: Louise Boije af Gennäs
: Scheintod Thriller
: Europa Verlag GmbH& Co. KG
: 9783958902923
: Widerstandstrilogie
: 1
: CHF 8.80
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 528
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Nach Monaten der Verzweiflung hofft Sara, endlich zur Ruhe zu kommen. Ihr vermeintlicher Widersacher ist tot. Mutig versucht die 25-jährige ins Leben zurückzufinden und sucht Halt bei ihrem Kollegen Johan, mit dem sie bald eine intensive Liebesbeziehung verbindet. Doch erneut häufen sich seltsame Ereignisse. Sara hört Stimmen; ihr ehemaliger Therapeut gibt vor, sie nicht zu kennen; und ihre Mutter erleidet einen Zusammenbruch. Bald verdichten sich die Hinweise, dass die furchtbaren Ereignisse mit dem plötzlichen Unfalltod Saras Vater in Verbindung stehen. Was haben seine akribisch gesammelten Akten zu Schwedens größten Politskandalen mit all dem zu tun? Welchem dunklen Geheimnis war er auf der Spur? Im zweiten Teil ihrer fesselnden Widerstandstrilogie dreht Louise Boije af Gennäs die Spannungsschraube noch enger. In einem nervenaufreibenden Verwirrspiel wirbelt sie den Leser durch die Wirren der schwedischen Politik und zeigt auf dramatische Weise, wie leicht die Realtität zu manipulieren ist.

Louise Boije af Gennäs ist Schriftstellerin und Drehbuchautorin. 1991 veröffentlichte sie ihren Debütroman 'Taking What You Want'. Seitdem hat sie acht weitere hochgelobte Romane geschrieben, aber auch TV-Drehbücher und Theaterstücke. Die populäre schwedische Fernsehserie 'Rederiet (The Shipping Line)' basiert auf ihrer Idee, und ihre Theaterstücke wurden auf den bekanntesten Bühnen Schwedens aufgeführt. Der erste Band ihrer gefeierten 'Widerstandstrilogie', 'Blutblume', ist im August 2019 im Europa Verlag erschienen.

1. KAPITEL


Ich stand allein in dem dunklen Tunnel. In der Ferne sah ich einen schwachen Lichtschein und begriff, da vorn irgendwo war der einzige Weg nach draußen. Über mir wölbten sich die mit Graffiti besprühten Wände. Ich wusste, es war unmöglich, aber es fühlte sich an, als rückten sie mit jeder vergehenden Sekunde näher.

Ein Mann kam mir durch den langen Tunnel entgegen. Ich erkannte ihn von Weitem, obwohl er ungewöhnlich jung aussah. In den Händen hielt er ein großes Werkzeug, aber im Halbdunkel konnte ich nicht ausmachen, was genau es war. Er lächelte mich freundlich an, während er sich entschlossenen Schrittes näherte.

Es war Fabian.

Ich wollte schreien, wollte wegrennen, aber stand wie angewurzelt da. Mir fiel auf, dass sein Hals ganz schief war und sein Kopf in einem sonderbaren Winkel zu seinem Körper stand. Dann blieb er stehen, direkt vor mir.

»Das ist mein Genick«, sagte Fabian freundlich, als würde er auf eine unausgesprochene Frage antworten. Dann lächelte er. »Es ist gebrochen.«

Sofort wurde er ernst, riss die Augen auf und holte mit dem Werkzeug, das er in den Händen hielt, aus. In dem Moment sah ich, was es war: eine riesige, glänzende Axt, die er – mit der Klinge in meine Richtung – weit über den Kopf hob. Im selben Moment flossen Unmengen von Blut aus Fabians Wangen, und sein Gesicht mit den aufgerissenen Augen wurde nur noch furchteinflößender.

Dann schrie er und ließ gleichzeitig die Axt auf mich hinuntersausen.

Seine Stimme hallte durch den Tunnel.

Ich setzte mich mit wild schlagendem Herzen im Bett auf. Mein Nachthemd war durchgeschwitzt, mir blieb nichts anderes übrig, als aufzustehen und mir ein frisches anzuziehen.

Wieder.

Ich tastete nach meinem Kissen. Es war nass, abe