1. KAPITEL
Ich stand allein in dem dunklen Tunnel. In der Ferne sah ich einen schwachen Lichtschein und begriff, da vorn irgendwo war der einzige Weg nach draußen. Über mir wölbten sich die mit Graffiti besprühten Wände. Ich wusste, es war unmöglich, aber es fühlte sich an, als rückten sie mit jeder vergehenden Sekunde näher.
Ein Mann kam mir durch den langen Tunnel entgegen. Ich erkannte ihn von Weitem, obwohl er ungewöhnlich jung aussah. In den Händen hielt er ein großes Werkzeug, aber im Halbdunkel konnte ich nicht ausmachen, was genau es war. Er lächelte mich freundlich an, während er sich entschlossenen Schrittes näherte.
Es war Fabian.
Ich wollte schreien, wollte wegrennen, aber stand wie angewurzelt da. Mir fiel auf, dass sein Hals ganz schief war und sein Kopf in einem sonderbaren Winkel zu seinem Körper stand. Dann blieb er stehen, direkt vor mir.
»Das ist mein Genick«, sagte Fabian freundlich, als würde er auf eine unausgesprochene Frage antworten. Dann lächelte er. »Es ist gebrochen.«
Sofort wurde er ernst, riss die Augen auf und holte mit dem Werkzeug, das er in den Händen hielt, aus. In dem Moment sah ich, was es war: eine riesige, glänzende Axt, die er – mit der Klinge in meine Richtung – weit über den Kopf hob. Im selben Moment flossen Unmengen von Blut aus Fabians Wangen, und sein Gesicht mit den aufgerissenen Augen wurde nur noch furchteinflößender.
Dann schrie er und ließ gleichzeitig die Axt auf mich hinuntersausen.
Seine Stimme hallte durch den Tunnel.
Ich setzte mich mit wild schlagendem Herzen im Bett auf. Mein Nachthemd war durchgeschwitzt, mir blieb nichts anderes übrig, als aufzustehen und mir ein frisches anzuziehen.
Wieder.
Ich tastete nach meinem Kissen. Es war nass, abe