: Wäscha-kwonnesin (Graue Eule)
: Sajo und ihre Biber Wie Sajo und ihr Bruder mit zwei Biberkindern Freundschaft hielten
: Chiara-Verlag
: 9783961272181
: 1
: CHF 2.70
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: Kinderbücher bis 11 Jahre
: German
Sajo und ihr Bruder Schapian gehören zu einem Indianerstamm, der in Einklang mit der Natur lebt. Sie nehmen sich nur so viel von der Natur, wie sie auch wirklich zum Leben brauchen. Der Vater von Sajo und Schapian, er heißt 'Große Feder' - 'Gitschi Megwon' - rettet eines Tages zwei kleine Biber und bringt sie mit nach Hause. Da seine Tochter Sajo an diesem Tag Geburtstag hat, schenkt er sie seinen Kindern. So verleben sie eine schöne Zeit miteinander bis der Vater kein Geld mehr hat und einen der Biber bei einem Händler gegen Essen eintauschen muss. Dieser verkauft ihn an einen Zoo. Und am nächsten Tag muss er aufbrechen und Geld verdienen. Doch die Kinder können nicht ohne den anderen Biber leben und deshalb machen sie sich auf den Weg in eine Stadt, wo sie hoffen, den Biber zurück zu bekommen. Ein sehr schönes Buch das einem einen verspielten Einblick in das Leben der Indianer in Kanada gewährt. Es ist zwar ein Kinder-/Jugendbuch aber es ist auch sehr schon für ältere Menschen zu lesen

Grey Owl (* 18. September 1888 in Hastings, England; ? 13. April 1938 am Ajawaan-Lake), bürgerlicher Name Archibald (Archie) Stansfeld Belaney, in Deutschland als Wäscha-kwonnesin, seltener als Grau-Eule bekannt, war ein englischstämmiger Trapper und Schriftsteller.
Weit hinter Stadt und Ackerland, hinter den letzten Niederlassungen Nordkanadas liegt ein wildes, fast unbekanntes Land. Wer es erreichen will, muss über Berge und Täler in fernste Fernen wandern; dort gibt es keine Eisenbahnen, keine Straßen, weder Häuser noch Hütten, weder Weg noch Steg. Und zuletzt müsste der Wanderer in ein Kanu steigen und sich der führenden Hand eines Indianers anvertrauen und durch ein unermesslich großes, aus Wäldern, Seen und Flüssen bestehendes Reich ziehen, in dem Elch und Hirsch, Bär und Wolf wild und frei hausen und große Karibuherden (Kanadisches Rentier) über Land wandern, viele, viele, unzählige Karibus. Und dort in jenem herrlichen Nordland tritt uns Nordamerika entgegen wie es war, ehe der weiße Mann kam und wie es - hoffentlich - noch viele kommende Jahre bleiben wird. Nur wenige Weiße leben dort, meistens Fallensteller und Pelzhändler, und außer ihnen da und dort ein paar Indianersippen vom Stamm der Odschibwä. Sie haben sich dieses Land zur Heimat erkoren und nennen es Ki-wä-din, das Land des Nordwestwindes. Die Odschibwä sind ein Teil einer Menschenrasse, die so alt ist und so lange in diesem Land wohnt, dass niemand, nicht einmal sie selbst, wissen, woher und wie sie hereingekommen sind. Dort oben kann sie die Zivilisation, der Fortschritt nicht mehr erreichen, dort leben und sterben sie wie ihre Vorväter, als Jacques Cartier vor 400 Jahren an den Nordlandgestaden landete. Ihre Dörfer mit den spitzen Tipis und den vereinzelten, länglich-niederen Blockhütten kann man heute noch finden. Sie liegen in windgeschützten Hainen und sonnigen Waldblößen oder an klaren Waldseen, oft viele, viele Kilometer voneinander entfernt. In jenen kleinen Dörfern leben die indianischen Familien, jede in ihren eigenen vier Wänden. Sie sind glücklich und gut genährt in fetten Zeiten und hungrig, wenn die Tage schlecht sind und mager. Es geht ihnen genau wie den Menschen in den Städten, heute Fülle, morgen Not. Im Indianerdorf muss jeder arbeiten, sogar die Kinder. Arbeit hängt meistens mit Reisen und Wandern zusammen, denn die Indianer sind immer auf dem Wanderpfad. Es gibt Zeiten, da die Tiere, von denen der Indianer abhängt, aus der Gegend fortziehen, einfach verschwinden, und dann müssen die roten Menschen ihnen folgen, wenn sie nicht verhungern wollen, oder ganz neue Jagdgründe suchen. So kommt es, dass das Dorf immer wieder abgebrochen werden muss. Die wenigen Blockhütten bleiben natürlich stehen, aber sonst wird alles abgebaut und in die Kanus gepackt oder - im Winter - auf die Toboggans geladen. Und dann geht das Wandern an, oft viele, viele Kilometer weit. Auf den Winterreisen helfen Buben und Mädchen den Pfad bahnen. Sie schnallen sich die Schneereifen an die Füße und bahnen den nachfolgenden Hundeschlitten und den von den Erwachsenen gezogenen Toboggans einen Weg durch den tiefen Schnee. Sie brechen den Pfad und sind stolz darauf. Im Sommer paddeln sie mit den Großen in den Kanus, und jedes Kind hat seine Last, sein Stück Gepäck, das es über die Portages (auf deutsch Tragestellen befördern muss. Sie freuen sich ihrer Arbeit und verrichten sie so ernst und gewissenhaft wie ihre Eltern. Die Indianerkinder, die den Sommer in der Nähe einer Pelzhandels-Niederlassung oder in einer Reservation verbringen, können in die Schule gehen und sind oft sehr gute Schüler. Gar mancher Indianerjunge ist später Rechtsanwalt oder Schriftsteller oder Künstler geworden. Diejenigen jedoch, die das ganze Jahr draußen in der wilden, freien Natur leben, gehen auch in die Schule, aber in eine ganz andere. Ihre Schule ist der Wald, und dort lernen sie alles, was sie auf ihrem Lebensweg brauchen. Erdkunde, Geschichte, Rechnen oder Englische Sprache nützen ihnen im Wald gar nichts; dafür beobachten und lernen sie, was im Pflanzenreich vorgeht, wie die Tiere sich verhalten, wie man sie beschleicht, wie man den Fisch fängt und wann. Und dann noch das Allerwichtigste: die Kunst, bei jedem Wetter Feuer zu machen, mag es regnen, schneien oder stürmen. Sie lernen Vogel- und Tierstimmen kennen und nachahmen. Die Großen lehren ihre Kinder, die Bewegungen, Launen und Strömungen des Wassers in den Flüssen und Seen beobachten. Man unterweist sie, wie man mit den Schneereifen, mit Axt und Gewehr umgeht, wie man ein Hundegespann lenkt, wie man Mokassins näht, Häute gerbt und Feuerholz findet, auch dort, wo scheinbar gar keins vorhanden ist. Und alle, Knaben und Mädchen, müssen kochen können! Ein Kompass ist ihnen unbekannt, und trotzdem können sie kreuz und quer durch die Wälder und durchs Land ziehen, denn sie richten sich nach Sonne, Mond und Sternen, nach der Gestalt der Bäume, nach den Umrissen der Berge, nach dem Benehmen der Tiere und nach vielen anderen Zeichen. Ihr Wissen vom Wald ist so groß, dass sie bald selbständig werden und auf eigene Faust lange Reisen machen und vielen Gefahren mutig ins Auge blicken, so wie Schapian und seine Schwester Sajo, von denen ich berichten will. Ein Indianerleben ist hart und mühsam, darum kann man müssiggänger im Indianerdorf nicht brauchen. Wer zu faul ist, um auf die Jagd zu gehen, steht bald ohne Nahrung und ohne Kleider da und ohne ein Dach über seinem Kopf. Gewiss, der Indianer hilft seinem Nebenmenschen mit allem, was er hat, aber Faultiere kann er einfach nicht ertragen. Obwohl das junge Volk viel Arbeit hat, finden Knaben und Mädchen trotzdem Zeit für ihre einfachen, aber lebhaften Spiele. Und wenn der Arbeitstag zu Ende ist, sitzen sie draußen unter dem glitzernden nördlichen Sternhimmel rund um das Feuer gelagert und lauschen den Erzählungen der Großen. Diese Geschichten berichten von Jagdzügen, von andern, fernen Indianerstämmen, von großen Männern der Vergangenheit, von seltsamen Abenteuern und Erlebnissen in den dunkeln Wäldern. Doch die seltsamsten Geschichten erzählen diejenigen, die das Wunderland im fernen Süden besucht haben, das Land, aus dem die Weißen kommen, wo es große, große Räderschlitten gibt, die schnell wie der Wind über eine eiserne Spur sausen, wo rauchende Kanus - die Dampfschiffe - beinahe ebenso schnell wie der Räderschlitten durchs Wasser flitzen, und wo es keine Indianer, wenig Bäume, dafür aber Reihen und Reihen großer Steinhütten gibt. So viele Steinhütten, zwischen denen die Weißen allein, zu zweien und in großen Klumpen gehen, eilen und jagen. Welch ein Land, o welch ein Land, wo man ohne Geld weder schlafen kann, noch etwas zu essen bekommt! Und das können sie nicht fassen, denn der Waldwanderer ist immer erwünscht, wenn er ruhen oder essen möchte. Der weiße Fallensteller heißt ihn an seinem Feuer ebenso willkommen wie der Indianer, und der Gast hat nichts zu bezahlen. Diese Indianerkinder wissen vom Stadtleben ebe