: Michael Köck
: Didaktische Grundlagen ökonomischer Bildung Wirtschaftsdidaktisches Lehr- und Übungsbuch - Ausgabe 2020
: Books on Demand
: 9783752694123
: 1
: CHF 3.60
:
: Volkswirtschaft
: German
: 144
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Aufgabe der wissenschaftlichen Disziplin Wirtschaftsdidaktik ist es, die Bildungsrelevanz des Gegenstandsbereichs zu reflektieren, rele-vante Ziele und Inhalte zu identifizieren und zu legitimieren, Stoffstrukturen zu systematisieren sowie auf methodische Zugänge und Möglichkeiten der Erkenntnisgewinnung hin zu überprüfen. Dies soll zu reflektierten didaktischen Positionen in Wissenschaft und Unterricht führen und die Basis für eine Weiterentwicklung der Idee ökonomischer Bildung schaffen. Durch die Arbeit mit diesem Buch sollen Lehramtsstudierende mit wirtschaftlichen Fächern an diese Aufgaben herangeführt werden. Ziel ist es, dass sich die Studierenden so einerseits die Grundlagen für die Planung und Gestaltung von Wirtschaftsunterricht aneignen und andererseits Anregungen für eigenes wissenschaftliches Arbeiten im Bereich der Wirtschaftsdidaktik erhalten. Konzipiert ist das Buch vor allem für Studierende an bayerischen Universitäten, die die Fächer Wirtschaft und Recht (WiRe) oder Wirtschaft und Beruf (WiBu) unterrichten werden. Anregungen fin-den jedoch auch alle anderen, die sich mit den Grundlagen ökonomi-scher Bildung beschäftigen wollen. Inhaltlich ist die Publikation auf die Themenliste wirtschaftsdidakti-scher Grundlagenseminare zugeschnitten und erhebt damit nicht den Anspruch, alle Facetten des fachdidaktischen Diskurses vollumfäng-lich abzubilden. Die kurzen Texte und Übungen sind für die Arbeit in Seminaren und zum Selbststudium gedacht. Sie können eine ver-tiefende Auseinandersetzung mit Themenbereichen, Problemen oder Fragestellungen anhand einschlägiger Literatur nicht ersetzen.

Der Autor ist Fachvertreter für die Arbeitslehre- und Wirtschaftsdidaktik an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt.

2. Intentionen und Inhaltsbereiche ökonomischer
Bildung


Angestrebte Kompetenzen

  • Vorschläge für wirtschaftsdidaktische Konzepte, Bildungsstandards, Kompetenzmodelle und Kerncurricula als Beiträge zur bildungstheoretischen Legitimierung, inhaltlichen Strukturierung und methodischen Gestaltung begreifen
  • Gründe für die Unterschiede wirtschaftsdidaktischer Konzeptionen nennen
  • Wichtige wirtschaftsdidaktische Konzeptionen beschreiben sowie die inhaltliche und methodische Struktur des eigenen Unterrichtsfaches einordnen
  • Bedeutung des Rollen- und Lebenssituationskonzeptes an aktuellen Lehrplänen spiegeln
  • Grundlegende Standards, Kompetenz(modelle) ökonomischer Bildung beschreiben
  • Relevante Inhaltsbereiche ökonomischer Bildung in ihren Grundstrukturen (Bedeutung, grundlegende Ziele und Inhalte sowie möglicher Methodeneinsatz) erläutern

2.1 Grundsätzliche Richtungen der Ökonomiedidaktik


Eine grundlegende Aufgabe einer jeden Fachdidaktik ist die Identifizierung, Legitimierung und Strukturierung von Bildungsgütern. Für die Identifizierung und Legitimierung bieten sich grundsätzlich drei Argumentationspfade an: Der erste sucht Inhalte im Fundus adäquater Wissenschaften oder Kulturbereiche. Eine andere Option besteht darin, konkrete Handlungsbereiche oder Situationen in Bezug auf Anforderungen und Qualifikationserfordernisse zu analysieren. Eine dritte Möglichkeit fahndet nach dem jeweils erforderlichen Potenzial für die Personwerdung des zu bildenden Individuums.

Trotz der Fokussierung einzelner Pfade vermischen sich in didaktischen Konzeptionen die Ansätze oftmals. Das gilt auch für die Wirtschaftsdidaktik.

Gründe für unterschiedliche wirtschaftsdidaktische Konzeptionen:

Die Frage der intentionalen Ausrichtung und inhaltlichen Fundierung einer ökonomischen Bildung ist - analysiert man die Literatur - im Gegensatz zur Frage der Notwendigkeit noch nicht abschließend beantwortet (vgl. Fischer 2006, S. 18). Die Wissenschaftsdisziplin, die für das Relief dieses Bildungsbereichs verantwortlich zeichnet, die Wirtschaftsdidaktik, tut sich mit der Konstruktion eines einheitlichen didaktischen Gebäudes schwer. Es gilt hier