Kapitän Sven Larsson stieg die Leiter empor, die an der Breitseite des riesigen französischen Flaggschiffes herabhing. Er war noch nie an Bord eines Schiffes mit neunzig Kanonen gegangen. Im Vergleich zu seiner Fregatte waren das erdrückende Dimensionen.
Als sein Kopf über die Reling ragte, erlebte er die nächste Überraschung. Ohrenbetäubender Pfeifen- und Trommelklang empfing ihn. Das war nicht ein Querpfeifer mit einem Trommler, nein, das waren zwölf Pfeifer und sechs Trommler, die mit aller Kraft ihre Instrumente bearbeiteten. Und zudem waren noch fast zwei Dutzend Seesoldaten angetreten und präsentierten ihre Gewehre.
Ein Herr in goldbeladener Uniform erregte seine Aufmerksamkeit. Sven grüßte und stellte sich als Kapitän der Kontinentalen FregatteLiberty vor. Der Herr war der Flaggkapitän und erbot sich, Sven zum französischen Admiral zu führen. Sven verstand Französisch recht gut, sprach es auch nicht schlecht, hatte sich aber einen Midshipman mitgebracht, der in Kanada zweisprachig aufgewachsen war. Er sicherte sich gern ab.
Nachdem Sven Ehrenformation und Kapelle gegrüßt hatte, gingen sie zur großen Achterdeckskajüte. Der Posten salutierte und riss die Tür auf. Der Flaggkapitän stellte Sven dem Herzog vor, einem älteren, würdevollen Herrn, von dem Sven nur wusste, dass er als General gedient hatte.
»Willkommen, Herr Kapitän«, sagte d’Estaing. »Sie sind der Erste, der mich vor der Küste der Neuen Welt begrüßt. Möge es ein gutes Omen für die Zusammenarbeit unserer beiden Länder sein!«
Sven hatte sich angesichts seines begrenzten Wortschatzes schon vorher eine Antwort auf eine höfliche Begrüßungsformel zurechtgelegt und brachte sie nun vor. Er dankte der ruhmreichen französischen Flotte für ihr Erscheinen, das alle Kolonien zu neuen Anstrengungen ermutige. Gemeinsam werde man den Sieg erreichen.
D’Estaing lächelte dankend. Sven erwartete, dass er nun konkret über kommende Operationen sprechen würde, aber der Midshipman ließ keinen Zweifel, dass Sven richtig verstanden hatte. D’Estaing forderte ihn auf, weitere Einzelheiten mit seinem Flaggkapitän zu besprechen.
Sven verbeugte sich, murmelte eine Abschiedsformel und folgte dem Flaggkapitän in seine Kajüte. Sie war nicht ganz so prunkvoll wie die des Admirals, aber auch noch mit sehr wertvollen Möbeln und Teppichen ausgestattet.
Der Flaggkapitän bat Sven, Platz zu nehmen, bot ihm Wein an und wurde ohne jede Verzögerung sehr konkret. Er bat Sven, dass er die Ansprüche der französischen Flotte auf Ergänzung der Wasser- und Proviantvorräte anmelden möge. Man werde zur Mündung des Delaware segeln und Admiral Howes Kräfte vertreiben. Dort solle dann auch der Proviant bereitgestellt werden.
Sven erklärte, dass er zur Aufklärung voraussegel