: Christian Montillon
: Perry Rhodan 3131: Die Diebe von Valotio Chaotarchen-Zyklus
: Perry Rhodan digital
: 9783845361314
: Perry Rhodan-Erstauflage
: 1
: CHF 1.60
:
: Science Fiction
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In der Milchstraße schreibt man das Jahr 2071 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Dies entspricht dem 6. Jahrtausend nach Christus, genauer dem Jahr 5658. Über dreitausend Jahre sind vergangen, seit Perry Rhodan seiner Menschheit den Weg zu den Sternen geöffnet hat. Noch vor Kurzem wirkte es, als würde sich der alte Traum von Partnerschaft und Frieden aller Völker der Milchstraße und der umliegenden Galaxien endlich erfüllen. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen gemeinsam für Freiheit und Selbstbestimmtheit ein, man arbeitet intensiv zusammen. Als die Liga Freier Galaktiker durch drei Deserteure erfährt, dass in der Nachbarschaft der Milchstraße ein sogenannter Chaoporter gestrandet sei, entsendet sie unverzüglich ihr größtes Fernraumschiff, die RAS TSCHUBAI, unter dem Kommando von Perry Rhodan, denn von FENERIK geht wahrscheinlich eine ungeheure Gefahr für die Galaxis aus. Rhodan begegnet in der kleinen Galaxis Cassiopeia den unterschiedlichsten Völkern und findet Spuren, die darauf hindeuten, dass dort der Chaoporter havariert ist - weil der Kosmokratenraumer LEUCHTKRAFT ihn gerammt hat. Und jenes Schiff stand unter dem Kommando von niemand anderem als Alaska Saedelaere, von dem allerdings bisher jede Spur fehlt. Dies könnte sich nun ändern durch DIE DIEBE VON VALOTIO ...

1.

Jung, interessiert und berühmt

 

Anzu Gotjian fielen vor allem die blonden Locken auf. Das Gesicht darunter war zierlich, fast mädchenhaft. Vielleicht färbte sie sich deshalb die Haare, um mehr aufzufallen.

»Ich bin Kommandantin Kamuna Midra«, sagte die Fremde, die sie aus dem Holo anschaute. »Im Namen des tefrodischen Reiches in Valotio heiße ich euch im Kerrevasystem willkommen.«

»Danke«, sagte Perry Rhodan mit jovialer Betonung.

Anzu fragte sich, ob es ihm genauso ging wie ihr – fand er diese Tefroderin auch schrecklich unsympathisch?

Es mochte unfair sein, nach wenigen Sekunden ein Urteil zu fällen, aber erstens hatte der Tonfall der Kommandantin ungefähr Folgendes ausgedrückt:Ich bin unendlich genervt, dass ich mich um die Neuankömmlinge kümmern muss, doch man hat es mir befohlen, also gebe ich mich mit euch ab. Und zweitens hatte Anzu nie von sich behauptet, perfekt zu sein, und konnte sich deshalb ein unfaires Urteil leisten.

Anzu stand in Rhodans Nähe, aber außerhalb des Erfassungsbereiches des Kommunikationsholos. Sie hielten sich in einem Besprechungsraum neben der Zentrale der RAS TSCHUBAI auf. Das Schiff hatte vor wenigen Minuten den Rand des Kerrevasystems erreicht. In diesem Sonnensystem lag Avol, die Hauptwelt des kleinen, nur acht Systeme umfassenden tefrodischen Reiches in der Kleingalaxis Cassiopeia, die die Tefroder als Valotio bezeichneten.

»Nur für mich ...«, sagte Kamuna Midra langsam. »Könnt ihr eure Geschichte noch einmal wiederholen? Aber vielleicht ... hmm ...« Sie legte die Stirn unter den blonden Locken in Falten. »... wäre es angebracht, dass einer der Tefroder an Bord mir Bericht erstattet? Ich hörte, dass der Tamaron der Milchstraße an Bord wäre?«

»Ich halte es für gut denkbar, dass Vetris-Molaud deinem Wunsch entsprechen wird«, sagte Rhodan mit einem leichten Lächeln. »Bitte, warte kurz.« Mit einer Handbewegung befahl er ANANSI, die Holoverbindung zu unterbrechen.

Das dreidimensionale Abbild Kamuna Midras erlosch. Trotzdem kam es Anzu noch immer so vor, als würde die Kommandantin mit sezierendem Blick den Raum mustern. Etwas war dran an dieser Frau; sie hatte eine nahezu erdrückende Präsenz.

»So, sie will also mit dir sprechen.« Rhodan drehte sich um und sah Vetris-Molaud an.

Der Tefroder saß, perfekt gerade aufgerichtet und die Arme vor sich abgelegt, am gegenüberliegenden Ende des Konferenztisches. Über seinem Kopf hing ein Bild, das eine Aufnahme des Solsystems zeigte – alles andere als maßstabsgerecht, aber mit wunderschön herausgearbeiteten Planeten. Anzu hatte bereits überlegt, ANANSI um eine Kopie für ihr Quartier zu bitten.

»Wenn ihr mich fragt«, sagte Vetris und ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass er weiterreden würde, ob man ihn nun fragte oder nicht, »hat sie eine minderwertige Show abgeliefert. Es geht ihr darum, mit mir zu sprechen, sonst nichts.«

An Selbstbewusstsein mangelt es ihm nicht, dachte Anzu. Vetris-Molaud war der Herrscher der Tefroder in der Milchstraße, er hatte diesen Posten aus eigener Anstrengung errungen, und er sah – Ehre, wem Ehre gebührt – verdammt gut aus. Nicht dass Anzu etwas an derlei markant-männlicher Äußerlichkeit lag. Vetris war nicht ihr Typ.

»Wir lassen sie auflaufen«, schlug Lousha Hatmoon vor, die vierte und letzte Person im Raum. Klang sie tatsächlich eifersüchtig?

Grund genug gab es – dass Kommandantin Midra um ein Gespräch mit Vetris statt mit ihr bat, spra