: Tiffany Crockham
: Patricia Peacock und die Sache mit dem Fluch
: dp Verlag
: 9783968172453
: Patricia Peacock-Reihe
: 1
: CHF 5.30
:
: Historische Kriminalromane
: German

Ein Erbe, ein Fluch und ein ungewöhnlicher Zeuge - Patricia Peacocks erstes Abenteuer
Der historische Cosy Crime für Fans von Rhys Bowen

Patricia Peacock ist überglücklich, das Erbe ihres lang verschollenen Vaters antreten zu können - befreit es sie doch von ihrer ungeliebten Anstellung als Gesellschaftsdame bei Lady Blanford. In Kairo muss sie allerdings feststellen, dass der Verstorbene ihr nicht nur seinen Besitz samt Hausangestellten und der treudoofen Dogge Sir Tiny hinterlassen hat, sondern auch noch jede Menge Auflagen, um das Erbe überhaupt erst antreten zu können. Obwohl Patricia nicht viel von ihrem Vater hielt, zwingt ihre pflichtbewusste viktorianische Erziehung sie, seine Angelegenheiten zu regeln - bis hin zur Aufklärung seines mysteriösen Todes. Zur Seite stehen ihr dabei Sir Tiny sowie der amerikanische Privatdetektiv und Glücksritter John Maddock, der jedoch mehr daran interessiert ist, in ihr Schlafzimmer zu gelangen, als den Mord an ihrem Vater aufzuklären ...

Erste Leserstimmen
'Es hat mir großen Spaß gemacht, Patricia Peacock bei ihrem ersten Fall zu begleiten!'
'Von Kairo und dem Mena Hotel als Setting habe ich mir sehr viel versprochen und wurde nicht enttäuscht.'
'Histo ischer Cosy Krimi mit tollem 20er-Jahre-Feeling - aber auch die Liebe kommt nicht zu kurz!'
'geheimnisvo l, spannend und dabei super humorvoll und unterhaltsam'
'Perf kter Krimi zum Miträtseln und um in eine andere Zeit abzutauchen.'



Tiffany Crockham hat über zehn Jahre als Justizangestellte gearbeitet, bevor sie eine Künsterlaufbahn einschlug. Neben zahlreichen historischen Romanen bei mehreren Verlagen, entdeckte sie 2011 auch das Selfpublishing für sich und startete dort sehr erfolgreich unter dem Pseudonym Alexa Kim mit ihren Fantasy- und Liebesromanserien durch. Außerdem arbeitet Tiffany als Grafikdesignerin für Buchcover.

2. Une petit surprise


Das Haus ihres Vaters lag nicht in Kairo, sondern außerhalb der Stadt. Patricia überlegte, eine Motordroschke zu nehmen, entschied sich dann aber doch, zu Fuß zu gehen, nachdem ihr der Bedienstete das Cafés noch versichert hatte, dass es nicht weit wäre. Zum Glück hatte sie immer ihren Sonnenschirm dabei. Patricia musste einmal mehr feststellen, dass ein Land wie Ägypten nicht für lange Spaziergänge geeignet war … daran änderte auch ein Sonnenschirm nichts. Neben den missbilligenden Blicken der Damen, die es bevorzugten, sich in Automobilen durch Kairo fahren zu lassen, musste sie sich aufdringliche Händler vom Hals halten, die ihr jede Menge seltsame Dinge verkaufen wollten.

Nach etwa einer Stunde, und nachdem es Patricia gelungen war, den Kauf eines Teppichs, einer Öllampe mit skandalösen Bemalungen sowie eines Huhns abzuwehren, stand sie endlich vor dem Haus. Was sie erwartet hatte, wusste sie nicht, aber kaum ein so hübsches Fleckchen Erde. Das Haus ihres Vaters stand auf einem Hügel gesäumt von Palmen, die Schatten spendeten. Es war hier angenehmer und kühler als in der Stadt. Das Grundstück war von einer etwa zwei Meter hohen Mauer umgeben, wie die meisten im ägyptischen Stil gebauten Häuser, und stellte eine Mischung aus lokalen Elementen, wie den Garten mit der Mauer, sowie englischem Komfort dar – zumindest was Patricia von außen erkennen konnte. Die Tür zum Garten stand offen, sodass sie hineinsehen konnte. Auch der Garten war ansprechend gestaltet worden – es gab im Zentrum einen Teich in rechteckiger Form, auf dem blauer und weißer Lotus schwammen, und das Haus selbst war rund um den Garten angelegt worden. Es erinnerte Patricia an die Darstellungen auf antiken Papyri. Ihr Vater hatte immer ein Faible für orientalischen und vor allem pharaonischen Flair gehabt; tatsächlich wirkte es in Natur noch weitaus schöner als auf den zweidimensionalen Abbildungen der antiken Ägypter, die ihr Vater ihr oft in Büchern gezeigt hatte. Patricia konnte sich beinahe bildlich vorstellen, wie um einen ähnlichen Teich wie diesen vor tausenden von Jahren Prinzessinnen gesessen und die Nachmittage vertändelt hatten. Nun, sie für ihren Teil hatte keine Zeit zu vertändeln.

„Guten Tag …“, rief sie deshalb in angemessener Lautstärke in den Garten hinein, doch offensichtlich war niemand in der Nähe.

Patricia sah sich ratlos um, dann erinnerte sie sich, dass dieses Haus im Grunde genommen ihr gehörte und sie jedes Recht hatte, es ohne Einladung zu betreten.

Von einer gewissen Neugierde angetrieben, betrat sie den Garten. Ihr Blick ruhte wohlwollend auf blühenden Passionsblumen und einer kleinen Laube, die von Rosen berankt war. Dies war eindeutig englischer Einfluss, aber er zerstörte den Gesamteindruck nicht. Ihr Vater hatte Geschmack bewiesen, als er dieses Haus gebaut hatte, das musste sie ihm lassen.

„Hallo … ist jemand hier?“, rief sie erneut, und wagte sich weiter vor. In den Teichen schwammen Fische, und neben den Palmen gab es blühende Hibiskussträucher in vielen Farben. Dieser Garten war eine Oase, in der man sich sofort wohlfühlte.

Gerade, als sich ein Lächeln auf ihr Gesicht legen wollte, nahm sie eine Bewegung wahr. Scheinbar war doch jemand in der Nähe. Sie wandte sich um, doch noch ehe Patricia sich erklären konnte, wurde sie zu Boden gerissen und landete wie ein Käfer auf dem Rücken. Der Sonnenschirm flog ihr in hohem Bogen aus der Hand, mitten in den Teich, was die Fische fluchtartig auseinanderstieben ließ. Patricia wagte sich nicht zu rühren – über ihr stand ein riesiger schwarzer Hund, sah sie an und hechelte.

„Du meine Güte!“, war das Einzige, was sie herausbrachte. Der Hund sah ihre Worte als Einladung, ihr mit seiner nassen Zunge über das Gesicht zu lecken.

„Lass das! Geh runter!“, forderte Patricia ihn auf, denn in Ohnmacht zu fallen oder zu schreien, war für sie noch nie eine Option gewesen. In der Regel war in den fragwürdigsten Stunden des Lebens ohnehin niemand da, der einen rettete. Auch jetzt bewahrheitete sich ihre Philosophie. Niemand kam, um sie vor der Bestie zu retten. Es war also angebracht, bei Bewusstsein zu bleiben.

„Geh von mir runter! Sofort!“, forderte sie noch einm