: Christine Preißmann
: Überraschend anders: Mädchen& Frauen mit Asperger
: Trias
: 9783432112015
: 2
: CHF 22.80
:
: Angewandte Psychologie
: German
: 192
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
<p><s rong>Asperger und weiblich?</strong></ ><p>Mädchen und Frauen mit Asperger-Syndrom sind in unserer Gesellschaft fast unsichtbar– eine Minderheit innerhalb einer Minderheit. Die Autorin,Ärztin und selbst betroffen, bietet erstmals Einblicke in die weibliche autistische Sicht.</p><ul>< li>Persönlich und direkt: Fünf Frauen, zwei Mütter und zwei Therapeutinnen beschreiben, wie Asperger-Frauen lernen, lieben, leben, was sie benötigen und was sie fördert.</li><l >Tipps für jeden Lebensbereich: von Schule und Berufslebenüber Partnerschaft, Kinderwunsch bis zu Ernährung und psychischer Gesundheit.</li></ul gt;<p>Der Band hilft Frauen mit Asperger, zwischen falscher Anpassung undäußeren Klischees ihren eigenen Weg zu finden.</p>

Dr. Christine Preißmann ist Ärztin für Allgemein-, Notfallmedizin sowie Psychotherapie in Darmstadt und hat selbst Asperger. Sie hat mehrere Bücher und Artikel zum Thema veröffentlicht und ist rege in der Selbsthilfeszene unterwegs.

Asperger-Mädchen und -Frauen sind anders anders


Als Minderheit einer Minderheit sind Mädchen und Frauen mit Autismus doppelt benachteiligt. Da Jungen und Männer häufiger betroffen sind, beziehen sich viele Diagnosekriterien auf die männliche Ausprägung des Autismus. Bei Mädchen wird das Asperger-Syndrom oft erst sehr spät erkannt – wichtige Fördermaßnahmen bleiben aus.

Bislang ging die Fachwelt von einem Geschlechterverhältnis von einem Mädchen auf 6–8 Jungen aus; inzwischen aber wird deutlich, dass die »wahre Verteilung« eher bei ca. 1 : 4 oder gar bei 1 : 2,5 liegt (Jenny 2011, Hubbard 2010). In vielen europäischen Ländern wird von einer steigenden Anzahl von Mädchen und Frauen mit einer Diagnose aus dem autistischen Spektrum berichtet (Gould 2011), die sich oft erst als Jugendliche zur diagnostischen Einschätzung vorstellen.

Die betroffenen Mädchen und Frauen unterscheiden sich vom männlichen Geschlecht in der Ausprägung der autistischen Symptomatik. Außerdem sind sie anderen gesellschaftlichen Erwartungen ausgesetzt. Oft erhalten sie daher erst sehr spät die richtige Diagnose und eine effektive Förderung. Die geltenden Diagnosekriterien beschreiben nämlich eher die männliche Ausprägung des Autismus. Mädchen, die sich davon unterscheiden, werden mit diesen Kriterien häufig gar nicht erfasst.

Typische Unterschiede


Die Kernsymptome des Autismus sind natürlich bei beiden Geschlechtern dieselben, aber sie scheinen, insbesondere im Fall von High-Functioning Autismus und Asperger-Syndrom, häufig subtiler und weniger stark ausgeprägt als bei Jungen. Die betroffenen Mädchen werden daher oft lediglich als »seltsam« wahrgenommen, nicht jedoch als umfassend beeinträchtigt. Sie zeigen dieselben Auffälligkeiten wie Jungs, aber oft in anderer Ausprägung. Manches können sie besser, anderes dagegen fällt ihnen schwerer, und auch für geübte Fachleute ist es deshalb nicht selten schwierig, die Symptome richtig einzuordnen – insbesondere dann, wenn die betroffenen Frauen eben nicht in den vermeintlich typischen »Autistenberufen« wie in der Informatik oder auf ähnlichen Gebieten arbeiten, sonder