: Anna Dervout
: Jacquard - Am Stück gestrickt Einstrickmuster perfekt meistern. Einführung in das Jacquard stricken und die Intarsientechnik: 5 moderne Strickanleitungen mit Tipps für Anfänger und Fortgeschrittene
: Stiebner Verlag
: 9783830730538
: 1
: CHF 19.00
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: Handarbeit, Textiles
: German
: 144
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Mehrfarbig stricken leicht gemacht! So einfach gelingen bunte Jacquard-Muster Ob isländische Lopapeysa-Pullis, traditionelle Norwegermuster oder farbenfrohe Fair-Isle-Motive: Strickprojekte mit buntem Einstrickmuster sehen faszinierend aus, haben bei Strickfans aber auch den Ruf, kompliziert zu sein. 'Fangt einfach an', rät Designerin Anna Dervout und zeigt in ihrem Strickbuch mit ausführlichen Anleitungen und Profitipps, wie leicht die Jacquard-Technik erlernt werden kann. Inspiriert von den traditionellen Stilen kreiert sie Strickmuster für Pullover, Mützen und Jacken mit modernen Schnitten und zauberhaften Farben. Fünf ihrer Strickideen sind im Buch enthalten und können sofort ausprobiert werden. Das Besondere: Alle Modelle werden in der angesagten Top-Down-Technik am Stück rundgestrickt. - Umfangreicher Ratgeber zu Jacquard- und Intarsientechnik: Lernen Sie Strickschriften lesen und umzusetzen! - Jacquard stricken für Anfänger: ausführliche Erklärungen zu Technik, Material und Farbauswahl - Profitipps bis zur letzten Masche: alles zum richtigen Spannen, Vernähen, Waschen und zur Fehlerkorrektur - Fünf schöne Jacquard-Strickmuster für Anfänger und Fortgeschrittene mit detaillierter Schritt-für-Schritt-Anleitung und Angaben zu Maßen und Maschenprobe   Stricken im Jacquard-Design: Entdecken Sie Strickmuster mit Wow-Faktor! Jacquardstricken ist eine fortgeschrittene Technik, die etwas Übung braucht. Vor allem das Arbeiten mit mehreren Fäden und Farben kann auf den ersten Blick knifflig erscheinen. Mit den Anleitungen in diesem Ratgeber fertigen Sie im Handumdrehen farbenfrohe Jacquard-Pullover, Jacken, Mützen und vieles mehr. Von der perfekten Farbauswahl und der richtigen Fadenspannung bis hin zum Korrigieren von Fehlern bleibt nichts unerwähnt. Die großformatigen Fotos wecken die Lust, es selbst einmal auszuprobieren. Ob zwei Farben oder zehn, Kinderpullover oder Damenstrickjacke - holen Sie die Rundnadel raus und tauchen Sie ein in die bunte Welt der Jacquard-Muster!

Anna Dervout lebt als geborene Französin in Devon, UK. Sie arbeitet seit 2016 als Strickmuster-Designer und ist spezialisiert auf die Jacquard-Technik. Ihr Tipp an alle Jacquard-Neulinge: 'Fangt einfach an. Auch wenn es manchmal überwältigend erscheint, neben der Hektik des Alltags auch noch etwas Neues zu Lernen - es lohnt sich einfach!' Mehr über die Autorin finden Sie auf www.alongavecanna.com oder auf Instagram (@along.avec.anna).

KAPITEL 2


Das richtige Material


Wie für jede Stricktechnik muss man für Jacquardmuster das passende Garn auswählen. Auch bei reiner Wolle sind manche Qualitäten besser geeignet als andere. Daher ist es sinnvoll, sich vor Beginn darüber zu informieren, worauf es bei der Garnauswahl ankommt.

Garnauswahl


Traditionell wird für Jacquardstrick, insbesondere für Fair-Isle-Modelle, reine, nicht chemisch behandelte Schafwolle verwendet (ohne Superwash-Ausrüstung).

Interessanterweise wird je nach Ursprungsland und Art des Jacquards unterschiedlich dicke Wolle verwendet. Auf den Shetlandinseln strickt man z. B. mit naturbelassener Wolle der Shetlandschafe, die sehr fein ist (englische Garnstärke Fingering, Nadeln 2,25–3,25): Für eine Maschenprobe von 10 cm benötigt man etwa 29 Maschen. Da im Fair-Isle-Stil das ganze Modell gemustert gestrickt wird, entsteht aufgrund der doppelten Lage dünner Wolle warme und doch leichte Kleidung.

Die isländischen Lopapeysa werden hingegen oft aus reiner Wolle von Islandschafen gestrickt, z. B. aus der bekannten Léttlopi (Garnstärke Aran, Nadeln 4,5-5). Für eine Maschenprobe von 10 cm werden 18 Maschen benötigt. Da oft nur die Passe gemustert gestrickt wird, verwendet man für die einfarbigen Partien dickere, wärmere Wolle.

Tierische Fasern sind für Einstrickmuster, insbesondere Jacquard, am besten geeignet. Dazu später mehr – zunächst betrachten wir jedoch zwei Arten der Behandlung von Rohwolle, von denen häufig die Rede ist.

Profitipp

Nicht maschinenwaschbare Wollarten sind für Jacquardmuster am besten geeignet, vor allem für Anfänger. Die Maschen rutschen damit nicht so leicht von den Nadeln, und es ist einfacher, die Fäden gleichmäßig zu spannen. Natürlich hängt die Garnauswahl auch vom Modell ab. Für Socken mit Jacquardmuster kann eine Mischung aus Merinowolle (Superwash) und Nylon besser sein, damit die Socken nicht kratzen, maschinenwaschbar sind und länger halten.

+Streichgarn(woolen spun) ist Wolle, die aus einem kardierten Vlies gesponnen wird. So entsteht ein wolliger Faden mit abstehenden Fasern. Dieses Garn eignet sich für Einstrickmuster am besten, da die Maschen sich miteinander verbinden und ein homogenes, dichtes Gestrick entsteht. Beispiel: die Garne Ulysse oder Gilliatt von De Rerum Natura.

+Kammgarn(worsted spun) wird hingegen mehrfach mit immer feineren Kämmen gekämmt, sodass die Fasern parallel ausgerichtet werden. Mit Kammgarn gestrickte Motive erscheinen klarer. Es kann für Jacquardmuster verwendet werden, eignet sich jedoch besonders für Zopfmuster. Beispiele: Penelope oder Albertine von De Rerum Natura (beide mit Beimischung von 10 % Seide).

Nun zu den verschiedenen tierischen Fasern, aus denen Strickgarn hergestellt wird.

+Schafwolle (naturbelassen) wird für Einstrickmuster am meisten empfohlen. Sie ist dehnbar und dennoch formstabil, warm und strapazierfähig. Sie wird von verschiedenen Schafrassen gewonnen, z. B. Shetland-, Gotland-, Bluefaced Leicester-, Falkland- oder Islandschafen.

Diese Wolle wird in der Regel kardiert, sodass die Fasern nach dem Stricken nicht alle in einer Richtung liegen und ein homogenes Strickbild entsteht. Aufgrund der leichten Tendenz zu verfilzen werden die Zwischenräume der Maschen ausgefüllt. Mit dieser Garnart bleiben die Maschen leichter an ihrem Platz, und es ist einfacher, die Fäden auf der Rückseite gleichmäßig zu spannen.

Diese Art Wolle ist oft rustikal, doch Vorsicht: Rustikal bedeutet nicht unbedingt kratzig! Es gibt in dieser Kategorie kratzigere Garne wie die isländische Lopi, die als eher rau gilt, doch nicht jede rustikale Wolle kratzt. Abgesehen davon reagiert jeder anders auf verschiedene Fasern – daher ist es wichtig, dies an einer Maschenprobe zu testen.

+Merinowolle, die von einer besonderen Schafrasse stammt, ist zweifellos die bekannteste Wolle im Handel. Sie ist sehr weich und strapazierfähig. Oft handelt es sich dabei um Kammgarn, und auch wenn dieses für Jacquardmuster verwendet werden kann, ist das Ergebnis nicht mit dem von Shetlandwolle oder ähnlichem Garn vergleichbar. Strickt man mit gekämmter statt mit kardierter Wolle, gehen die Maschen weniger ineinander über, sodass die Muster schärfere Konturen bekommen. Wenn Sie jedoch weiche Wolle lieben, kann Merino eine gute Wahl für Sie sein.

Hier ist anzumerken, dass es auch kardierte Merinowolle gibt (z. B. Ulysse und Gilliatt von De Rerum Natura). Diese wirkt rustikaler und