: Markus Heitz
: Die Rückkehr der Zwerge 2 Roman
: Verlagsgruppe Droemer Knaur
: 9783426461938
: 1
: CHF 10.00
:
: Fantasy
: German
: 496
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Das beliebteste Volk der Fantasy steht vor seiner größten Herausforderung. Was im ersten Band von »Die Rückkehr der Zwerge« begann, wird nun zu einem dramatischen Finale geführt. »Die Rückkehr der Zwerge« ist der 6. Teil von Markus Heitz? großer Fantasy-Saga »Die Zwerge«. Hunderte Zyklen vergingen im Geborgenen Land. Der Zwerg Goïmron arbeitet als Gemmenschnitzer in der Stadt Malleniaswacht. Ihn faszinieren vor allem die alten Zeiten, die großen Zeiten der fünf Zwerge-Stämme, und so sucht er auf den Märkten immer wieder nach Aufzeichnungen und Artefakten, die ihm Hinweise auf die stolze Geschichte geben. Dabei gerät Goïmron überraschend an ein Buch, das handschriftlich und auf Zwergisch verfasst wurde. Aufgrund der Fülle von Details gibt es keinerlei Zweifel: Das Buch muss vom heldenhaften Tungdil Goldhand selbst stammen - doch der gilt seit Hunderten von Zyklen nach einem verheerenden Beben im Grauen Gebirge als verschollen. Aber der letzte Eintrag ist nicht lange her - wie kann das sein? Als Goïmron sich nichtsahnend auf die Suche nach dem legendären Zwerg macht, geraten er und seine Gefährtentruppe schon bald mitten hinein in uralte Intrigen und brutale Machtkämpfe von skrupellosen Menschen, geheimnisvollen Albae - und Drachen! Einmal mehr braucht das Geborgene Land die Weisheit, den Humor, die Kampfkraft und den Dickschädel der Zwerginnen und Zwerge. Alte und neue Helden nehmen die gefährlichen Herausforderungen an. Werden die Kleinen erneut die Größten sein? Die Fantasy-Bestseller-Saga »Die Zwerge« von Markus Heitz ist in folgender Reihenfolge erschienen:• Die Zwerge• Der Krieg der Zwerge• Die Rache der Zwerge• Das Schicksal der Zwerge• Der Triumph der Zwerge• Die Rückkehr der Zwerge

Markus Heitz, geboren 1971, studierte Germanistik und Geschichte. Er schrieb über 60 Romane und wurde etliche Male ausgezeichnet. Mit der Bestsellerserie um 'Die Zwerge' gelang dem Saarländer der nationale und internationale Durchbruch. Dazu kamen erfolgreiche Thriller um Wandelwesen, Vampire, Seelenwanderer und andere düstere Gestalten der Urban Fantasy und Phantastik. Die Ideen gehen ihm noch lange nicht aus.

Kapitel II


Das Geborgene Land, Braunes Gebirge, Brigantia,1023 n.B. (7514. Sonnenzyklus nach alter Zeitrechnung), Spätherbst

»Goïmron!«

Bleischwer fühlten sich seine Lider an, doch beim Klang seines Namens hob er sie langsam und schaute in das mit Schal und dicker Fellkapuze vermummte Gesicht eines Zwergs. Reif und Eiskristalle hingen in dessen dunklem Bart.

»Ja?«, sagte er mit müder Stimme und konzentrierte sich darauf, seine Sinne zu wecken.

»Was machst du im Krähennest?«

Mit Mühe vermochte er, den Oberkörper aufzurichten und die Arme zu bewegen. Die Glieder waren steif und froren, die kalten Muskeln rebellierten gegen die abrupte Beanspruchung. »Darauf warten, dass die Schlacht beginnt.« Er rieb sich die Augen. »Ich wollte nichts verpassen und erklomm vor Morgengrauen –«

»Aber sie kämpfen doch schon!«, unterbrach ihn der Späher verwundert.

Bei allen Dämonen Tions! Mit einem Fluch sprang Goïmron ungelenk auf die Beine und sah über die Brüstung der rechten Plattform, auf der er heimlich in Stellung gegangen war. Und eingeschlafen war.Wie konnte mir das passieren?

Die Sonne hatte sich über das Gebirge geschoben, die verschneiten Gipfel und vereisten Hänge leuchteten hell im Schein des Taggestirns.

Goïmron zückte sein Fernglas aus der Umhängetasche und schwenkte es hin und her. »Wie steht es?« Ohne die Deckung der Balustrade biss ihm der schneidende Wind ins Gesicht und blies durch den Mantel, den er sich umgelegt hatte. In hundert Schritten über der Erde pfiff es eisig und winterlich.

»Nicht sonderlich gut. Es geht zäh voran.« Der Späher harrte ratlos neben ihm aus. »Wir versuchen, von oben so viel wie möglich Feindbewegungen auszumachen, aber unmittelbar mit dem ersten Angriff zog Nebel auf. Das Werk der Ragana, wenn du mich fragst.«

Goïmron biss sich auf die Zunge, um keine Widerrede zu geben. Mostro hatte mit seinen unermüdlichen Worten gegen Chòldunja beinahe jeden und jede dazu gebracht, die junge Aprendisa als exzellente Hexe zu fürchten.Ansporn durch Angst.

Der Blick durch das Fernglas brachte Goïmron so gut wie nichts.

Grauer Dunst sackte von den gleißenden Hängen in die Festung und schien sie bis an die Mauerkrone des Walls gefüllt zu haben. Aus den Ausgüssen für Pech und Schlacke ergossen sich Nebelfahnen und rannen in die tiefer liegenden wallenden Gespinste. Schemen rannten darin umher. Die sechs Warwölfe waren nur als titanische Umrisse erkennbar und erinnerten an liegende Riesen, die ab und zu die Hand ruckartig hoben, um mit Steinen zu werfen.

»Es sieht aus, als schwebte die Festung in den Wolken«, murmelte Goïmron. Verzweifelt suchte er nach einer Stelle, wo er mit seinen magischen Kräften heimlich helfen konnte.

Mancherorts stachen lange Leitern aus dem Nebel und streckten sich nach den Burgzinnen. Doch die Verteidiger waren zur Stelle und schoben die Klimmhilfen mit Stangen weg oder bedachten die Angreifer am Boden mit einem Hagel aus Steinen, Pfeilen und Bolzen, noch bevor Goïmron mit Magie einzugreifen vermochte.

»Wir können keine Signale an die Truppen geben. Der Nebel ist zu dicht«, berichtete der Späher. »Sofern wir überhaupt etwas zu melden hätten. Wir sehen nichts.« Er reichte Goïmron einen Becher mit heißem Tee und zog seinen Schal etwas herab, damit er besser verstanden wurde. »Zum Aufwärmen. Du musst doch beinahe erfroren sein, wenn du seit drei ganzen Sanduhren hier herumliegst und schläfst.«

Mit einer Hand langte Goïmron nach dem Gefäß. Unablässig hielt er Ausschau.Ich kann vielleicht den Nebel verschwinden lassen. Damit wäre uns geholfen.

Im gleichen Moment blitzte und funkelte es in den wabernden Gespinsten. Leuchtende Sterne zischten vorwärts und knallten berstend gegen den Wall, Funken stiegen auf und rasten verglimmend in den Himmel.

»Da! Endlich!« Goïmron schwenkte das Fernglas hoffnungsvoll auf die Stelle, wo Mostro zugeschlagen haben musste.

Neben ihm lachte der Späher unglücklich. »Nein, das ist wieder nichts.«

»Was meinst du damit?«

»Mit Sicherheit ein nutzloses Artefakt. So geht es schon seit Beginn des Angriffs.« Der Zwerg mit dem reifbesetzten Bart machte ein verdrossenes Gesicht. »Es zischt und knallt und stinkt, dann erklingen Tierlaute oder ein Orchester oder lautes Lachen wie von einem Riesen, danach steigt ein grellbunter Vogelschwarm empor und l