: Helga Simchen
: Essstörungen und Persönlichkeit Magersucht, Bulimie und Übergewicht - Warum Essen und Hungern zur Sucht werden
: Kohlhammer Verlag
: 9783170397514
: 3
: CHF 23.70
:
: Medizin
: German
: 211
: Wasserzeichen/DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: PDF
Viele Ärzte und Psychologen haben Essstörungen bisher zumeist als eine Folge von Beziehungsstörungen oder schweren, psychisch belastenden Ereignissen in der Kindheit angesehen. Inzwischen zeigt die Forschung jedoch, dass diese Sichtweise überholt ist. Tatsächlich ist es häufig eine genetisch bedingte Persönlichkeitsvariante, die zu Essstörungen mit Krankheitswert führen kann. Wenn sich deren Symptomatik automatisiert, entwickelt sich ein zwanghaftes Suchtverhalten. Dies dient dem Abreagieren unerträglicher Wahrnehmungs- und Gefühlszustände, was wiederum das Belohnungssystem aktiviert. Daraus entwickelte die Autorin einen neuen Therapieansatz. Sie erläutert die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen mit Magersucht, Bulimie und Adipositas fachlich versiert und anschaulich. Dabei geht sie auch dem Zusammenhang von AD(H)S und Essstörungen nach.

Dr. Helga Simchen ist Kinderärztin, Neuropädiaterin, Kinder- und Jugendpsychiaterin, Psychotherapeutin sowie Verhaltens- und Familientherapeutin. Nach stationärer Tätigkeit als Oberärztin an einer Universitätsklinik war sie seit 1995 in eigener Praxis tätig.
Deckblatt1
Titelseite4
Impressum5
Inhalt6
Vorwort12
1 Essstörungen – eine Einführung14
1.1 Ein Konflikt zwischen Wollen und Können14
1.2 Ein gesellschaftliches und persönliches Problem15
1.3 Essstörungen und Persönlichkeit17
1.4 Ein neuer biologisch fundierter Ansatz19
1.5 Warum psychische Störungen in der Kindheit zunehmen20
1.5.1 Die zunehmende Reizüberflutung im Alltag unserer Kinder und Jugendlichen21
1.5.2 Der Mangel an sozialer Intelligenz und Kompetenz21
1.5.3 Der Verlust stabiler sozialer Strukturen22
1.5.4 Die Anziehungskraft vermeintlicher Vorbilder22
1.5.5 Die Mängel unseres Schulsystems22
1.6 Die Bedeutung der Forschung24
2 Die Bedeutung von Veranlagung, Erziehung und sozialem Umfeld für das Essverhalten26
2.1 Der »schlechte Esser« – eine frühkindliche Entwicklung26
2.1.1 Im Säuglingsalter26
2.1.2 Im Kleinkindalter – wenn der Esstisch zum Stresstisch wird27
2.2 Wahrnehmung und Entwicklung von Essstörungen28
2.2.1 Die Veranlagung, der genetische Code entscheidet28
2.2.2 Veranlagung und Entwicklung als Einheit verursachen Essstörungen30
2.2.3 Die Bedeutung der Geschlechtszugehörigkeit33
2.3 Verhaltensänderung ist möglich35
2.4 Negativer emotionaler Dauerstress als eine Ursache für Essstörungen im Erwachsenenalter36
2.5 Negativer Dauerstress schon in der Kindheit?40
3 Die Magersucht (Anorexia nervosa)41
3.1 Folge einer über Jahre bestehenden Störung des biologischen, psychischen und sozialen Gleichgewichts41
3.1.1 Eine Magersüchtige berichtet41
3.1.2 Die neurobiologische Ursache der Magersucht44
3.2 Eine angstbesetzte Störung mit veränderter Wahrnehmung48
3.3 Problemlösung durch zwanghaftes Verhalten48
3.4 Wenn zwanghaftes Verhalten zur Sucht wird50
3.5 Folge einer genetisch geprägten Persönlichkeitsstruktur mit reaktiver Fehlentwicklung51
3.6 Die Sucht – ein Mittel zur psychischen Stabilisierung53
3.7 Aktuelle wissenschaftliche Diagnosekriterien der Magersucht55
3.7.1 ICD-10-Kriterien55
3.7.2 DSM-5-Kriterien56
3.8 Beispiele aus der Praxis – wie sich die Schicksale von Magersüchtigen gleichen57
3.8.1 Mara, eine 23-jährige Frau, hochbegabt mit Rechenschwäche in der Schulzeit57
3.8.2 Svenja, eine 17-jährige Gymnasiastin, die sich nicht wiegen lassen wollte63
3.9 Ein Wechselspiel von Persönlichkeitsprofil und Belastung65
3.10 Weitere Faktoren, die die Entwicklung einer Magersucht begünstigen66
3.10.1 Soziokulturelle Faktoren66
3.10.2 Individuelle und personenzentrierte Faktoren67
3.10.3 Krankheitsbedingte Besonderheiten69
3.11 Viele Gemeinsamkeiten in den Krankengeschichten – das kann kein Zufall sein!71
3.11.1 Das Wesen von Magersüchtigen gleicht einer anspruchsvollen, empfindlichen Blume71
3.11.2 Selbstwertgefühl und soziale Kompetenz73
3.11.3 Gemeinsamkeiten in den Biographien von Magersüchtigen deuten auf eine gemeinsame Ursache77
3.12 Gibt es eine gemeinsame genetisch bedingte Veranlagung?80
3.13 Herkömmliche Erklärungsmuster zur Entstehung von Magersucht82
3.13.1 Die Beziehungsstörung82
3.13.2 Psychische Traumen in der Kindheit82
3.13.3 Das »Steinzeit-Gen« und seine vermeintliche Rolle bei der Entstehung von Essstörungen83
3.13.4 Die Bedeutung der veränderten Informationsverarbeitung für die Persönlichkeitsentwicklung84
3.14 Magersüchtige haben viele Persönlichkeitsmerkmale gemeinsam85
3.15 Der Body-Mass-Index (BMI)88
3.16 Die Psychodynamik der Pubertätsmagersucht im Überblick90
3.17 Magersucht kann tödlich sein – zwei Beispiele von tragischen Krankheitsverläufen91
3.18 Die Bedeutung der Frühdiagnostik und -behandlung94
3.18.1 Beispiele aus der Praxis – wie Frühdiagnose und -behandlung schwere und chronische Verläufe einer Magersucht verhindern können94
3.18.2 Frühsymptome, die in ihrer Summe zur Magersucht führen können100
3.19 Das Dysmorphie-Syndrom (Hässlichkeitssyndrom)101
3.20 Schwerpunkte der Frühbehandlung102
3.20.1 Frühbehandlung der genetisch veränderten Informationsverarbeitung102
3.20.2 Das therapeutische Gespräch und die persönlichkeitszentrierte Behandlung103
3.20.3 Die pubertätsbedingte Überforderung als Risikofaktor Nr. 1104
3.20.4 Ziele der Frühbehandlung106
3.21 Die häufigsten Begleit- und Folgeerkrankungen106
3.21.1 Psychische Begleit- und Folgeerkrankungen106
3.21.2 Durch Mangelernährung bedingte organische Erkrankungen107
3.21.3 Ursachen der psychischen Begleit- und Folgeerkrankungen107
3.22 Therapeutische Strategien bei der Behandlung einer AD(H)S-bedingten Magersucht109
3.22.1 Wissensvermittlung und gemeinsame Reflexion über mögliche Ursachen der Magersucht109
3.22.2 Verhaltenstherapie109
3.22.3 Die medikamentöse Therapie mit Methylphenidat111
3.22.4 Management zur Reduzierung möglicher Nebenwirkungen von Methylphenidat bei der Therapie des AD(H)S114
3.22.5 Überprüfen der Therapiefortschritte116
4 Die Bulimie (Ess-Brech-Sucht)117
4.1 Symptome117
4.2 Aktuelle wissenschaftliche Diagnosekriterien118
4.2.1 ICD-10-Kriterien118
4.2.2 DSM-5-Kriterien119
4.3 Psychodynamik der Entwicklung einer Bulimie auf Grundlage einer angeborenen Impulssteuerungsschwäche119
4.4 Frühsymptome123
4.5 Beispiele aus der Praxis124
4.6 Auswirkungen auf die Gesundheit127
4.7 Bulimie und Magersucht – zwei Varianten einer Essstörung, die sich im Krankheitsverlauf abwechseln können128
4.8 Auch männliche Jugendliche können eine Bulimie, eine Magersucht oder beides entwickeln130
4.8.1 Allgemeine Ursachen130
4.8.2 Gemeinsamkeiten männlicher Jugendlicher mit Essstörungen131
4.8.3 Männliche Jugendliche und ihr Verhältnis zu ihren Eltern132
4.8.4 Männliche Magersüchtige beschreiben ihre Familie132
4.8.5 Das Verhalten von Eltern essgestörter Jugendlicher – eine Zusammenfassung134
4.8.6 Beispiele aus der Praxis – drei männliche Jugendliche mit einer restriktiven Essstörung136
4.9 Magersucht, Bulimie und Esssucht – Folgen einer anlagebedingten stressassoziierten Störung140
5 Essanfälle, Esssucht und Übergewicht (Adipositas)143
5.1 Statistische Daten zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen von 2006 bis 2017143
5.2 Stress und Hungergefühl144
5.2.1 Stressabbau durch Esse