: Kate Hardy
: Ein kleines Lächeln für das große Glück
: Cora Verlag
: 9783751506007
: Digital Edition
: 1
: CHF 2.30
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 130
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Die schüchterne Schulschwester Flora ist überzeugt: Tom Nicholson, umschwärmter Held von Penhally Bay, ist bestimmt der Falsche für sie! Doch sie verliert ihr Herz - an den kleinen Joey, Toms elternlosen Neffen. Und wo Joey ist, ist Tom nicht fern ...



Kate Hardy wuchs in einem viktorianischen Haus in Norfolk, England, auf und ist bis heute fest davon überzeugt, dass es darin gespukt hat. Vielleicht ist das der Grund, dass sie am liebsten Liebesromane schreibt, in denen es vor Leidenschaft, Dramatik und Gefahr knistert? Bereits vor ihrem ersten Schultag konnte Kate Hardy fließend lesen. Mit blühender Fantasie dachte sie sich Geschichten aus und schrieb sie auf einer Schreibmaschine nieder, die sie zu ihrem sechsten Geburtstag bekommen hatte. Ihren ersten Liebesroman, der niemals veröffentlicht wurde, schrieb sie mit dreizehn Jahren. Kate Hardy studierte englische Literatur des Mittelalters, heiratete und bekam zwei Kinder. Sie arbeitete freiberuflich als Journalistin im Gesundheitsbereich, doch ihre wahre Berufung fand sie erst, als sie ihr Interesse für Medizin mit Romantik verband und ihren ersten Arztroman schrieb, der auf Anhieb das Lesepublikum begeisterte. Seitdem hat sie weitere 33 Arztromane, einige erotische Liebesromane und mehrere Sachbücher zum Thema Gesundheit geschrieben.

1. KAPITEL

Sirenengeheul dröhnte durch die Feuerwache, und aus den Lautsprechern drang der vertraute hohe Pfeifton.

Eine Übung? Tom sah zur Uhr. Es war kurz nach zwei, Freitag Nachmittag.

Da kam schon die Durchsage: „Wagen 54 und 55 gehen raus. Ein Brand in der Grundschule von Penhally Bay. Es sollen Kinder eingeschlossen sein.“

Joeys Schule.

Tom lief es eiskalt über den Rücken.Hoffentlich ist es nur eine Übung.

Aber es war keine, das wusste er. Übungseinsätze fanden immer in der King Street 3 in St. Piran statt, und unter dieser Adresse befand sich zufällig die für die gesamte Gegend von St. Piran zuständige Feuerwehrzentrale.

Also ein echter Einsatz.

Mit langen Schritten eilte er zu Wagen 54. Der Rest des Teams war schon dabei, sich die Schutzkleidung anzuziehen: Hosen, Jacken, Helme. Steve, der Leiter der Wache, saß vorn beim Fahrer und tippte etwas in den Computer, um Details abzufragen.

„Was haben wir, Chef?“ Tom schwang sich auf den Sitz neben ihn.

Die Mannschaft war vollzählig, die Türen gingen zu, und das Löschfahrzeug raste mit Blaulicht und Sirene die Straße entlang Richtung Penhally Bay.

Steve blickte auf den Monitor. „Explosion und Feuer in Penhally Bays Grundschule. Der Anruf kam von Rosemary Bailey, der Schulleiterin. Es brennt in einem Flur am Lagerraum, und die dahinter liegenden Räume sind nicht zu erreichen – zwei Klassenzimmer, die zum Glück nicht mehr besetzt waren, aber auch der Ruheraum und der Toilettenbereich. Noch weiß keiner, ob sich dort jemand aufhält. Sie sind dabei, die Kinder anhand der Namenslisten aufzurufen.“

„Was ist in dem Lagerraum?“

„Der ist voll mit dem ganzen Zeug für den Kunstunterricht, also leicht entzündliches Material, Klebstoffe, die giftige Dämpfe entwickeln können, und weiß der Henker, was noch“, kam die grimmige Antwort. „Tom, du führst den Trupp an, und du, Roy, übernimmst die Atemschutzüberwachung.“ Auf dieser Kontrolltafel wurde vermerkt, welche Feuerwehrmänner im Gebäude waren, wie lange sie sich dort aufhielten, und wann sie zurückgerufen werden mussten, weil ihr Sauerstoffvorrat zur Neige ging. „Die anderen folgen Tom. Wir fangen mit den Tanks in den Wagen an und gehen dann an einen Hydranten.“

„Okay, Chef“, erklang ein vielstimmiger Männerchor.

„Und wenn wir Verstärkung brauchen?“, fragte Tom. Zu einem Brand fuhren immer zwei Löschfahrzeuge raus, weitere kamen zeitlich versetzt, je nach Bedarf.

„King Street steht in Bereitschaft. Und die Sanitäter sind bereits unterwegs.“

Standardprozedur, dachte Tom.

„Nick Roberts wird auch da sein“, fügte Steve hinzu.

Tom kannte den Arzt schon von anderen Einsätzen. Auf den Mann war Verlass. Ihn konnte so schnell nichts erschüttern,