: Frederic Theis
: Naves Plenis Velis Euntes Die römischen Schiffsdarstellungen in Italien und Nordafrika
: wbg Academic in der Verlag Herder GmbH
: 9783534272785
: 1
: CHF 40.20
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: Altertum
: German
: 346
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Frederic Theis untersucht die römischen Schiffsdarstellungen Italiens und des zentralen Nordafrika von der mittleren Republik und den Kriegen gegen Karthago bis in die Umbruchszeit der Völkerwanderung und Spätantike. Erfasst werden knapp 500 freiplastische Skulpturen und Reliefs, Mosaikbilder, Wandgemälde sowie graphische Zeichnungen von Schiffen, Booten, Flößen und anderen Wasserfahrzeugen in ihrem räumlichen Umfeld; von öffentlichen Monumenten, aus Thermen und Theatern sowie aus Wohnhäusern und Gräbern. Theis legt damit die erste umfassende ikonologisch-topographische Untersuchung dieser Bildwerke aus dem Kerngebiet des Imperium Romanum vor. Es zeigt sich in den Abbildern eine Mentalität, die überraschend stark auf das Maritime und die Seefahrt schlechthin ausgerichtet war, und eine Geisteshaltung, in der das Schiff nicht bloßes Vehikel war für Handel oder Krieg, sondern darüber hinaus mannigfaltige neue Bedeutungszuweisungen erfuhr.

Frederic Theis studierte Klassische Archäologie und Vor- und Frühgeschichte an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz und ist seit 2018 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven.

II. Forschungsgeschichte, Forschungsfragen und methodischer Zugriff


II. A Forschungsgeschichte


Die bisherige Forschung zu römischen Schiffen, Schiffsdarstellungen und ihren Kontexten lässt drei inhaltliche Schwerpunkte erkennen. Da ist zunächst der umfangreiche Literaturbestand zur römischen Schifffahrt als solcher, der sich teilweise auf Bilddarstellungen, vielfach aber auch auf archäologische Überreste und die literarische Überlieferung stützt. Dieser kann hier nur auszugsweise einbezogen werden, wobei der Fokus auf Schlüsselwerken zum maritimen Leben in der römischen Antike liegen soll. Ein zweiter wesentlicher Forschungsschwerpunkt umfasst diejenigen Arbeiten, in denen Schiffsbilder in ihren spezifischen Kontexten betrachtet werden, meist einzeln oder in kleineren Gruppen. Da in jüngerer Zeit eine intensive Auseinandersetzung mit der Struktur römischer Wohnhäuser und mit den dort vorhandenen Wand- und Bodendekorationen stattgefunden hat, soll die hierzu bislang erschienene Literatur als dritter Aspekt ebenfalls durchleuchtet werden. Es finden sich in diesen Arbeiten wichtige Aspekte für die Kontextanalyse maritimer Bilder.

Eine der wichtigsten zeitgenössischen Schriftquellen für die spätantike Seefahrt, die im 4. Jh. n.Chr. entstandene Abhandlung‚Epitoma rei militaris‘ des Flavius Vegetius Renatus, die zahlreiche Anweisungen für das militärische Flottenwesen enthält, haben D. Baatz und R. Bockius im Hinblick auf die seinerzeit verwendeten Schif