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Haben sie auch das Gefühl, dass es gar nicht so einfach ist dem oder der Richtigen zu begegnen? Der Roman erzählt von einer jungen Frau und einem jungen Mann die sich auf dem Weg zu sich selbst kennen lernen. Dies scheint oftmals die Voraussetzung zu sein um das wirklich passende, auch, oder gerade in der Liebe zu finden. Dabei erleben die beiden eine spannende Reise zueinander, mit vielen aufregenden Momenten und spannenden Erkenntnissen über sich selbst.

Raphael Buchrucker entdeckte das Schreiben zufällig im Zug. Da kein passendes Buch zur Hand war, jedoch die Lust einen Roman zu lesen, griff er kurzerhand zum Laptop und begann selbst zu schreiben.

2


Zu Hause angekommen, schloss Laura erst einmal die Türe hinter sich, setzte sich auf‘s Sofa und holte tief Luft. 

Nach einer Weile stand sie wieder auf, ging zum Schrank, holte sich ein Glas heraus, füllte es unter dem Wasserhahn und trank es gierig in einem Zug. Langsam kam wieder Leben in sie und ihre Gedanken begannen, sich wieder zu regen, um das heute Geschehene zu bewegen. Julian hatte also eine Andere und das schon seit fünf Monaten. Wieso hatte sie das nicht bemerkt? Hatte er ihr etwas gut vorgespielt oder hatte sie einfach die kleinen Anzeichen, die doch da gewesen sein mussten, übersehen? Und wenn ja, wieso? War sie unsensibel geworden oder hatte sie einfach in ihren Träumen gelebt und die Realität nicht sehen wollen? Oder - und jetzt wurden ihr fast übel, hatte sie von Anfang an nur das sehen wollen, was ihren Vorstellungen entsprach von einer perfekten Beziehung? Und hatte sie dabei ganz viele Teile der Realität großzügig unterschlagen? Eine leise unangenehme Ahnung stieg in ihr auf, dass dies wohl vieles erklären würde und plötzlich wünschte sie sich eine ihrer Bekannten zu sein, welche die Schuld immer im Außen und bei den Anderen suchten und nie bei sich selbst. Leider hatte ihr das Psychologie Studium diese Art von selbstgerechter Unreflektiertheit genommen, sodass sie immer auch ihren eigenen Anteil, der zu einer Situation geführt hatte, erkennen wollte. Ja, das wollte sie und sie wusste, dass sie dies auch um ihretwillen tat, denn jedes Mal erkannte sie dann Dinge über sich, die sie auch näher zu sich selbst brachten.

Trotzdem, in diesem Moment wünschte sie sich auch ein kleines bisschen weniger wahrhaftig zu sein und einfach schmollend und voller Selbstmitleid, zu Recht ganz enttäuscht und wütend auf Julian sein zu können. Und dann könnte sie sich gleich dem nächsten an den Hals werfen und dieselben Fehler genussvoll noch einmal machen. Schade dachte sie, dabei wäre da doch gleich schon ein potentieller neuer Typ gewesen. Und er hatte in ihren Augen nicht nur ein tolles Äußeres, sondern offensichtlich auch mehr Geld als Julian, was sie zwar nicht glücklich machen würde, aber zumindest Julian gekränkt hätte, das wusste sie. Jetzt unterbrach sie sich ein bisschen ungehalten in diesem Gedanken- und Gefühlstreiben, füllte sich noch ein Glas Wasser und trank ein paar Schlucke. Dann begann sie liebevoll, jedoch mit so viel Ehrlichkeit ihr selbst gegenüber wie sie nur konnte herauszufinden was wirklich geschehen war, dass sie sich heute in dieser Situation wiedergefunden hatte. Und außerdem wollte sie auch herausfinden was sie sich unbedingt von einer Beziehung wünschte und auf was sie auch verzichten könnte.

 

Johannes errötete innerlich bei seinem etwas zu schnellen Start und hoffte, dass sie diesen beinahe hastigen Abgang nicht als Geringschätzung auffasste. Irgendwie fühlte es sich jedoch nicht so an und das beruhigte ihn etwas. 

Nun beschäftigten sich seine Gedanken einen Augenblick damit, wie er seinem Vater so von der Delle in seinem 112er berichten könnte, dass dieser sich nur über Johannes Unbekümmertheit a