: Oliver Fröhlich, Christian Montillon
: Perry Rhodan 3133: Blautvinds Zuflucht Chaotarchen-Zyklus
: Perry Rhodan digital
: 9783845361338
: Perry Rhodan-Erstauflage
: 1
: CHF 1.60
:
: Science Fiction
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In der Milchstraße schreibt man das Jahr 2071 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Dies entspricht dem 6. Jahrtausend nach Christus, genauer dem Jahr 5658. Über dreitausend Jahre sind vergangen, seit Perry Rhodan seiner Menschheit den Weg zu den Sternen geöffnet hat. Noch vor Kurzem wirkte es, als würde sich der alte Traum von Partnerschaft und Frieden aller Völker der Milchstraße und der umliegenden Galaxien endlich erfüllen. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen gemeinsam für Freiheit und Selbstbestimmtheit ein, man arbeitet intensiv zusammen. Als die Liga Freier Galaktiker durch drei Deserteure erfährt, dass in der Nachbarschaft der Milchstraße ein sogenannter Chaoporter gestrandet sei, entsendet sie unverzüglich ihr größtes Fernraumschiff, die RAS TSCHUBAI, unter dem Kommando von Perry Rhodan. Denn von FENERIK geht wahrscheinlich eine ungeheure Gefahr für die Galaxis aus. Rhodan begegnet in der kleinen Galaxis Cassiopeia den unterschiedlichsten Völkern und findet Spuren, die darauf hindeuten, dass dort der Chaoporter havariert ist - weil der Kosmokratenraumer LEUCHTKRAFT ihn gerammt hat. Und jenes Schiff stand unter dem Kommando von niemand anderem als Alaska Saedelaere. Perry Rhodan sucht die LEUCHTKRAFT und findet BLAUTVINDS ZUFLUCHT?...

1.

Gefangene der Phasenwelt

 

Der Gedanke ist der Vater der Tat. Das hatte schon Mekanos alter Olram immer gesagt.

Mekanos einziger Gedanke, während das Surrogat des Weltenlenkers auf ihn zustürzte, lautete:Ich will nicht sterben! Zu einer Tat war er dennoch nicht fähig.

Und so rammte ihn die Kreatur mit vorangestellter Schulter und schleuderte ihn gegen einen Baum.

Der Schlag gegen die Brust und der anschließende Aufprall raubten Mekano den Atem. Er japste und rutschte am Stamm entlang zu Boden. Die schartige Borke rupfte an seinem Gewand. Ein faustgroßer Stein drückte ihm schmerzhaft auf den Hüftknochen. Sein Schädel pochte.

Ich will nicht sterben, dachte er erneut.

Oh, er fürchtete den Tod nicht. Zumindest nicht mehr. Schließlich gab es auf der wechselhaften Welt nichts, wofür es sich zu leben lohnte. Das bedeutete allerdings keineswegs, dass er sich nach dem Tod sehnte.

Und ganz gewiss wollte er nicht zu einem Teil dieser Welt werden. Zu einem Ding wie der Angreifer, der sich – von einigen kleineren Fehlern abgesehen – das Erscheinungsbild eines Meletana gegeben hatte. Mekano empfand es als Spott, als wollte Belamassu ihm seine Machtlosigkeit dadurch demonstrieren, dass er sogar im Kampf gegen seinesgleichen unterlag.

Trotzdem tat Mekano nichts, als dazusitzen, nach Luft zu ringen und das Wesen von unten anzustarren.

Was sollte er auch tun? Sich wehren? Aufbegehren? Versuchen, zu fliehen? Doch wozu? Sein Schicksal stand unabänderlich fest.

Das Surrogat baute sich vor ihm auf und blickte auf ihn herab. »Du enttäuschst mich.«

Mekano sagte nichts. Er wünschte sich nur, dass es bald vorüber wäre.

»Seit langer Zeit verschone ich euch, weil mir eure Wehrhaftigkeit und euer Wille zum Überlebenskampf imponiert. Was ist daraus geworden? Magst du es wirklich so kläglich enden lassen?«

»Du hast uns nicht verschont«, spie Mekano endlich in einem wütenden Vibrato aus. »Du hast uns über Generationen versklavt! Du hast uns zu deinem Spielzeug gemacht, damit wir dir die Langeweile vertreiben, damit wir dich die Einsamkeit besser ertragen lassen.«

»Wäre daran etwas falsch? Eure TANA war zu einem Irrläufer im Limbus geworden, zu einem Errator. Deine Vorfahren haben sich den Wünschen von FENERIKS Herren widersetzt und sich gegen ihre wahre Bestimmung aufgelehnt. Sie wollten ...«

»... nicht zu einem Nachlass des Chaoporters werden. Ich weiß. Ich kenne die alten Legenden.«

»Dann weißt du auch, dass es meine Aufgabe gewesen wäre, sie zu vernichten. Dennoch behauptest du, ich hätte euch nicht verschont? Das erscheint mir ein wenig widersprüchlich. Dir nicht? Ich habe euch Nahrung gegeben. Pflanzen. Jagdwild, das ich, nachdem ihr es erlegt habt, nicht sofort wieder zu mir holte. Ich habe Teile meiner Substanz geopfert, um euch am Leben zu halten. Dein Volk führte ein Dasein voller Abenteuer und Aufregungen.«

»Ein Dasein, das es nie haben wollte! Warum sonst hätte es ...«

Mekano verstummte mitten im Satz. Beinahe wäre ihm herausgerutscht, dass sein Vorfahr Leato zumindest in der Theorie etwas entwickelt hatte, um die Zukunft der Meletana in die eigenen Hände zu legen. Da es der größte Wunsch seines Volkes gewesen war, der wechselhaften Welt und ihrem Lenker zu entkommen, hatte er die kleinen Kristalle Wunschstaub genannt.

Und mehr als das. Mit Leatos Vermächtnis wäre ihnen ein finaler Schlag gegen den Weltenlenker Belamassu gelungen – wenn sich die Theorie jemals in der R