: Marguerite Kaye
: Katerina - Sinnlich und verboten
: Cora Verlag
: 9783751505291
: Digital Edition
: 1
: CHF 2.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 130
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB

Eine Vernunftheirat? Warum nicht! Für seinen beruflichen Erfolg würde Colonel Fergus Kennedy alles tun. Doch dann trifft er Artistin Katerina - und ist hingerissen. Die Verbindung mit ihr würde ihn seine Laufbahn kosten. Aber er kann sie einfach nicht vergessen ...



<p>Marguerite Kaye ist in Schottland geboren und zur Schule gegangen. Ursprünglich hat sie einen Abschluss in Recht aber sie entschied sich für eine Karriere in der Informationstechnologie. In ihrer Freizeit machte sie nebenbei einen Master - Abschluss in Geschichte. Sie hat schon davon geträumt Autorin zu sein, als sie mit neun Jahren einen Wettbewerb in Poesie gewann. 30 Jahre später hatte sie mit einem Historical Roman den Durchbruch.<br/></p& t;

1. KAPITEL

Samstag, 14. Juni 1817

Brockmore Manor Hausparty

Programm

Willkommensfeier im großen Salon

Vorführung der weltberühmten russischen Artisten

„Die Fliegenden Vengarovs“

im großen Ballsaal

Der Salon von Brockmore Manor befand sich im westlichen Teil des Gebäudes und bot eine schöne Aussicht auf den ausgedehnten Barockgarten des Dukes und der Duchess of Brockmore. Durch die geöffneten Fenster wehte ein berauschender Duft von der Rosenlaube herein. Ein wahres Füllhorn englischer Rosen, sowohl drinnen als auch draußen, dachte Colonel Fergus Kennedy vom neunundneunzigsten Infanterieregiment ironisch. Er beobachtete die Grüppchen von aufgeregten Damen, deren helle Nachmittagskleider sich von den schimmernden kobaltblauen Seidenwandbehängen abhoben, die dem Raum das Aussehen einer Meeresgrotte verliehen. Auch die mit blauem Damast bezogenen Sofas an den Wänden nahmen das maritime Thema auf. Die vergoldeten Armlehnen und Beine hatten die Form von nackten Meerjungfrauen und grotesken Seeungeheuern. Ähnliche Kreaturen zierten den italienischen Kaminsims aus weißem Marmor, und auch die Gemälde an den Wänden zeigten Darstellungen des Meeres und der Seefahrt.

Fergus zupfte an seinem gestärkten Halstuch und näherte sich einem offenen Fenster. Schweißperlen rannen seinen Rücken hinab. Es war ungewöhnlich heiß für diese Jahreszeit. Sein Gastgeber, dem man nachsagte, ein äußerst geschickter Intrigant zu sein, schien sogar das Wetter kontrollieren zu können. Fergus beneidete die Damen um ihre leichten Baumwollkleider, die bei der Hitze sicher angenehmer zu tragen waren als seine Seidenweste und der schwere dunkelblaue Gehrock. Ein rascher Blick auf die übrigen Gäste bewies jedoch, dass er den inoffiziellen Dresscode dieser Willkommensfeier durchaus richtig interpretiert hatte, indem er sich nach der Londoner Mode gekleidet hatte.

Fergus war eigentlich nicht in der richtigen Gemütsverfassung für eine solche Hausparty. Das Ganze war ihm alles andere als angenehm, und er hätte die Einladung am liebsten abgelehnt. Wer weiß, welche Folgen sich daraus noch ergeben würden!

„Ich wette, Sie sind Colonel Kennedy. Darf ich mir selbst auf die Schultern klopfen und mir zu meinem Scharfsinn gratulieren?“

Vor ihm stand ein Mann unbestimmten Alters, angetan mit einer Art smaragdgrünem Morgenrock aus Seide, der üppig bestickt war mit roten und goldenen Drachen. In der rechten Hand hielt er einen dazu passend bemalten Fächer. Sein Gesicht war gepudert, aber er hatte ein energisches Kinn, und seine hellblauen Augen unter perfekt gezupften Aug