Gewalt im 20. Jahrhundert
Die schlimmsten Massaker
1. Der 2. Weltkrieg (1939–1945):
50 Millionen Tote (darunter 6 Millionen ermordete Juden)
2. Das Regime von Mao Zedong in China (1949–1976):
48 Millionen Tote
3. Das Regime von Stalin in der UdSSR (1924–1953):
20 Millionen Tote
4. Der 1. Weltkrieg (1914–1918):
15 Millionen Tote (davon fast 2 Millionen Opfer des Genozids an armenischen und syrischen Christen durch die Türken)
5. Die russische Revolution (1917–1922):
8,8 Millionen Tote
6. Die chinesischen Bürgerkriege (1911–1949):
6,5 Millionen Tote
Nicht von allen übergeordneten Systemen geht dasselbe Gefahrenpotenzial aus. Manche dehnen die Grundfreiheiten aus, andere schränken sie ein. Der französische (und englische) Begriff für Gefahr ist „danger“ und geht auf den lateinischen Wortstammdom- zurück, der sowohl auf das Wort für „Haus“ (domus) als auch den „Herrn (des Hauses)“ (dominus) verweist, der „dominiert“ (herrscht). Das Wort „danger“ ist abgeleitet vondominarium, dem vulgärlateinischen Begriff für Macht.
Damit bedeutet, „in Gefahr zu sein“ oder „sich in Gefahr zu fühlen“, der Macht einer Person oder eines Systems ausgeliefert zu sein, die/das uns beherrscht.
Die Beziehungen zwischen Völkern, Nationen, Weltreichen, Religionen und Ideologien und den Ängsten, die sie erzeugen, sind damit nichts anderes als Machtverhältnisse.
Wer wird wen beherrschen? Wer wird die Welt beherrschen?
Der erobernde Westen? Das erobernde China? Der erobernde Materialismus? Der erobernde Buddhismus? Das erobernde Christentum? Der erobernde Islam?
Wenn wir uns in diesem Buch das übergeordnete System des Islam näher anschauen wollen, so geschieht dies deshalb, weil es besonders komplex, verkannt, effizient und „dominant“ ist. Wo der Islam Fuß fasst, scheinen Konflikte zwischen Muslimen und Nicht-Muslimen unvermeidlich. Und diese Konflikte sind für sehr viele Erdenbewohner schwer zu verstehen und zu bewältigen.