Fettpolster – früher überlebenswichtig
Fettpolster waren in der Steinzeit überlebenswichtig. Doch was einst ein Vorteil war, stellt sich heutzutage für viele als Überlebensnachteil dar.
Von der Steinzeit bis in die Neuzeit war Nahrungsknappheit für uns Menschen eher die Regel. Essbares war nicht schon immer jederzeit und allerorten verfügbar. Für die Phasen mit Nahrungskarenz musste unser Körper eine Überlebensstrategie entwickeln, die es ihm ermöglichte, effizient mit seinen Energiereserven hauszuhalten.
Weil nicht regelmäßig Essbares zur Verfügung stand, favorisierten die Menschen seit Urzeiten kalorienreiche Nahrung. Erfahrung hatte unserer Vorfahren klug gemacht: Hatten sie die Wahl, so griffen sie eher zu den energiereichen fetten Körperteilen eines erlegten Tieres wie Hirn oder Knochenmark als zu magerem Filet. Das Jagen hatte schließlich eine Menge Kalorien gekostet.
Wurde ein Mammut erlegt, dann musste es bald verspeist werden, denn die Fähigkeit, Nahrung haltbar zu machen, besaßen die Menschen zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Folglich waren diejenigen im Vorteil, die schnell und viel verschlingen konnten. Außerdem hatte der Mensch über Hunderttausende von Jahren gelernt, unter solchen kargen Lebensbedingungen die aufgenommene Energie effizient zu speichern und den Verbrennungsmotor runterzufahren. Es gab schließlich nichts zu verschwenden.
Ein Überlebensvorteil hatten folglich diejenigen, die Energiedepots für Hungerperioden aufbauen konnten. In Form von Körperfett war das am sinnvollsten. Je mehr Speck man ansetzte, desto sicherer konnte man überleben. Eine schlanke Person mit 12 kg gespeichertem Fett hatte damit über 100 000 Kilokalorien gespeichert und konnte sich somit ganze zwei Monate durch die eigenen Depots über Wasser halten. Das entspräche bei einem Mann mit einem Gewicht von 75 kg 15 % Körperfett, bei einer Frau von 60 kg rund 20 % Körpe