: Jean-Baptiste Molière
: Der eingebildete Kranke Komo?die in drei Akten
: epubli
: 9783752995237
: 3
: CHF 0.90
:
: Lyrik, Dramatik
: German
: 60
: kein Kopierschutz
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Der eingebildete Kranke - eine Komödie in drei Akten des französischen Dichters Molière. Das Stück handelt von dem Hypochonder Argan, der sich nur einbildet, krank zu sein. Er zieht diverse Ärzte zu Rate, die die Einzigen sind, die ihm seine eingebildete Krankheit abnehmen und ihn in dieser unterstützen. Geduldig befolgt er alle Anordnungen seines Arztes Monsieur Purgon und führt sie genauestens aus. Dem Arzt selbst kommt dieser Umstand sehr gelegen, und er verschreibt Herrn Argan überflüssige Behandlungen gegen überteuerte Rechnungen. Argan hingegen möchte - aus rein eigennützigen Motiven -, dass seine Tochter Angelique den Thomas Diafoirus heiratet, einen frisch gebackenen Doktor der Medizin. Angelique ist jedoch in Cléante verliebt.

Molière, mit bürgerlichem Namen Jean-Baptiste Poquelin, geboren am 15. Januar 1622 in Paris und gestorben am 17. Februar 1673 ebenda, war ein französischer Schauspieler, Theaterdirektor und Dramatiker. Er ist einer der großen Klassiker und machte die Komödie zu einer der Tragödie potenziell gleichwertigen Gattung. Vor allem erhob er das Theater seiner Zeit zum Diskussionsforum über allgemeine menschliche Verhaltensweisen in der Gesellschaft.

Erster Akt


Erste Szene

Argan (allein in seinem Zimmer, sitzt vor einem Tisch und überprüft mit Spielmarken seine Rechnungen).

Drei und zwei macht fünf, und fünf macht zehn, und zehn macht zwanzig. Drei und zwei macht fünf. »Des weiteren am vierundzwanzigsten ein kleines insinuatives präparatives lösendes Klistier, um die Eingeweide des Herrn Argan anzufeuchten, aufzuweichen und zu erfrischen.« – Was mir an meinem lieben Apotheker Herrn Fleurant so sehr gefällt, ist die immer gleich große Höflichkeit seiner Rechnungen. – »Zu erfrischen. Dreißig Sous.« Gewiß. Aber, werter Herr Fleurant, es genügt doch nicht, nur höflich zu sein. Man muß auch billig sein und die Kranken nicht aussaugen. Dreißig Sous für einen Einlauf! Ich danke. In früheren Rechnungen haben Sie's mir mit zwanzig angesetzt. Zwanzig Sous aber bedeuten in der Apothekersprache zehn. Also schreiben wir zehn Sous. »Des weiteren am gleichen Tage ein gutes, reinigendes Klistier, vorschriftsmäßig zusammengesetzt aus doppeltem Katholikon mit Rhabarber, Rosenhonig und anderen Ingredienzien, um den Unterleib des Herrn Argan auszufegen, auszuspülen und auszuräumen: dreißig Sous.« Erlauben Sie, erlauben Sie! Zehn Sous. »Des weiteren am nämlichen Tage ein hepatischer, soporativer und einschläfernder Julep, um Herrn Argan Nachtruhe zu verschaffen: fünfunddreißig Sous.« Gegen den Julep will ich nichts sagen, ich schlief gut danach. Zehn, fünfzehn und siebzehn Sous und sechs Denare. »Ferner am fünfundzwanzigsten eine gute, reinigende wie stärkende