: Roy Rockwood
: Bomba im Wirbelsturm gestrandet
: MedienEdition Welsch
: 9783946554257
: 1
: CHF 2.60
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: Historische Romane und Erzählungen
: German
: 180
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Von Mombasa aus gehen Vater und Sohn Bartow, zusammen mit Wafi, Gibo und Tobo, an Bord der 'Pamela', die sie sicher zurückbringen soll. Die Pamela jedoch ist kein regulärer Dampfer, sondern ein altes Schiff, das einem heftigen Sturm nicht standhält. Zusammen mit einer Gruppe weiterer Passagiere werden sie schiffbrüchig, treiben im Meer, landen auf Inseln mit gefährlichen Eingeborenen und schließlich auf einer Pirateninsel, wo sie ihr letztes großes Abenteuer zu bestehen haben. Falschspieler, Schätze in Höhlen, ausgesetzte Seeleute - ein turbulenter Abschluss der Bomba-Serie! Zur Reihe siehe Band 1.

Roy Rockwood ist ein Pseudonym, das sich aus mehreren Autoren zusammensetzt. Die Übersetzung stammt von Dr. Hansheinz Werner.

1 Eine wagemutige Tat


„Hörst du die zornige Stimme des Löwen?“ rief Wafi, ein riesiger Angehöriger des Zulu-Stammes, dessen kriegerische Scharen jahrhundertelang in Südafrika Schrecken verbreitet hatten. Seine Worte wurden ergänzt von einem furchtbaren Brüllen aus dem Innern des Schiffes, das sich auf einer Fahrt über den Indischen Ozean befand.

„Er hat auch allen Grund für seinen Zorn“, antwortete Tobo, ein Mann, der etwas zierlicher gebaut war und dessen Hautfarbe heller war als die Wafis. „Ihm fehlt der Dschungel. Das wilde Schaukeln der Wellen aber muss ihm missfallen.“

„Dennoch würde er seine Stimme nicht so laut erschallen lassen, wenn er wüsste, dass Bomba, der Herr des Dschungels, sich auch auf diesem Schiff befindet“, sagte ein dritter, der sich stark von seinen zwei Gefährten unterschied. Seine Züge waren die eines südamerikanischen Indianers. „Dann würde er nämlich fürchten, Bombas Ärger zu erregen.“

Der Ausdruck, der auf Tobos Gesicht erschien, drückte leise Zweifel aus.

„Bomba ist fürwahr ein gewaltiger Krieger“, gab er zu, „aber Gibo spricht ja, als ob Bomba einer der Götter sei."

„Nein“, widersprach Gibo sofort, „keiner der Götter, aber doch einer der Stärksten unter den Männern. Wer ist schon fähig, sich ihm zu stellen? Wenn er angreift, werden die Herzen seiner Feinde vor Furcht weich wie Wachs in der Sonne. Nie verfehlt sein Pfeil das Ziel. Kein Auge ist so scharf, kein Fuß so behende, kein Arm so stark, kein Herz so tapfer. Im Dschungel ist er —“

In seiner Begeisterung hatte Gibo immer lauter gesprochen. Jetzt aber brach er verwirrt ab, als die zwei Gestalten, die an der Reling des Schiffes gestanden hatten, sich ihm zuwandten und ihn belustigt, aber auch liebevoll betrachteten.

„Natürlich singst du wie üblich sein Loblied“, sagte Andrew Bartow, der ältere der beiden, lächelnd.

„Gibo macht immer zu viel Worte um Bombas Taten“, ergänzte der jüngere, kein anderer als Bomba selbst, seinen Vater. „Ich glaube, hier spricht Gibos Herz, und es spricht zu laut.“

„Aber keineswegs, mein Sohn“, antwortete sein Vater. „Du darfst nicht vergessen, ich habe dich selbst im Kampf gesehen, und ich muss feststellen, dass Gibo nicht übertreibt.“

Sein Anblick war ungewöhnlich. Obwohl an Jahren wenig älter als ein Junge, war er doch größer als ein durchschnittlicher Mann. Sein Körper war kräftig und wirkte doch geschmeidig wie der eines Panthers; die Muskeln, die unter der Haut seiner gebräunten Arme und Schultern spielten, verrieten ungewöhnliche Körperkräfte. Seine Gesichtszüge waren fein gemeißelt, seine Stirn war breit. Seine Augen blickten kühn und furchtlos. So war er tatsächlich die Idealgestalt eines jungen Mannes, jemand, den man schon seinem Äuß