: Melanie Milburne
: Heißer Flirt auf der Jacht des Milliardärs
: Cora Verlag
: 9783733718626
: Julia
: 1
: CHF 2.00
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Die hübsche, kratzbürstige Schmuckdesignerin Millie ist die einzige Frau, die Playboy-Milliardär Hunter Addison jemals die kalte Schulter gezeigt hat - was ihn erst recht herausfordert. Natürlich nur dazu, sie für eine kurze, unverbindliche Affäre zu erobern! Denn Hunter hat der Liebe abgeschworen, auf Dauer ist in seinem Leben kein Platz für eine Frau. Sein Plan: Er verführt Millie zu einem leidenschaftlichen Wochenende auf seiner Luxusjacht in Griechenland - und danach ist sein sinnlicher Hunger nach ihr für immer gestillt. Oder etwa nicht?



Eigentlich hätte Melanie Milburne ja für ein High-School-Examen lernen müssen, doch dann fiel ihr ihr erster Liebesroman in die Hände. Damals - sie war siebzehn - stand für sie fest: Sie würde weiterhin romantische Romane lesen - und einen Mann heiraten, der ebenso attraktiv war wie die Helden der Romances. Und tatsächlich: Sie liest nicht nur Liebesromane, sie schreibt sogar selbst welche. Und ihr ganz persönlicher Held? In den verliebte sie sich schon nach der zweiten Verabredung, und bereits sechs Wochen später war sie heimlich mit ihm verlobt. Damit ihr Mann sein Medizinstudium beenden konnte, zogen sie nach Schottland. Nach der Geburt ihres zweiten Sohnes wählten sie Tasmanien, diese wunderschöne Insel vor der Küste Australiens, als ihren Wohnsitz. Als ihre beiden Jungs eingeschult wurden, setzte sie ihr Pädagogik-Studium fort und machte ihren Universitätsabschluss. Zu einer ihrer letzten Prüfungen gehörte ein Vortrag über literarische Theorien mit Schwerpunkt auf dem Bereich Liebesromane. Gerade las sie in dem Klassenzimmer, das sie mit Herzen und Rosen dekoriert hatte, einen Absatz aus einem romantischen Roman vor, da flog die Tür auf, und sie traute ihren Augen nicht: Vor ihr stand ihr Mann, von dem ich annahm, dass er zu dieser Stunde im Arztkittel im OP stehen würde, im Smoking. Ihre Blicke trafen sich, dann kam er zu ihr, riss sie in seine Arme, küsste sie leidenschaftlich und verließ wortlos den Raum. Ihr Professor gab ihr eine gute Note, und ihre Mitstudentinnen sahen sie eifersüchtig an. Nun versteht jeder, dass es ihr Schicksal ist, Liebesromane zu schreiben. Doch sie hat noch eine zweite Leidenschaft: Sport. Und zwar sowohl Langstreckenlauf als auch Schwimmen. In dieser Disziplin hält sie sogar einige Rekorde, und das, obwohl sie erst als Erwachsene schwimmen gelernt hat. Ein Tipp von Melanie: Sie sehen also, ein Versuch lohnt sich. Auch wenn Sie glauben, etwas nicht zu können, versuchen Sie es einfach! Sagen Sie niemals: Das kann ich nicht. Sagen Sie: Ich kann es versuchen. Und nun wünsche ich Ihnen, dass Sie ebenso viel Spaß beim Lesen meiner Romane haben wie ich, wenn ich sie schreibe.

1. KAPITEL

Zum ersten Mal in ihrem Leben hatte Millie einen Mann darum gebeten, sich mit ihr auf einen Drink zu treffen. Und jetzt kam sie zu spät. Viel zu spät. Wie peinlich. Allerdings war es kein normales Date. Bei dem Treffen mit dem erstklassigen Scheidungsanwalt Hunter Addison ging es nicht um sie, sondern um ihre Mutter.

Ihre Mutter sammelte Ex-Ehemänner wie manche Leute Münzen. Und leider war ein sehr hoher Betrag an Münzen erforderlich, um Ehemann Nummer vier loszuwerden – obwohl Millie es sich im Moment kaum leisten konnte, ihrer Mum so viel Geld zu leihen. Hunter Addison war nicht der günstigste Scheidungsanwalt in London, aber man sagte ihm nach, er sei der beste.

Und für ihre Mutter wollte Millie nur das Beste.

Sie eilte zu der kleinen Weinstube, wo sie sich mit Hunter nach der Arbeit treffen wollte. Persönlich hatte sie nicht mit ihm gesprochen, nur per Textnachricht. Nach ihrem katastrophalen Blind Date vor zwei Monaten erschien es ihr zu problematisch, ihn anzurufen. Aber es ging nicht um sie, sondern um das Wohlergehen ihrer Mum. Millie könnte es nicht ertragen, würde Eleonora erneut von einem eigennützigen, narzisstischen Ex übers Ohr gehauen werden.

Sie stieß die Tür der Weinstube auf und trat ein. Schnell suchte sie den Raum nach Hunter ab. Einige Paare und kleinere Gruppen hatten die Tische im vorderen Teil besetzt, doch Millie entdeckte keinen Mann, der ohne Begleitung war. Natürlich kam es nur sehr selten vor, dass ein so gut aussehender, reicher und weltgewandter Mann wie Hunter allein in einer Bar saß. Er hatte den Ruf eines lebenslustigen Playboys. Kaum eine Woche verging, in der er nicht von einem Paparazzo mit einem anderen umwerfenden Supermodel fotografiert wurde.

Interessanterweise hatte in den letzten beiden Monaten seit ihrem Blind Date in der Presse nichts über seine sexuellen Eskapaden gestanden. Vielleicht hatte Millie seinem aufgeblasenen Ego einen Dämpfer verpasst, weil sie sich an dem Abend damals immun gezeigt hatte gegen seine Attraktivität. Aber das war eher unwahrscheinlich. Männer wie Hunter Addison hatten immer ein starkes Selbstbewusstsein. Dieses erschüttern zu wollen war genauso, als würde man versuchen, eine Paranuss mit einer Federboa zu knacken. Das klappte einfach nicht.

„Sie sind spät.“ Hinter ihr erklang eine tiefe, männliche Stimme, in der eine Rüge mitschwang.

Millie drehte sich um. Obwohl sie schwindelerregend hohe Schuhe trug, musste sie den Kopf in den Nacken legen, um Hunter Addison in seine braunen Augen sehen zu können. Es war schwer, bei solch einer extremen Männlichkeit nicht nervös zu werden. Er war groß, hatte breite Schultern, eine schlanke, athletische Figur und verströmte eine Aura von Kraft und Stärke. Mit seinen vierunddreißig Jahren befand er sich offensichtlich in der Blüte seines Lebens.

Und jede Faser ihres Körpers nahm davon Notiz. „Ja, ich weiß. Tut mir leid, aber …“

„Ist mit Ihrem Telefon etwas nicht in Ordnung?“ Das Lächeln, das eigentlich keins war, passte zu dem zynischen Funkeln in seinen Augen.

Stumm zählte Millie bis zehn und versuchte, dem Wunsch zu widerstehen, ihm eine bissige Antwort zu geben. Was hatte dieser Mann nur an sich, was sie so nervös machte und … streitlustig? Ihre Erfahrungen mit Männern waren begrenzt. Bisher hatte sie nur einen Liebhaber gehabt, und seit ihr Verlobter Julian vor drei Jahren seinen langen Kampf gegen einen Gehirntumor verloren hatte, war sie nicht wieder mit einem Mann ausgegangen.

Nun ja, abgesehen von diesem erbärmlichen Blind Date mit Hunter, das von Anfang an eine Katastrophe gewesen war. Und das Millie hatte sabotieren wollen. Sie hatte alles in ihrer Macht Stehende getan, um ihm die kalte Schulter zu zeigen und ihn ihre scharfe Zunge spüren zu lassen. Sie wollte sich nicht von ihren Freunden zu einer Beziehung drängen oder von einem Mann bezaubern lassen, der noch nie das Wort Nein von einer Frau gehört hatte.

Doch jetzt brauchte sie Hunters Hilfe. Deshalb blieb ihr nichts anderes übrig, als ihren Stolz hinunterzuschlucken. Und das stieß ihr sauer auf, weiß Gott.

Millie straffte die Schultern und zwang sich, seinem Blick standzuhalten. „Es gab tatsächlich ein Problem. Ich hatte vergessen, mein Handy aufzuladen. Zudem musste ich wegen eines Polizeieinsatzes auf der Strecke einen großen Umweg machen.“

Um mir High Heels und einen engen Bleistiftrock anzuziehen, wollte sie schon hinzufügen, schaffte es aber, sich zurückzuhalten.

Es war schwer, zu sagen, ob er ihr glaubte oder nicht. Seine Miene war unergründlich. Und doch üb