: Christian Montillon
: Perry Rhodan 3103: Angriff des Lichtfressers Chaotarchen-Zyklus
: Perry Rhodan digital
: 9783845361031
: Perry Rhodan-Erstauflage
: 1
: CHF 1.60
:
: Science Fiction
: German
: 64
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
In der Milchstraße schreibt man das Jahr 2071 Neuer Galaktischer Zeitrechnung, in der Mitte des sechsten Jahrtausends unserer Zeit. Seit fast einem Vierteljahrhundert erleben die Sternenreiche der Milchstraße eine Phase des Friedens und des Aufbaus. Die Zivilisationen arbeiten zusammen, treiben Handel und forschen gemeinsam. Es scheint, als könnte Perry Rhodans alter Traum von Partnerschaft und Frieden endlich Wirklichkeit werden. Die Entwicklung darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Milchstraße ihren Mentor verloren hat: Die Superintelligenz ES ist seit langer Zeit verschollen. Seitdem ist es an den Terranern, den Arkoniden, Gatasern, Halutern, Posbis und all den anderen Sternenvölkern, ihre Freiheit aus eigener Kraft zu wahren und miteinander zu verteidigen. Wachsamkeit bleibt das Gebot der Stunde. Deswegen sind die Liga Freier Galaktiker und die Lemurische Allianz aufs Höchste alarmiert, als sie erfahren, dass in der kleinen Galaxis Cassiopeia ein sogenannter Chaoporter gestrandet sei. Von diesem Konstrukt der Chaotarchen soll eine ungeheure Gefahr für die Milchstraße ausgehen. Perry Rhodan wird zum Allianz-Kommissar ernannt und erhält den Auftrag, diese Informationen zu prüfen und die Gefahr zu bannen. Er startet mit der RAS TSCHUBAI, dem größten Fernraumschiff der Terraner. In Cassiopeia stößt er bei Nachfahren der Ersten Menschheit auf eine erste Spur des Chaoporters; dann kommt es zum ANGRIFF DES LICHTFRESSERS ...

2.

Schwarze Masse

 

»Da draußen im All war ... etwas«, sagte Perihan Leko zögernd.

Anzu Gotjian hörte nur mit einem Ohr zu und hob ihr Glas. Darin dampfte ein Gebräu aus halutischem Ingwer und siganesischer Minze. Sie fand die Zusammenstellung so sonderbar, dass sie der Tagesempfehlung in der kleinenKantine am letzten Eck der BJO BREISKOLL – der Eigenname war nicht weniger sonderbar – ohne lange nachzudenken, gefolgt war.

Sie nippte. Es schmeckte wie pulverisiertes Feuer. »Nicht sehr präzise, deine Aussage«, sagte sie beiläufig.

Perihan Leko lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. »Drei Dinge, meine liebe Anzu. Erstens: Ich bin nicht im Dienst, und da braucht auch eine Cheforterin nicht superexakt zu reden.« Sie räusperte sich. »Nicht dass ich üblicherweise superexakt wäre.«

Anzu grinste: »Dein Ding ist eher so einLeute, ich hab da was!«

Perihan ignorierte es. »Zweitens: Wenn du es gesehen hättest, wüsstest du genauso wenig, wie du es besser beschreiben solltest. Und drittens ... wieso trinkst du dieses fürchterliche Zeug?«

»Ich trinke es nicht!« Anzus Lippen brannten immer noch. »Vielleicht nehme ich es mit in mein Quartier und gieße die Pflanze damit.«

»Die wird verdorren.«

»Ist holografisch.«

Perihan lachte. »Ich finde es super, dass du in letzter Sekunde an Bord gekommen bist.«

»So?«

»Ich würde unsere Feierabendschwätzchen vermissen. Du nicht?«

Anzu brummte einen zustimmenden Laut. »Auf jeden Fall.«

Die beiden Frauen hatten sich in eines der Separees in der Kantine zurückgezogen – ein Glücksfall. Da diese begehrten Plätze allen Besatzungsmitgliedern offenstanden, musste man normalerweise etliche Tage im Voraus reservieren.

Seltsam, dachte Anzu,wie normal manche Dinge des Alltagslebens laufen, obwohl wir uns in einem Fernraumschiff mitten in einem Einsatz befinden. Einem Risikoeinsatz, um genau zu sein.

Doch das Leben lief eben weiter. Und solange die BJO BREISKOLL abwartete, bis Perry Rhodan mit seinem Team von der Außenmission auf dem Planeten Bhanlamur zurückkehrte, blieb die Besatzung nicht stunden- oder gar tagelang däumchendrehend im permanenten Alarmzustand.

Der Energievorhang, der sie im Separee akustisch isolierte, flirrte mit leichtem Funkensprühen; zweifellos war das extra so programmiert worden und kein automatisch auftretender Effekt. Der Kantinenbetreiber, ein steinalter Cheborparner, hatte einen seltsamen Humor. Falls es sich dabei um Humor handelte, Anzu war in dieser Einschätzung nicht ganz sicher.

Aber nicht Kolehandrono Chenalega höchstpersönlich kümmerte sich mit diesem Besuch um das Wohl seiner Gäste, sondern ein hochglänzender Servorobot in cheborparnischem Grunddesign einschließlich zweier Hörner auf der Stirn. »Kann ich etwas für euch tun?«

»Durchaus«, meinte Anzu.

»Ich höre«, sagte die Maschine.

»Wir hätten gerne unsere Ruhe.«

»Oh. Selbstverständlich.« Der Roboter deutete auf Anzus nahezu unangerührtes Getränk. »Nur eins, ehe ich gehe: Soll ich es dir noch einmal erwärmen?«

»Nicht nötig, es ist ...«

Die Maschine beugte sich vor und sagte in einem verwirrend vertraulichen Verschwörungstonfall: »Es schmeckt furchtbar, nicht wahr?« Ein meckerndes Lachen folgte, ehe sich der Roboter durch den Akustikvorhang zurückzog.

Anzu ersetzte ihre Beurteilung dieser Kantine alsseltsam durchbizarr. Das traf es wohl eher.

Alles in allem mochte sie das Leben in der RAS TSCHUBAI und derzeit in der BJO BREISKOLL – auch wenn sie nicht ge