Die Krise als Privileg
„When they speak, it is scientific;
when we speak, it is unscientific.
When they speak, it is universal;
when we speak, it is specific.
When they speak, it is objective;
when we speak, it is subjective.
When they speak, it is neutral;
when we speak, it is personal.
When they speak, it is rational;
when we speak, it is emotional.
When they speak, it is impartial;
when we speak, it is partial.
They have facts, we have opinions.
They have knowledge, we have experiences.”35
Grada Kilomba
Empathie, aber nur für meinesgleichen
„Wir“ und „sie“. Wer steht im Zentrum, wer an der Peripherie? Wer wird zur Norm erklärt, zum sprechenden, wertenden, fragenden, bestimmenden Subjekt, und wer zum stummen Objekt gemacht?
Grada Kilomba kennt die Peripherie. Die portugiesische Theoretikerin, Psychologin und Künstlerin, deren Familie aus São Tomé und Principe und Angola stammt, wurde als Wissenschafterin von ihrenweißen Kolleginnen oft dorthin gedrängt. Ihre Einschätzungen wurden als zu persönlich, ihre Perspektive als zu emotional, ihre Kommentare als zu spezifisch abgetan. Man wollte immer wissen, ob das denn „objektive Fakten“ seien, wovon sie, „die Königin der Überinterpretation“36, da sprechen würde, ohne zu reflektieren, dass sie selbst nicht von einem neutralen, einem un