: Aleena Raye
: Meine schamlose Adoptivmutter - oder: Ein Mädchen für wirklich alles Erotischer Roman
: venusbooks
: 9783968981093
: 1
: CHF 8.80
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 350
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB


Von Aleena Raye erscheint bei venusbooks der erotische Roman »Meine schamlose Adoptivmutter - oder: Ein Mädchen für wirklich alles«

Kapitel 1


Immer wieder fuhr sich meine Chefin durch die tizian­roten Locken und starrte dabei mit mürrischer Miene auf das Magazin, das auf ihrem Schreibtisch lag.

»Was ist das?«, zischte die Mittvierzigerin und tippte mit dem Zeigefinger auf meine blitzeblank rasierte Pussi.

Ich schluckte mehrmals. Die Woche ging ja gut los. Der strenge, gefährlich leise Ton ließ nichts Gutes erwarten.

»Ist gerade im Trend«, murmelte ich.

Die Tyndrup kniff die grünen Katzenaugen zusammen, und die Falten auf ihrer Stirn wurden tiefer.

Ich druckste herum und stammelte schließlich: »Der Fotograf hat es empfohlen.«

»Ach, tatsächlich?«

Missbilligender hätte der Ton des Kommentars kaum sein können. Ich rutschte jetzt noch nervöser auf dem Stuhl herum, der vor ihrem monströsen Schreibtisch stand. Die massive Deckplatte war aus Rauchglas, der Korpus aus anthrazit lackiertem Stahl. Der Tisch wirkte kalt, einschüchternd, ja geradezu bedrohlich. Selten hatte das Designer-Ungetüm besser zu meiner Chefin gepasst als heute. Meine Hände begannen leicht zu zittern. Eilig faltete ich sie, um meine Unsicherheit zu kaschieren.

Inger Tyndrups Gesicht nahm verächtliche Züge an. »Soll ein Gebet die Last der Sünde nehmen?«

Den beißenden Spott ignorierend, erklärte ich: »Der Fotograf hatte überzeugende Argumente. Er sagte, dass momentan nur noch Models mit nackter Scham gebucht werden. Der Markt will es so. Nur die würden es auf die Titelseite schaffen.«

Sie wippte mehrmals gegen die Lehne des wuchtigen Ledersessels, dann schob sie das Hochglanz-Journal in meine Richtung. »Wie rührend. Und diesen Unsinn haben Sie geglaubt?«

Auch diese Frage hatte wie die Anklage einer Staatsanwältin geklungen.

Ich hielt kurz die Luft an. Wenn sie wüsste, was der Fotograf sonst noch zu mir gesagt hatte und was er schon alles mit mir gemacht hatte. Meine Finger verknoteten sich, und meine Augen fixierten vor Verlegenheit meine Schuhspitzen.

»Immerhin«, seufzte die Tyndrup. »Wenigstens ist es Ihnen peinlich.«

»Es ist doch nur vorübergehend, die Haare wachsen ja wieder nach.«

»Dummes Ding!«, blaffte sie und lachte zynisch. »Peinlich sollte Klein-Lissy sein, dass sie pressegeil ist, und die Rechnung scheint ja für sie aufzugehen. Unser Tourismusverband spart schließlich nicht an der falschen Stelle: Druckqualität, Layout, Fotos und Texte sind 1A, zwanzigtausend Exemplare sind eine stolze Auflage, zudem sind viel