: Marietta Brem, Anne Alexander, Marisa Frank
: E-Book 6-10 Sophienlust Bestseller Box 2 - Familienroman
: Blattwerk Handel GmbH
: 9783740977825
: Sophienlust Bestseller
: 1
: CHF 13.30
:
: Erzählende Literatur
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der Sophienlust Bestseller darf als ein Höhepunkt dieser Erfolgsserie angesehen werden. Denise von Schoenecker ist eine Heldinnenfigur, die in diesen schönen Romanen so richtig zum Leben erwacht. Das Kinderheim Sophienlust erfreut sich einer großen Beliebtheit und weist in den verschiedenen Ausgaben der Serie auf einen langen Erfolgsweg zurück. Denise von Schoenecker verwaltet das Erbe ihres Sohnes Nick, dem später einmal, mit Erreichen seiner Volljährigkeit, das Kinderheim Sophienlust gehören wird. Diese Box enthält: E-Book 6: Was wird morgen sein? E-Book 7: Endlich wieder eine Heimat E-Book 8: Liebst du mich nicht, Mami? E-Book 9: Marina will vergessen E-Book 10: Vernachlässigt und allein E-Book 1: Was wird morgen sein? E-Book 2: Endlich wieder eine Heimat E-Book 3: Liebst du mich nicht, Mami? E-Book 4: Marina will vergessen E-Book 5: Vernachlässigt und allein

Marietta Brem Sie gilt zugleich als eine der erfahrensten wie auch erfrischendsten Schriftstellerinnen mit großer Sensibilität beim Verfassen von Romanserien. Im Bereich Sophienlust hat sie über viele Jahrzehnte entscheidende Akzente gesetzt und mit wahrem Herzblut diese so beliebte Serie um ein Kinderheim, in dem die Menschlichkeit großgeschrieben wird, mitgeprägt. Daher kam Marietta Brem auf die wundervolle Idee, die Vorgeschichte zu schildern, die einst zur Errichtung von Sophienlust führte. Zugleich ist sie eine bemerkenswert vielseitige Schriftstellerin, die in den verschiedensten Romangenres erfolgreich tätig wurde. Ihre Fantasy-Serie Mac Lean um zwei rivalisierende schottische Clans ist unvergessen, ihre zahlreichen Veröffentlichungen im Bereich des Romantic Thrillers, die neben atemberaubender Spannung ein besonderes Einfühlungsvermögen verrieten, sind es ebenfalls. Mit Sophienlust. Wie alles begann erreicht Marietta Brem jetzt einen neuen Höhepunkt ihrer erstaunlichen Schriftstellerkarriere.

»Ich will Eis, Frau Stein«, quengelte die kleine Danielle Lemmon.

»Das heißt nicht, ich will, sondern ich möchte, bitte«, verbesserte sie die Haushälterin Edith Stein automatisch. Sie blieb mit den beiden Kindern vor einem Schaufenster stehen, um etwas zu verschnaufen. Schon am Morgen hatte sie sich nicht wohl gefühlt, obwohl sie die ihr vom Arzt verordneten Tabletten gleich nach dem Frühstück eingenommen hatte.

»Ich will auch Eis«, meldete sich Danielles dreijähriges Schwesterchen Isabelle. Beide Mädchen hatten weiß­blonde Pagenköpfe und blaue Augen.

»Du hast doch gehört, es heißt, ich möchte, bitte«, erklärte Danielle. Mahnend blickte sie ihre Schwester an, dann wanderte ihr Blick an der Frau hoch. »Wann gehen wir denn nun Eis kaufen?«

»Nachher, Kinder, nachher«, seufzte Edith Stein auf. Es war dumm gewesen, ausgerechnet an diesem Tag einen Ausflug nach Wildmoos zu machen, aber sie mußte die Kinder ja irgendwie beschäftigen. Seit Frau Lemmon in Berlin war, hatte sie es ziemlich schwer mit ihnen gehabt. Instinktiv fürchteten die Kinder, nun auch noch ihre Mutter zu verlieren. Zwar hatte sie in den letzten Tagen ab und zu angerufen, doch was bedeutete das schon?

»Wann nachher?« Danielle reckte ihr Stubsnäschen jetzt noch etwas höher.

»Ich muß mich erst etwas hinsetzen, Kinder«, erwiderte Edith Stein erschöpft. Sie spürte einen unbestimmten Schmerz in ihrer Brust. »Dort drüben steht eine Bank. Wir gehen jetzt über die Straße.« Sie griff nach Isabelles Händchen.

»Da gibt’s Eis!« Danielle wies zu einem etwa fünfzig Meter entfernten Laden. Eine weiße Fahne mit blauen Buchstaben hing vor dem Schaufenster.

»Danielle, jetzt sei brav.« Edith Stein griff nun auch nach dem Händchen der Fünfjährigen.

»Frau Stein, bitte.«

»Nein, Danielle, jetzt komm!« Die Haushälterin merkte, wie alles vor ihren Augen zu verschwimmen begann. Mit letzter Kraft zog sie die Kinder auf die Straße.

»Wir können das Eis doch auch jetzt kaufen und nachher zu der Bank gehen«, maulte Danielle. »Wir…«

Sie kam nicht mehr dazu, ihren Satz zu beenden. Frau Stein ließ die Kinder los und sank lautlos in sich zusammen. Hart schlug sie auf der Fahrbahn auf. Ein Wagen, der von der rechten Seite kam, bremste mit blockierenden Reifen.

»Frau Stein!« schrie Danielle entsetzt auf. Sie sah, wie der Fahrer des Wagens ausstieg. Auf der anderen Straßenseite tauchten Leute auf. »Ich wollte nicht ungezogen sein, Frau Stein. Ich bin’s auch nie wieder.«

»Frau Stein, was ist denn?« Isabelle wollte sich neben die Haushälterin knien, doch Danielle griff nach der Hand ihrer jüngeren Schwester und zerrte sie dann weg. »Au!« schrie das kleine Mädchen ganz empört. »Ich sag’s Maman, daß du mir immer weh tust.«

»Wir müssen weglaufen, schnell, Isabelle!« Danielle zog die Kleinere auf den Bürgersteig zurück. Bevor noch jemand die Kinder halten konnte, waren sie schon hinter dem nächsten Haus verschwunden.

»Was ist den passiert?« Der Besitzer des Lebensmittelgeschäftes bahnte sich einen Weg durch die Passanten, die Frau Stein umstanden. »Hat jemand schon einen Arzt gerufen?«

»Ich rufe sofort an.« Eine Frau, die sich neben Edith Stein gekauert hatte, erhob sich. »Sie ist bewußtlos«, sagte sie.

Polizeimeister Kirsch bog gerade um die Ecke. Er stutzte, als er den Menschenauflauf auf der Wildmooser Hauptstraße sah. Schweigend machten ihm die Umstehenden Platz.

»Sie ist ganz plötzlich zusammengebrochen«, erklärte der Fahrer des Wagens, der Zeuge des Vorfalls gewesen war. »Zwei kleine Mädchen waren noch bei ihr. Sie sind weggelaufen. Vielleicht haben sie einen Schock.«

»Kennt jemand die Frau?« fragte Herr Kirsch. Allgemeines Kopfschütteln war die Antwort. »Wie sahen die Kinder aus?«

Während der Fahrer seine Angaben machte, traf Frau Dr. Anja Frey mit ihrem Wagen ein. Sie betrieb zusammen mit ihrem Mann eine Arztpraxis in Wildmoos. Ohne sich um die Passanten zu kümmern, kniete sie sich neben Edith Stein auf die Fahrbahn. Schon nach kurzer Untersu