: Shafique Keshavjee
: Der erobernde Islam Wie Strömungen des Islam die Herrschaft der Welt anstreben
: Brunnen Verlag Gießen
: 9783765575914
: 1
: CHF 10.70
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: Religion: Allgemeines, Nachschlagewerke
: German
: 208
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Wer wird die Vorherrschaft über die Welt erringen? Der liberal, kapitalistisch geprägte Westen? Das kommunistisch geprägte Einparteiensystem Chinas? Oder der religiös geprägte erobernde Islam? - Große, übergeordnete Systeme wollen herrschen! Und der Islam ist das weltanschauliche System, das weltweit am schnellsten wächst. Wo der erobernde Islam Fuß fasst, scheinen Konflikte zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen unvermeidlich. Aber Vorsicht: Es gibt tausend verschiedene Arten, ein Muslim zu sein - liberal oder radikal, als Salafist, Dschihadist und vieles mehr. Shafique Keshavjee stellt diese Vielfalt des Islam vor und beschreibt, wie der erobernde Islam alle Dimensionen des Daseins umfasst und erklärt dessen Welteroberungsstrategie.

Dr. Shafique Keshavjee stammt aus Indien. Er wurde 1955 in Kenia geboren und lebte später einige Jahre in Großbritannien, bevor er schließlich in die Schweiz kam. Dort studierte er Sozial- und Politikwissenschaften und Evangelische Theologie an der Universität Lausanne und spezialisierte sich auf Vergleichende Religionsgeschichte (Doktorarbeit über Mircea Eliade). Viele Jahre war er Pfarrer in der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons Waadt. Außerdem ist er Mitbegründer der ökumenischen Begegnungsstätte 'Maison de l'Arzillier' in Lausanne - einem Haus des Friedens und Dialogs zwischen Kirchen, Religionen und Spiritualitätssuchenden. Er engagiert sich aktiv für den ökumenisch-interkonfessionell n und interreligiösen Dialog und widmet einen Großsteil seiner Zeit den wichtigen Fragen der Spiritualität und Solidarität, dem Schreiben und der Teilnahme an gesellschaftlichen Debatten. Von 2005 bis 2010 lehrte er Ökumenische Theologie und Theologie der Religionen an der autonomen Fakultät für Evangelische Theologie der Universität Genf. Seit 2011 widmet er sich hauptsächlich dem Schreiben. Shafique Keshavjee ist verheiratet und hat vier Söhne.

Gewalt im 20. Jahrhundert
Die schlimmsten Massaker

1. Der 2. Weltkrieg (1939–1945):

50 Millionen Tote (darunter 6 Millionen ermordete Juden)

2. Das Regime von Mao Zedong in China (1949–1976):

48 Millionen Tote

3. Das Regime von Stalin in der UdSSR (1924–1953):

20 Millionen Tote

4. Der 1. Weltkrieg (1914–1918):

15 Millionen Tote (davon fast 2 Millionen Opfer des Genozids an armenischen und syrischen Christen durch die Türken)

5. Die russische Revolution (1917–1922):

8,8 Millionen Tote

6. Die chinesischen Bürgerkriege (1911–1949):

6,5 Millionen Tote

Nicht von allen übergeordneten Systemen geht dasselbe Gefahrenpotenzial aus. Manche dehnen die Grundfreiheiten aus, andere schränken sie ein. Der französische (und englische) Begriff für Gefahr ist „danger“ und geht auf den lateinischen Wortstammdom- zurück, der sowohl auf das Wort für „Haus“ (domus) als auch den „Herrn (des Hauses)“ (dominus) verweist, der „dominiert“ (herrscht). Das Wort „danger“ ist abgeleitet vondominarium, dem vulgärlateinischen Begriff für Macht.

Damit bedeutet, „in Gefahr zu sein“ oder „sich in Gefahr zu fühlen“, der Macht einer Person oder eines Systems ausgeliefert zu sein, die/das uns beherrscht.

Die Beziehungen zwischen Völkern, Nationen, Weltreichen, Religionen und Ideologien und den Ängsten, die sie erzeugen, sind damit nichts anderes als Machtverhältnisse.

Wer wird wen beherrschen? Wer wird die Welt beherrschen?

Der erobernde Westen? Das erobernde China? Der erobernde Materialismus? Der erobernde Buddhismus? Das erobernde Christentum? Der erobernde Islam?

Wenn wir uns in diesem Buch das übergeordnete System des Islam näher anschauen wollen, so geschieht dies deshalb, weil es besonders komplex, verkannt, effizient und „dominant“ ist. Wo der Islam Fuß fasst, scheinen Konflikte zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen unvermeidlich. Und diese Konflikte sind für sehr viele Erdenbewohner schwer zu verstehen und zu bewältigen.