: Gunther Schmidt
: Einführung in die hypnosystemische Therapie und Beratung
: Carl-Auer Verlag
: 9783849782542
: Carl-Auer Compact
: 11
: CHF 14.40
:
: Angewandte Psychologie
: German
: 128
: DRM
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
'Das gut gegliederte Buch macht die Leser vertraut mit den zentralen Elementen des Ansatzes von Therapie und Beratung als 'zieldienlicher, kontext­adäquater und kompetenzfokussierender Intervention'. Ein Grundlagenwerk systemischer Hypnotherapie' Hannes Spillmann 'Das Büchlein hat den unschätzbaren Vorteil seines kleinen Formats und geringen Gewichts. So findet es in jeder Tasche Platz, um die freie Zeit beim unerwarteten Ausbleiben von Klienten sinnvoll zu nutzen. Mich beeindruckt die wissenschaftliche Ernsthaftigkeit, mit welcher der Autor seinen eigenständigen Ansatz hypnosystemischer Therapie und Beratung vorträgt. Das letzte Drittel des Buchs aber wird die PraktikerInnen erfreuen. Dieses letzte Kapitel beschreibt die typischen Phasen und Schritte einer hypnosystemischen Beratung. Es sind wunderbare Anregungen für PraktikerInnen. Es bleibt nichts anderes, als diese zu lesen, zu lernen und anzuwenden. Und auch wenn nur ein Zehntel davon hängenbleibt, haben wir und damit auch andere Klienten den Profit. Dieses letzte Kapitel macht es aus, dass ein Büchlein wie dieses nicht ins Bücherregal, sondern auf das Pult gehört.' Kontext. Zeitschrift für Systemische Therapie und Familientherapie 'Eine Einführung, so kompakt wie möglich und so detailliert wie nötig.' managerSeminare. Das Weiterbildungsmagazin 'Wer zunächst einmal schnuppern möchte, ist mit dem Band hervorragend bedient. Auf sehr kompakten 128 Seiten zeigt sich Gunther Schmidt auch als Meister der verdichteten Form. Sein gut gegliedertes Buch, unterstützt von hilfreichen Grafiken, macht die Leser vertraut mit den zentralen Elementen seines Ansatzes von Therapie und Beratung als 'zieldienlicher, kontextadäquater und kompetenzfokussierender Intervention' und reiht sich damit auf beste Weise ein in die brillante Carl-Auer-Reihe zur Einführung in Schlüsselkonzepte systemischer Therapie und Beratung. Ein Grundlagenwerk systemischer Hypnotherapie.' systemagazin Der hypnosystemische Ansatz vereinigt Konzepte des systemischen Denkens und der Hypnotherapie nach Milton H. Erickson. Im Zentrum steht die Orientierung auf Kompetenzen, Ressourcen und Lösungen. Der Vorzug gegenüber anderen Verfahren besteht vor allem darin, dass sich Therapie bzw. Beratung flexibler und wirksamer auf den jeweiligen Klienten bzw. das Klientensystem ausrichten lässt. Hypnosystemische Interventionen erlauben umgehende und dabei nachhaltige Veränderungen auch bei Problemen, die als hartnäckig oder chronifiziert gelten. Sie sind damit eine echte Alternative zu zeit- und kostenintensiveren Methoden. Gunther Schmidt, der Begründer dieser Therapierichtung, stellt in dieser Einführung kompakt, übersichtlich und dabei detailliert die Grundlagen, Besonderheiten und Anwendungsbereiche der hypnosystemischen Therapie und Beratung dar. Nicht zuletzt durch die Beispiele aus der Praxis eröffnet das Buch Psychotherapeuten und Organisationsberatern, aber auch anderen Berufsgruppen neue, effektivere und ökonomischere Handlungsmöglichkeiten. Der Autor: Gunther Schmidt, Dr. med., Dipl. rer. pol.; Facharzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie; Mitbegründer des Heidelberger Instituts für systemische Forschung und Beratung, der Internationalen Gesellschaft für Systemische Therapie (IGST), des Helm-Stierlin-Instituts in Heidelberg und des Deutschen Bundesverbands Coaching (DBVC). Gunther Schmidt ist Ärztlicher Direktor der sysTelios Privatklinik für Psychotherapie und psychosomatische Gesundheitsentwicklung sowie Leiter des Milton-Erickson-Instituts Heidelberg. 2011 erhielt er den Life Achievement Award der Weiterbildungsbranche.

Gunther Schmidt, Dr. med., Dipl. rer. pol.; Facharzt für psychosomatische Medizin und Psychotherapie; Mitbegründer des Heidelberger Instituts für systemische Forschung und Beratung, der Internationalen Gesellschaft für Systemische Therapie (IGST), des Helm-Stierlin-Instituts in Heidelberg und des Deutschen Bundesverbands Coaching (DBVC). Gunther Schmidt ist Ärztlicher Direktor der sysTelios Privatklinik für Psychotherapie und psychosomatische Gesundheitsentwicklung sowie Leiter des Milton-Erickson-Instituts Heidelberg. 2011 erhielt er den Life Achievement Award der Weiterbildungsbranche.

1. Der hypnosystemische Ansatz


Den Begriff „hypnosystemisch“ habe ich um das Jahr 1980 vorgeschlagen, um ein Modell zu charakterisieren, das versucht, systemische Ansätze für Psychotherapie und Beratung (Coaching, Teamentwicklung, Organisationsentwicklung) mit den Modellen der kompetenzaktivierenden Erickson’schen Hypno- und Psychotherapie zu einem konsistenten Integrationskonzept auszubauen (welches auch hilfreiche Aspekte aus anderen Ansätzen mit einbezieht, die mit diesen Konzepten kompatibel sind und sie bereichern, z. B. aus Psychodrama, Körpertherapien u. a.). Inzwischen konnte dieses Modell zu einem umfassenden, sehr differenziert und flexibel einsetzbaren Interventions- und Beschreibungsansatz ausgebaut werden, wobei es durch tägliche Praxis und viele sehr wertvolle Rückmeldungen von KollegInnen und auch KlientInnen permanent weiterentwickelt wird. All die Erfahrungen, die wir und die durch Rückmeldungen Beitragenden machen, sowohl in ambulanten als auch in stationären, sowohl in Non-Profit- als auch in Profit-Organisations-Kontexten, belegen sehr deutlich, dass man sehr differenziert, quasi mehr maßgeschneidert auf die einzigartigen Kulturen der jeweiligen Klientensysteme eingehen kann, als dies mit den traditionelleren Verfahren oder den „üblichen“ systemischen oder auch hypnotherapeutischen Ansätzen gelingt. Was spricht dafür, gerade die systemischen und die Erickson’schen Modelle zu integrieren?

Die Konzepte der Erickson’schen Hypnotherapiekonzepte und die modernen systemisch-konstruktivistischen Therapie- und Beratungsmodelle gehen, wenn dies auch bei oberflächlicher Betrachtung gerade in der Erickson’schen Arbeit nicht immer deutlich explizit sichtbar wird, von ähnlichen, teilweise völlig identischen Grundannahmen aus:

•In beiden werden alle Lebensprozesse als Ausdruck von regelhaften Mustern beschrieben. Unter „Muster“ wird dabei verstanden die Verkoppelung, Assoziation, Vernetzung von diversen so genannten Elementen des Erlebens. Damit sind z. B. gemeint Kognitionen, Verhaltensbeiträge, die Art der Kommunikation, emotionale Reaktionen, aber auch physiologische Reaktionen wie Atmung, Körperhaltung etc., ebenso Faktoren wie Ort, Zeit, Beteiligte einer Situation etc.

•Beide verstehen lebende Systeme als sich selbst organisierende, autopoietische Systeme. Zwar kannte Milton Erickson diesen Begriff noch nicht (die Zeit seines Wirkens lag etwas früher), in allen seinen Arbeiten seit den 1930er-Jahren hat er sich aber genau an Prinzipien orientiert, welche völlig den Erkenntnissen der Forschung über lebende Systeme als sich selbst autonom organisierende Systeme entsprechen, oft wesentlich konsistenter und konsequenter, als es die modernen Ansätze tun, welche sich ausdrücklich auf die Autopoiese als Basis beziehen.

•Beide gehen von fast identischem Verständnis dessen aus, wie Veränderung geschehen kann. Wenn Erleben (individuell und interaktionell) als Ausdruck von regelhaften Mustern dargestellt werden kann, also von Assoziationsnetzwerken, die ja immer wieder aktuell abgerufen werden, also nicht grundsätzlich in sich stabil sind, dann heißt Veränderung allgemein ausgedrückt nichts anderes als das Einführen von Unterschieden in diese Muster. Damit wirksame Veränderungen angeregt werden, muss dann auch nicht ein ganzes Muster verändert werden, sondern es genügt meist, Unterschiede in einem oder mehreren Elementen oder Verknüpfungsstellen in ihm einzuführen. Da ja ein Muster sich als Ausdruck eines Wechselwirkungsnetzwerks darstellt, werden dann nicht nur die direkt veränderten Elemente des Musters erfasst, sondern in Wechselwirkung das ganze Muster. Auch in dieser Perspektive gehen systemische und Erickson’sche Hypnotherapiekonzepte vom gleichen Verständnis aus. So ist es dann ja auch kein Wunder, dass die wichtigsten Interventionen der systemischen Arbeit über lange Jahre fast alle aus der Erickson’schen Hypnotherapie entliehen wurden (Weakland 1982).

Ein wichtiger Vorteil der hypnosystemischen Konzeption ist aber z. B. (im Vergleich zu den traditionelleren systemischen Konzepten, die sich aus der Familientherapie entwickelt haben), dass mit ihr nicht nur systematisches Arbeiten mit interaktionellen Mustern möglich ist, wie es uns der systemische Ansatz bietet. Mit „interaktionellen Mustern“ sind insbesondere die Beiträge und Wechselwirkungen gemeint, die Beteiligte in Beziehungssystemen miteinander austauschen. Indem die hypnosystemische Konzeption diese wertvollen systemischen Instrumente mit dem sehr systematischen Blick auf internale, intrapsychische Musterdynamik verbindet, wie er in Grundansätzen in der kompetenzorientierten Erickson’sche Hypnotherapie angelegt ist und wie er jedenfalls aus ihr (wie weiter unten beschrieben wird) noch in praktisch sehr hilfreicher Weise weiter ausdifferenziert werden kann, wird ihr Beschreibungs-, Verständnis- und vor allem ihr Interventionsspektrum wesentlich vielfältiger und flexibler. So wird dann – viel mehr als dies mit den traditionellen systemischen Konzepten alleine möglich ist – ein geradezu maßgeschneider