: Susan Schwartz
: Perry Rhodan 3128: Die Sternen-Schem Chaotarchen-Zyklus
: Perry Rhodan digital
: 9783845361284
: Perry Rhodan-Erstauflage
: 1
: CHF 2.20
:
: Science Fiction
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In der Milchstraße schreibt man das Jahr 2071 Neuer Galaktischer Zeitrechnung. Dies entspricht dem 6. Jahrtausend nach Christus, genauer dem Jahr 5658. Über dreitausend Jahre sind vergangen, seit Perry Rhodan seiner Menschheit den Weg zu den Sternen geöffnet hat. Noch vor Kurzem wirkte es, als würde sich der alte Traum von Partnerschaft und Frieden aller Völker der Milchstraße und der umliegenden Galaxien endlich erfüllen. Die Angehörigen der Sternenvölker stehen gemeinsam für Freiheit und Selbstbestimmtheit ein, man arbeitet intensiv zusammen. Als die Liga Freier Galaktiker durch drei Deserteure erfährt, dass in der Nachbarschaft der Milchstraße ein sogenannter Chaoporter gestrandet sei, entsendet sie unverzüglich ihr größtes Fernraumschiff, die RAS TSCHUBAI, unter dem Kommando von Perry Rhodan. Denn von FENERIK geht wahrscheinlich eine ungeheure Gefahr für die Galaxis aus. Während Rhodan in der kleinen Galaxis Cassiopeia auf der Suche nach dem Chaoporter ist, tauchen in der Milchstraße Wesen unterschiedlicher Völker auf. Sie sehen sich selbst als Sachwalter der Superintelligenz ES. Ihre Aufgabe sei es, die Milchstraße gegen eine große Gefahr zu wappnen. Eine weitere Kastellanin erwacht nun: Es ist DIE STERNEN-SCHEM ...

1.

Vergangenheit

Reise zum Mond

 

Obioma Chimaobim spürte die verhaltene Anspannung seines Teams. Niemand sprach, aber das war auch nicht notwendig. Er verbarg seine Aufregung vollständig, schließlich war er der Kommandant der TRABANT, die sich soeben aufmachte, Gatschem zu erreichen, jenen großen, weit entfernten zweiten Mond.

 

*

 

Chimaobim hatte die Rede der Schem-Tasch gut im Ohr, bei der planetenweit und bis in den Orbit übertragenen Abschiedszeremonie, die man am kleinen Raumhafen für sie veranstaltet hatte.

»Das ist seit sehr langer Zeit der erste Schritt, den wir wieder weiter hinaus in den Weltraum wagen. Wir wissen nicht mehr alles über unsere Historie, vieles ist im Verlauf durch Zerstörung und technische Defekte verloren gegangen.«

Die kleine Mannschaft hatte vor Beginn der Rede die Ehren empfangen und drängte sich nun in der Fähre zusammen, die sie zur TRABANT in den Orbit bringen sollte.

»Hoffentlich fängt sie nicht wieder mit den Dämonen der Rache an«, murmelte Chimaobim.

Er war froh, dass sie nicht die ganze Zeit über ausharren mussten, sondern unmittelbar nach der Ehrung aufbrechen durften. Plangemäß fand der Start der Fähre gleichzeitig mit der Rede statt.

Aber die wenige Zeit genügte, um seine Hoffnungen zu zerschlagen.

»Wir blicken auf eine sehr lange Historie zurück. Die wenigen Überlebenden unserer Vorfahren fanden nach dem entsetzlichen Krieg vor vielen Tausenden Jahren im System der roten Sonne Schemku eine neue Heimat. Einst ein großes Raumfahrervolk, das unvorstellbare Entfernungen im Universum zurücklegen konnte, zogen die Verbliebenen nun die Verborgenheit vor, um niemals wieder von den schwarzen Bestien des Todes aufgespürt und endgültig vernichtet zu werden.«

»Komm zum Punkt!«, murrte Chimaobim.

Er mochte diese mythologischen Verbrämungen nicht. Es gab keinerlei Beweise, dass sich dies tatsächlich so zugetragen hatte.

Die Fähre bewegte sich durch die dünner werdenden Atmosphäreschichten auf den Orbit zu. Das war so weit nichts besonders Aufregendes, schließlich fuhren drei kleine, nicht landefähige Raumschiffe mit modernen Triebwerken permanent zwischen dem Planeten und seinem näheren der beiden Monde, und man gelangte mit Fähren zu ihnen.

Angefangen hatte die neue Raumfahrt im Orbit mit der ersten Station, die schließlich zur Raumschiffswerft ausgebaut worden war. Ein Unterfangen, das mehr als eine Generation in Anspruch genommen hatte.

»Der Weltraum ist ein gefährlicher Ort, tödlich kalt, lebensfeindlich. Und als wäre dies nicht genug, lauern dort auch Dämonen und Lebensvernichter. Deswegen ist es wichtig, dass wir Bastionen in unserem System errichten.«

»Pah!«, machte Chimaobim. »Wen will man damit beruhigen? Wir haben keine Waffen, die gegen einen Feind bestehen könnten, der Hunderte oder Tausende Lichtjahre in wenigen Stunden zurücklegen kann. Der unseren aufs System beschränkten Funkverkehr von Weitem abhören kann und weiß, ob es sich lohnt, hierher zu kommen. Der uns durchleuchtet, als wären wir aus klarem Glas. Und selbst wenn die Geschichte mit den schwarzen Dämonen stimmt, so haben wir nichts mehr mit den Urahnen gemein.«

Die anderen schwiegen, wie bisher. Sie waren ein eingespieltes Team, jeder kannte den anderen sehr genau, und alle wussten, wie gerne der Kommandant Monologe hielt. Und er sprach schließlich nur aus, was alle dachten.