: Martin Warnke
: Matthias Bormuth
: Warburgs Schnecke Kulturwissenschaftliche Skizzen
: Wallstein Verlag
: 9783835345492
: 1
: CHF 14.40
:
: Sprach- und Literaturwissenschaft
: German
: 248
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Von der reformatorischen Bildpolitik über Goyas Gesten und die Masken der Kunst, die Jacob Burckhardt beschrieb, spannen Warnkes kulturwissenschaftliche Essays den Bogen bis zur passionierten Erinnerungsarbeit Aby Warburgs. Die kulturwissenschaftlichen Skizzen gehen von der reformatorischen Bildpolitik aus und widmen sich in ihrer skeptischen Anlage auch Goyas Gesten. Wort und Bild stehen für Martin Warnke in einem produktiven Konkurrenzverhältnis, das zentraler Bestandteil seiner politischen Ikonographie ist. Dass Jacob Burckhardt mit dem Topos, die Kunst sei eine »Verräterin«, auf subversive Art die gesellschaftliche Herrschaft befragt, um die individuelle Entfaltung zu fördern, verbindet ihn sublim mit Karl Marx. Warnke schrieb von dieser Einsicht her auch eine Kritik der Kunstgeschichte im Nationalsozialismus, die seinen Kommentaren zu den Auschwitz-Prozessen folgte. Am Ende seines kulturwissenschaftlichen Vermächtnisses stehen Überlegungen zu Aby Warburg und seiner passionierten Erinnerungsarbeit. Sie kennt keinen bruchlosen Fortschritt und ist ohne die Biographie nicht denkbar. Dies unterstrich Warnke in Reden auch für das eigene Selbstverständnis. So heißt es im Spiegel Warburgs: »Das Individuum ist nicht schon frei, sondern versucht es unter Leiden zu werden.«

Martin Warnke (1937-2019) lehrte Kunstgeschichte in Marburg und Hamburg, wo er das Aby Warburg Haus neu begründete. Am bekanntesten sind seine Werke 'Der Hofkünstler', 'Rubens' und 'Velázquez'. Zuletzt erschien 'Künstlerlegenden' (2019), 'Schütteln Sie den Vasari ... Kunsthistorische Profile' (2017) und 'Zeitgenossenschaft' (2014). Matthias Bormuth, geb. 1963, Professor für Vergleichende Ideengeschichte an der Universität Oldenburg.
Umschlag1
Titel4
Inhalt6
Matthias Bormuth: Kunstgeschichte im Geist der Skepsis8
Horst Bredekamp: »Wie es sein sollte«. Kunst als Vorbild24
I.34
»Wir haben ihn verloren, wir mu?ßten ihn gewinnen.« Rede zum Tod des Vater36
Der »Fall César« zu Dortmund. Rede zur Ehrenpromotion43
II.54
Wissenschaft als Knechtungsakt56
Jacob Burckhardt und Karl Marx67
Zur Situation der Couchecke97
III.108
Cranachs Luther. Entwu?rfe fu?r ein Image110
»Alle werden fallen«. Gedanken zu Goya147
Goyas Gesten152
»Der Leidschatz der Menschheit«. Erinnerungen an Aby Warburg171
Der lange Weg von Warburgs Schnecke192
Anmerkungen196
Nachweise242
Dank244
Impressum247