Granny May hielt ein Streichholz an das Ende ihrer Maiskolbenpfeife. Ihre Wangen wurden hohl, und ihr Brustkorb schwoll vom Rauch an. Sie machte einen doppelten Zug und hielt die Luft an, was ihr ein Kitzeln in der Brust verursachte. Es gab kein scharfes Stechen wie bei Tabak. Sie wippte nach hinten, senkte den Unterkiefer und entließ eine blaue Rauchwolke in die Morgendämmerung. Die Welt lag nass und dunkel vor ihr und trug letzte Flecken der Nacht. Vor ihr lagen die Berge, gezackt wie verfallene Mauerzinnen, und die taufeuchte Wiese ihres Grundstücks.
Sie blinzelte an ihrer Nase entlang und betrachtete den Baum auf dem Hof. Dieser Baum, der einzige, der die Baumkrankheit überlebt hatte, war das Herzstück von allem, was sie von ihrer Veranda aus betrachtete. Die anderen Kastanien hatten einst den Berg bevölkert, die Rinde ihres Stamms vom Alter zerfurcht wie die Stränge gigantischer Stahlkabel. Ihre Blätter mit den Sägezahnrändern waren golden um diese Jahreszeit, wenn die herabgefallenen Früchte die Tiere nährten und ihrem Fleisch einen süßlichen Geschmack verliehen. Diese Armee aus Laubbäumen war gefallen, war Opfer von tiefschwarzem Baumkrebs geworden, der sie ausgezehrt hatte und umstürzen ließ. Irgendein exotischer Pilz war durch Verletzungen in ihrer Rinde gedrungen, das Werk von Geweihen, Krallen oder Taschenmessern. Dieser Baum mit seiner hohen Krone stand einsam auf der Wiese im nahenden Morgenlicht.
Ein Geisterbaum.
Bunte Glasflaschen, zu viele, um sie zu zählen, hingen an Schnüren von den Ästen. Das Böse