Am Tag nach meiner Ankunft in Helsingborg durchquerte der Orkan »Xaver« Nordeuropa und ließ seine Wut erbarmungslos an Wäldern und Stränden, Häfen und Straßen, Schiffen und Häusern, Dörfern und Städten aus, und der Öresund, der mir am Morgen davor auf den ersten Blick nur wie ein breiter sanfter Fluss erschienen war, der zwischen Dänemark und Schweden dahinfließt – zunächst, als ich ihn, nach der Landung auf dem Flughafen Kopenhagen, im Taxi auf der grandiosen neuen Brücke überquerte, die nach ihm benannt ist, später von dem Haus am schwedischen Ufer aus, wo ich bereits erwartet wurde, um die nächsten zwei Wochen dort zu verbringen –, verwandelte sich unversehens in einen tosenden Ozean, dessen Wellen – voller roter Algen – fast drei Tage lang unermüdlich gegen Türen, Fenster und Wände anbrandeten. Zu Beginn des gewaltigen Sturms wanderte mein Gastgeber, der Maler Jorge Castillo, offensichtlich beunruhigt im Haus herum – es handelte sich um ein hundert Jahre altes, modernisiertes Gebäude, das einst, nacheinander, wie ich vermute, der Wohnsitz eines Konsuls, ein Zollamt und ein berühmtes Bordell gewesen war –, stieg die Treppe hinauf und wieder hinab, versuchte vergeblich, mit diesem oder jenem per Handy zu telefonieren, bespannte Rahmen oder kochte