: Walter Frevert
: Rominten Erinnerungen an das versunkene Jagdrevier in Ostpreussen - ein Klassiker der Jagdliteratur
: Franckh-Kosmos Verlags-GmbH& Co. KG
: 9783440502891
: 1
: CHF 20.60
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: Angeln, Jagd
: German
: 432
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Das ostpreußische Rominten ist in der Jägerschaft bis heute unvergessen, sein Rotwildbestand, der weltweit seinesgleichen suchte, legendär. Der letzte Oberforstmeister der Rominter Heide setzt mit seinen Schilderungen Wildtieren, Landschaft und den mit ihnen verbundenen Menschen ein Denkmal. Die persönlichen Erinnerungen des Autors sowie viele historische Dokumente und Fotos lassen ein versunkenes Jagdparadies wieder lebendig werden.

Geschichte

Die Rominter Heide war ursprünglich ein Teil der sogenannten »Großen Wildnis«, die bis ins 15. und 16. Jahrhundert hinein den ganzen Ostteil Ostpreußens einnahm. Während noch im 12. Jahrhundert ausgedehnte Teile der »Großen Wildnis« von den preußischen Stämmen der Schalauer, Sudauer, Nadrauer und Galinder besiedelt waren, wurde später durch Stammesfehden und Kämpfe mit den benachbarten Polen und Litauern die Bevölkerung stark dezimiert und eine fast vollständige Entsiedlung und Wüstlegung des Gebietes herbeigeführt. So wurde es dem deutschen Ritterorden verhältnismäßig leicht, die Reste der Bevölkerung unter seine Obrigkeit zu bringen, als er vom Jahre 1230 an begann, das Land der Pruzzen zu erobern und zu kolonisieren. Durch diese Kämpfe, die infolge der Einfälle der Litauer und Polen immer wieder auflebten, entstand im Osten der Provinz Ostpreußen ein großes, fast menschenleeres Gebiet, welches beinahe die gesamten heutigen Regierungsbezirke Allenstein und Gumbinnen umfaßte und darüber hinaus tief in den polnischen und litauischen Raum hineinragte. Durch die Wüstlegung derartig großer Flächen rückte der Wald überall wieder vor, um etwa um die Mitte des 14. Jahrhunderts als fast geschlossene Wald- und Bruchzone ein Revier von etwa 50–60 000 qkm zu bedecken. Dieses riesige, nur von Jägern und Fallenstellern durchstreifte Waldgebiet entwickelte sich naturgemäß zu einem hervorragenden Wildreservat.

Um das Jahr 1280 war die Eroberung Preußens durch den deutschen Orden im allgemeinen abgeschlossen. Es setzte nun eine Kolonisation ein, die in erster Linie die Randgebiete der »Großen Wildnis« erfaßte und vor allem die fruchtbaren Flußniederungen der unteren Weichsel entlang und die Landstriche längs des Frischen Haffs bis zum Samland einschloß. Von hier aus wurde die weitere Kolonisierung in Richtung Osten vorgetrieben. Durch die zahlreichen Kriege mit Polen-Litauen wurde jedoch diese Kolonisationstätigkeit immer wieder empfindlich gestört. Weite Gebiete wurden verwüstet und immer wieder vom Wald bedeckt. Die eigentliche »Große Wildnis« wurde erst in stärkerem Maße kultiviert, als nach dem Zweiten Thorner Frieden (1466) infolge des Verlustes von Westpreußen die Wildnis­zone für den deutschen Orden als Siedlungsreserve an Bedeutung gewann. Im 15. und 16. Jahrhundert wurden dann entscheidendere, große Fortschritte erzielt, besonders im nordöstlichen Teil, wo vom deutschen Orden litauische Kolonisten angesetzt wurden. Diese machten weite Teile des Landes urbar, rodeten den Wald und gewannen fruchtbares Ackerland. Dabei wurde auch der Raum um die Rominter Heide erfaßt. Zahlreiche litauische Namen erinnern noch heute daran; daneben finden wir aber auch Nam