: Gina Mayer
: Ravensburger Verlag GmbH
: Pferdeflüsterer-Academy, Band 8 - Zoes größter Sieg
: Ravensburger Buchverlag
: 9783473471911
: Pferdeflüsterer-Academy
: 1
: CHF 8.70
:
: Kinderbücher bis 11 Jahre
: German
: 224
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Im wilden Kanada steht ein weißes Schloss: Snowfields. Auf dem Internat werden die weltbesten Reiter ausgebildet und verletzte Pferdeseelen geheilt. Zoe fühlt sich wie Aschenputtel. Um Cyprian endlich wiederzusehen, reist sie als Mädchen für alles mit den besten Springreitern ihrer Schule zu einem Turnier nach Kalifornien. Doch statt ihrem Freund wieder näherkommen zu können, steht sie plötzlich vor einem ganz anderen Problem: Die Wettkampfunterlagen ihres Mitschülers Isaac sind verschwunden. Und Zoe soll für ihn antreten ... Entdecke alle Abenteuer in der 'Pferdeflüsterer-Academy': Band 1: Reise nach Snowfields Band 2: Ein geheimes Versprechen Band 3: Eine gefährliche Schönheit Band 4: Verletztes Vertrauen Band 5: Zerbrechliche Träume Band 6: Calypsos Fohlen Band 7: Flammendes Herz Band 8: Zoes größter Sieg Band 9: Cyprians Rückkehr Band 10: Die dunkle Wahrheit Band 11: Verborgene Gefühle Band 12: Wild und verwundbar Band 13: Taminos Entführung Band 14: Glück und Hoffnung

Gina Mayer, geb. 1965, studierte Grafik-Design und arbeitete danach als freie Werbetexterin, bevor sie Schriftstellerin wurde. Seit 2006 hat sie eine Vielzahl an Romanen für Kinder, Jugendliche sowie einige Erwachsenenromane veröffentlicht. Ihre Werke standen auf der Spiegel-Bestsellerliste und wurden in viele Sprachen übersetzt. Gina Mayer lebt mit ihrem Mann in Düsseldorf.

Shaman galoppierte in einem weichen Bogen über die Waldwiese. Das goldene Licht der Wintersonne fiel schräg durch die Wipfel der schneebedeckten Bäume, die die Lichtung umgaben. Unter den Hufen des Mustangs wirbelte der Pulverschnee auf, der in der Nacht gefallen war. Glitzernd stoben die Flocken in alle Richtungen.

Zoe lenkte Shaman nach rechts, sie steuerten das Hindernis an, das Isaac in der Mitte der Lichtung aufgebaut hatte. Ein dürrer Zweig, den er quer über zwei lange Äste gelegt hatte, die wiederum im Schnee steckten. Die Konstruktion war alles andere als stabil. Bei der kleinsten Berührung würde sie in sich zusammenfallen.

Aber das war ja auch der Sinn der Sache: dass Shaman den Zweig nicht berührte, sondern in einem weiten Bogen darüber hinwegflog. Und das tat er jetzt.

Als sich die Hinterhufe des Hengstes vom Boden abstießen, lehnte Zoe sich weit nach vorn. Sie hatte das Gefühl, dass sie und Shaman in das goldene Abendlicht hineinflogen und sich ihre Körper darin auflösten.

Sie juchzte laut auf, bevor die Vorderhufe wieder auf dem Boden aufsetzten. Shaman landete weich und galoppierte noch ein Stück weiter, bevor Zoe ihn am Rand der Wiese zum Stehen brachte. Sie klopfte seinen schwarzen Hals, der in der eisigen Luft dampfte.

„Ihr solltet nur das Hindernis überspringen, nicht den ganzen Wald“, sagte Isaac, während er zu ihnen rüberkam.

„Das war nicht schlecht, oder?“ Zoe glitt von Shamans Rücken in den Schnee.

Normalerweise trug der Mustang weder Sattel noch Zaumzeug, wenn sie mit ihm ausritt, aber heute hatte sie ihn aufgetrenst, bevor sie sich auf den Weg in den Wald gemacht hatten. Shaman hatte das Mundstück nur sehr widerwillig angenommen, er hasste die Trense genauso wie den Sattel. Doch beim Springen war sie unverzichtbar.

„Shaman ist echt ein Wahnsinnspferd.“ Isaac strich nachdenklich über das ebenholzschwarze Fell des Hengstes.

Noch vor kurzer Zeit wäre Shaman ausgerastet, wenn ihn jemand anderes als Zoe angefasst hätte. Nun duldete er die Berührung mit stoischer Ruhe.

Zoe machte das stolz, immerhin war sie es gewesen, die das traumatisierte Pferd ins Leben zurückgebracht hatte. Aber es erfüllte sie immer auch mit einer gewissen Wehmut, dass Shaman nicht mehr ausschließlich ihr gehörte.

„Und ich?“, fragte sie scherzhaft. „Bin ich auch eine Wahnsinnsreiterin?“

„Hm.“ Isaac runzelte die Stirn.

Zoe wusste, dass er sich gerne mit den Fingern durch die blonden Haare gefahren wäre – wie immer, wenn er nachdachte. Aber seine Hände steckten in Fäustlingen und seine Haare waren unter der schwarzen Skimütze verborgen, die er unter dem Helm trug. Hier draußen im Wald herrschten um diese Jahreszeit minus zwanzig Grad.

Hm? Was soll das denn heißen?“

„Du bist immer noch zu steif. Anstatt Shaman zu helfen, überlässt du ihm die ganze Arbeit. Jedes andere Pferd hätte die Stange gerissen.“

Zoe seufzte. „Und wie kann ich es besser machen?“

„Tja …“ Isaac blies die Backen auf.

„So schlimm?“, fragte Zoe.

Er lachte und schüttelte den Kopf. „Quatsch. Du bist gut. Man merkt eben, dass du das Springen nie richtig trainiert hast.“

Zoe und Isaac gingen beide in die Snowfields Ac