: Jacob Grimm, Wilhelm Grimm
: Irische Elfenmärchen
: epubli
: 9783753128634
: 2
: CHF 0.90
:
: Erzählende Literatur
: German
: 209
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Von verzauberten Seen, Hexenpferden und Sackpfeifen - Eine Auswahl der schönsten Elfenmärchen aus Irland. Mit einer Einführung über das Wesen der Elfen, ihre Gestalt, Herkunft, Wohn- und Lebensweise und ihre Eigenart, den Menschen Streiche zu spielen. Mit Märchen über das gute Volk, die Cluricaun, die Banshi und die Pukha, wundervoll zum Vorlesen und Selberlesen für Alt und Jung.

Jacob Grimm (1785-1863) und Wilhelm Grimm (1786-1859) waren deutsche Sprachwissenschaftler und Volkskundler, die vor allem für ihre Kinder- und Hausmärchen weltberühmt sind. Sie gelten als Begründer der modernen Germanistik und haben das erste Deutsche Wörterbuch niedergeschrieben.

Die Elfen in Schottland


1. Abkunft


Die Elfen heißen Doane Shi: friedliche Leute, gute Leute. Es sind ihrem Ursprung nach Engel, die des Lichtes teilhaftig waren, die aber, weil sie sich von dem Teufel verführen ließen, in unzähliger Menge vom Himmel herabgestoßen wurden. Sie müssen bis zum jüngsten Tag über Berge und Seen wandern, wissen nicht, wie ihr Urteil lauten wird, ob sie begnadigt oder verdammt werden, fürchten aber das schlimmste.

2. Gestalt


An Schönheit kommt kein anderes überirdisches Wesen den Elfen gleich und es scheinen sich darin noch Spuren ihres ursprünglichen Zustandes erhalten zu haben.

Sie sind im Ganzen klein von Gestalt, aber außerordentlich wohl gegliedert. Die Elfinnen besonders sollen die reizendsten Wesen von der Welt sein. Ihre Augen glänzen wie Sterne, auf ihren Wangen ist weiß und rot auf das zarteste gemischt, ihre Lippen gleichen Korallen, ihre Zähne dem Elfenbein und ein Überfluß von dunkelbraunem Haar hängt in Locken über ihre Schultern. Ihre Kleidung ist einfach und grün. Sie erzürnen, wenn Sterbliche diese Farbe tragen, die eben deshalb sie auch für eine unglückliche halten. In den Hochlanden ist es gewöhnlich wollenes Zeug. An Sümpfen hat man sie manchmal heidebraun gesehen oder in Kleidern, die mit Steinflechte gefärbt waren.

3. Wohnung und Lebensweise


Die Elfen sind ein geselliges Volk, leidenschaftlich den Vergnügungen und Lustbarkeiten ergeben. Selten leben sie paarweise beisammen, sondern schwärmen in Haufen umher und jeder Haufe hat eine bestimmte Wohnung oder Aufenthaltsort, wo sie sich nach Umständen versammeln und welcher Tomhan oder Shian heißt. Diese Wohnungen befinden sich gewöhnlich in den Höhlen und Abgründen wilder und rauher Gegenden. Sie sind aus Stein in der Gestalt unregelmäßiger Türmchen gebaut, und so fest und dauerhaft, daß sie Felsenstücken oder Erdhügeln ähnlich sehen. Türen, Fenster und Rauchfänge sind so künstlich verborgen, daß das bloße Auge bei Tag sie nicht erblicken kann, doch in dunkler Nacht verrät sie das glänzende Licht, das herausbricht. In Perthshire bewohnen sie runde Grashügel, bei welchen sie im Mondschein tanzen. Nicht weit von Lochcon ist ein Platz Coirshian genannt, welchen sie vorzüglich lieben; in der Nähe sieht man kegelförmige Erhöhungen, besonders eine oberhalb des Sees Katrine, an welcher nach Sonnenuntergang sich mancher fürchtet vorbei zu gehen. Man erblickt zuweilen ihre Spuren in Kreisen, die manchmal gelb und eingetreten, manchmal von dunke