: Sir Arthur Conan Doyle
: Das Zeichen der Vier
: SAGA Egmont
: 9788726372144
: Sherlock Holmes
: 1
: CHF 8.00
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: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 202
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der zweite Roman der weltberühmten britischen Detektivgeschichten: Sherlock Holmes und Dr. Watson werden von Miss Mary Morstan engagiert, ihren verschollenen Vater zu finden, der nach seiner Rückkehr aus Indien verschwunden ist. Dank eines anonymen Briefes stoßen sie auf Thaddeus Sholto, dessen Vater ein Freund des Gesuchten in Indien war und zusammen mit ihm einen Schatz zurück nach England brachte. Als dann Sholtos Bruder ermordet und Sholto verdächtigt wird, muss Sherlock Holmes an die Arbeit... -

Arthur Conan Doyle (1859-1930) war ein britischer Arzt und Schriftsteller, dessen Sherlock-Holmes-Romane weltberühmt wurden. Aufgewachsen in Schottland, studierte er Medizin an der Universität in Edinburgh und lebte später in England. 1887 veröffentlichte er seine erste Detektivgeschichte über Sherlock Holmes und seinen Freund Dr. Watson.

1. Kapitel


Beobachtung und Schlussfolgerung.

Durch seinen Scharfsinn und seine unermüdliche Tatkraft erfüllte mich Sherlock Holmes stets von neuem mit Bewunderung. Wenn er jedoch das Rätsel gelöst hatte, so schien alle Geistesfrische von meinem Freund gewichen, und er versank in völlige Apathie.

Ihn in diesem Zustand zu sehen, war für mich äusserst peinlich, aber noch unleidlicher erschien mir das Mittel, welches er anwandte, um seinen Trübsinn zu verscheuchen.

Auch heute, als wir im Zimmer beisammensassen, langte Sherlock Holmes das Fläschchen von der Ecke des Kaminsimses herunter und nahm die Injektionsspritze aus dem sauberen Lederetui. Mit seinen weissen, länglichen Fingern stellte er die feine Nadel ein, und schob seine linke Manschette zurück. Eine kleine Weile ruhten seine Augen gedankenvoll an den zahllosen Narben und Punkten, mit denen sein Handgelenk und der sehnige Vorderarm über und über bedeckt waren. Endlich bohrte er die scharfe Spitze in die Haut, drückte den kleinen Kolben nieder und sank mit einem Seufzer innigsten Wohlbehagens in seinen samtenen Lehnstuhl zurück.

Seit vielen Monaten hatte ich diesen Hergang täglich dreimal mit angesehen, ohne mich jedoch damit auszusöhnen. Im Gegenteil, Tag für Tag steigerte sich mein Verdruss bei dem Anblick, und in der Nacht liess mir der Gedanke keine Ruhe, dass ich zu feige war, dagegen einzuschreiten. So oft ich mir aber vornahm, meine Seele von der Last zu befreien, immer wieder erschien mir inein Gefährte mit der kühlen, nachlässigen Miene als der letzte Mensch, dem gegenüber man sich Freiheiten herausnehmen dürfe. Seine grossen Fähigkeiten, die ganze Art seines Auftretens, die vielen Fälle, in denen er seine ausserordentliche Begabung schon vor mir betätigt hatte — das alles machte mich ihm gegenüber ängstlich und zurückhaltend.

Aber an diesem Nachmittage fühlte ich plötzlich, dass ich es nicht länger aushalten könne. Der starke Wein, den ich beim Frühstück genossen, mochte mir wohl zu Kopfe gestiegen sein, vielleicht hatte mich auch Holmes’ umständliche Manier ga