: Madge Swindells
: Die Sterne über Namibia Roman | Eine große Afrika- und Familienschicksals-Saga
: dotbooks
: 9783966554275
: 1
: CHF 6.20
:
: Gegenwartsliteratur (ab 1945)
: German
: 630
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Ist Liebe stärker als der Hass? Die mitreißende Familiensaga »Die Sterne über Namibia« von Erfolgsautorin Madge Swindells jetzt als eBook bei dotbooks. »Sie denken, Sie haben nur ein paar Papiere gefunden, aber es ist das bestgehütete Geheimnis unserer Familie ...« Drei Frauen haben ein Leben lang für ihr Glück gekämpft, an der Atlantikküste Afrikas, in den Weiten der Kalahari und in England - stehen sie nun vor den Scherben ihrer Träume? Marika, die berühmte Designerin, deren Herz seit einem grausamen Verrat vor vielen Jahren gebrochen ist; Sylvia, ihre Tochter, eine aufstrebende Schauspielerin, die ohne Vater aufwachsen musste; Bertha, Marikas liebevolle Adoptivmutter, die alles tun würde, um ihre Lieben zu beschützen. Sie alle haben zu lange die Augen verschlossen vor dem, was vor langer Zeit geschah. Nun müssen sie entscheiden, was ihnen wichtiger ist: eine vermeintliche Wahrheit, mit der sie sich schon lange arrangiert haben - oder die Erinnerung an eine Liebe, die voller Dornen war ... Jetzt als eBook kaufen und genießen: Die Frauensaga »Die Sterne über Namibia« von Madge Swindells ist ein Lesevergnügen für alle Fans von Danielle Steel, Barbara Taylor Bradford und Nora Roberts. Wer liest, hat mehr vom Leben! dotbooks - der eBook-Verlag.

Madge Swindells wuchs in England auf und zog für ihr Studium der Archäologie, Anthropologie und Wirtschaftswissenschaften nach Cape Town, Südafrika. Später gründete sie einen Verlag und brachte vier neue Zeitschriften heraus, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Bereits ihr erster Roman, »Ein Sommer in Afrika«, wurde ein internationaler Bestseller, dem viele weitere folgten. Die Website der Autorin: www.madgeswindells.com Bei dotbooks veröffentlichte Madge Swindells ihre großen Familien- und Schicksalsromane »Ein Sommer in Afrika«, »Die Sterne über Namibia« und »Die Löwin von Johannesburg« - auch als Sammelband erhältlich -, »Eine Liebe auf Korsika«, »Die Rose von Dover«, »Liebe in Zeiten des Sturms« und »Das Geheimnis von Bourne-on-Sea« sowie ihre Spannungsromane »Zeit der Entscheidung«, »Im Schatten der Angst«, »Gegen alle Widerstände« und »Der kalte Glanz des Bösen«.

Kapitel 2


Es war einer jener grauen Londoner Nachmittage, die auf sehr kalte Nächte folgen. Bald würde es anfangen zu schneien. In die Cafeteria von Charing Cross Station fiel kaum Tageslicht. Es war muffig hier, und die Luft roch nach der Klimaanlage, nach Staub und alten Schuhen.

Zwischen den herumhastenden Pendlern, die schnell eine Tasse Tee tranken oder ein Sandwich herunterschlangen, saß bewegungslos, wachsam und gespannt Kramer. Wie ein Raubtier betrachtete er die Eintretenden – so, als wollte er sich aus einer Tierherde sein Opfer aussuchen.

Eine Frau kam herein, plötzlich verebbte das Stimmengewirr, und verstohlene Blicke richteten sich auf sie. Sie galten weniger ihrer auffallend extravaganten Kleidung oder ihrem offenbar teuren Schmuck als vielmehr wohl einer gewissen Arroganz in ihren Bewegungen, die sie aus der Masse heraushob. Es war eine kleine, sehr schlanke Frau, etwas zu zierlich für ihre üppige rote Haarpracht.

Sie ging zu einem der freien Tische, musterte kurz die Gäste an den Nachbartischen, wandte den Blick dann aber rasch wieder ab und setzte sich.

Mitte vierzig, dachte Kramer bei sich. Ihre Haut war von der Sonne faltig und sommersprossig, aber sie hatte trotzdem etwas Jugendliches an sich. Ihre Augen waren blaßblau – kluge Augen; und ihr Mund war ein schmaler, scharlachroter Strich.

Ehrgeizig, skrupellos und hart, konstatierte Kramer, während er Claire Grieff nachdenklich weiter beobachtete. Allerdings vermißte er das stolze Lächeln, das er zwei Nächte zuvor auf der Fotografie gesehen hatte. Sie sah mißtrauisch und trotzig aus. Als sie an diesem Morgen das Treffen vereinbart hatten, war die Angst in ihrer Stimme unverkennbar gewesen.

Kramer wartete noch eine Weile ab. Soll sie doch schwitzen, dachte er. Automatisch, ohne sich dessen selbst richtig bewußt zu werden, schätzte er ab, wieviel ihr Schmuck wohl wert war: der Diamantring vielleicht zehn, die Smaragdbrosche drei – nein, nur zwei, weil die Steine zu klein waren und der Wert vor allem in der künstlerischen Verarbeitung lag. Aber die müßte geändert werden.

Einige Minuten später ließ sie ihren Blick prüfend auf ihm ruhen, sie zog eine Augenbraue leicht hoch, ihre grellroten Lippen kräuselten sich ein wenig, und ein tiefrot lackierter Fingernagel winkte ihn heran.

Er erhob sich widerwillig. Blöde Ziege! Hat sie mir doch tatsächlich den Spaß verdorben!

»Kaffee?« fragte sie. Ihre Stimme war tief und befehlsgewohnt, eine Stimme, wie sie sich nur die ganz Reichen erwerben.

Er nickte und setzte sich neben sie.

Claire fühlte sich sicherer, nachdem sie nun in direkten Kontakt mit ihm getreten war. Sie spürte die Brutalität, die in diesem Mann schlummerte, die mühsam verborgene Feindseligkeit. Ein verbitterter Mann, dachte sie, der schon lange seine Sinnlichkeit und seine Gefühle erstickt hat. Sie hatte solche Männer wie ihn schon früher kennengelernt, in Afrika – Männer, die das Töten zum Beruf gemacht hatten, weil sie die Achtung vor dem Leben verloren hatten. Er hatte etwas an sich, das ihr einen eiskalten Schauer den Rücken hinunterlaufen ließ, und dennoch hatte ihre nagende Angst nun etwas nachgelassen. Ein Agent war er nicht – dessen war sie sich sicher. Das war ein ehemaliger Söldner, der zum Verbrecher geworden war. Überdeutlich sah man es ihm an.

Der Kaffee kam. Claire spielte mit dem Löffel, während sie sich wortlos gegenübersaßen und die Stärken und Schwächen des anderen abzuschätzen versuchten.

»Wie ich sehe, sind Sie in Johannesburg ja schön braun geworden.« Claires blaue Augen blitzten.

Kramer zuckte die Achseln. Er war nicht hier, um seine Zeit zu verschwenden. »Kommen wir zur Sache«, sagte er rauh. »Ich habe etwas zu verkaufen. Und Sie sind interessiert daran. Machen Sie mir ein Angebot.« Seine Augen verengten sich verächtlich.

Claire spürte, wie Wut in ihr hochstieg. Für wen hielt er sie eigentlich? »Leben Sie gut davon, anderen Leuten ihr Eigentum zu stehlen und es ihnen dann wieder zum Kauf anzubieten?« fragte sie kühl.

Er lehnte sich zurück, neigte seinen Kopf zur Seite und taxierte sie, ohne ein Wort zu sagen. Dann zog er ein Notizbuch und einen Stift heraus, kritzelte eine Nummer auf eine Seite, riß sie heraus und gab sie ihr. »Wenn Sie mir ein Angebot machen wollen, schicken Sie es mir an dieses Postfach. Sie haben vierundzwanzig Stunden Zeit.« Er stand auf. »Danke für den Kaffee.«

Man sah Claire an, wie erschreckt sie war. »Nein, warten Sie.«

»Es gibt nichts mehr zu sagen«, antwortete er ruhig. »