: Günter Dönges
: Parker spitzt die Dauerkiller an Butler Parker 199 - Kriminalroman
: Martin Kelter Verlag
: 9783740970949
: Butler Parker
: 1
: CHF 1.60
:
: Krimis, Thriller, Spionage
: German
: 100
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Butler Parker ist ein Detektiv mit Witz, Charme und Stil. Er wird von Verbrechern gerne unterschätzt und das hat meist unangenehme Folgen. Der Regenschirm ist sein Markenzeichen, mit dem auch seine Gegner öfters mal Bekanntschaft machen. Diese Krimis haben eine besondere Art ihre Leser zu unterhalten. Butler Parker ist seinen Gegnern, den übelsten Ganoven, auch geistig meilenweit überlegen. In seiner auffallend unscheinbaren Tarnung löst er jeden Fall. Bravourös, brillant, effektiv - spannendere und zugleich humorvollere Krimis gibt es nicht! Josuah Parker fühlte sich äußerst wohl. Was damit zusammenhing, daß er sich endlich nicht mehr beobachtet fühlte. Seine schwarze Melone, sein Regenschirm und seine korrekte Kleidung paßten durchaus in das Straßenbild. Er war seit vielen Tagen umgeben von schwarzen und grauen Melonen, von gestreiften Beinkleidern, von Regenschirmen und schwarzen Zweireihern. Er ging förmlich in der Menge derart gekleideter Menschen unter. Was wiederum damit zusammenhing, daß er sich in London befand. Parker saß am Steuer seines hochbeinigen Wagens und fuhr in langsamer, genußreicher Fahrt durch die City. Er ließ Piccadilly-Circus hinter sich und näherte sich bereits der vornehmen Seitenstraße, in der sein junger Herr Quartier bezogen hatte. Um ihn herum gab es zahlreiche gleich aussehende Wagen. Auch in dieser Beziehung fiel der Butler nicht mehr auf. Er befand sich in seiner Heimat und genoß seine Rückkehr in vollen Zügen. Anwalt Rander und er hatten die Staaten vor knapp zwei Wochen verlassen. Mike Rander hatte sich von seinem Butler ein Einzelhaus besorgen lassen, das ihren Vorstellungen voll und ganz entsprach. Von London aus wollte Mike Rander seine Spezialpraxis auf den Kontinent hinüber ausdehnen. Seine Praxis in Chikago wurde in der Zwischenzeit von seinen ausgesuchten Mitarbeitern geleitet. Anwalt Mike Rander versprach sich von seinem neuen Aufenthalt hier in London einen besonderen Effekt. Mike Rander war es satt, sich wider Willen in weitere Kriminalfälle hineinziehen zu lassen. Er wollte seine Nerven nicht weiter strapazieren und erhoffte sich von London und dem nahen Kontinent Ruhe, nichts als Ruhe. Gangster amerikanischen Zuschnitts waren hier sicher nicht zu erwarten. Mike Rander hatte darüber nicht mit Parker gesprochen, doch der Butler wußte insgeheim, wonach sein junger Herr sich sehnte.

Günter Dönges hat mit den unsterblichen Kriminalromanen um Butler Parker eine Serie geschaffen, die ihresgleichen sucht. Feinsinnige, charmant geschilderte Fälle um den charismatischen Butler Parker, der mit Hilfe seines Schirmes die gefährlichsten Ganoven sprichwörtlich zu Fall bringt, zeigen den Schriftsteller auf der Höhe seiner Schaffenskraft. Günter Dönges hat in vielen anderen Genres Proben seiner Meisterschaft geliefert.

Josuah Parker fühlte sich äußerst wohl.

Was damit zusammenhing, daß er sich endlich nicht mehr beobachtet fühlte. Seine schwarze Melone, sein Regenschirm und seine korrekte Kleidung paßten durchaus in das Straßenbild. Er war seit vielen Tagen umgeben von schwarzen und grauen Melonen, von gestreiften Beinkleidern, von Regenschirmen und schwarzen Zweireihern. Er ging förmlich in der Menge derart gekleideter Menschen unter. Was wiederum damit zusammenhing, daß er sich in London befand.

Parker saß am Steuer seines hochbeinigen Wagens und fuhr in langsamer, genußreicher Fahrt durch die City. Er ließ Piccadilly-Circus hinter sich und näherte sich bereits der vornehmen Seitenstraße, in der sein junger Herr Quartier bezogen hatte. Um ihn herum gab es zahlreiche gleich aussehende Wagen. Auch in dieser Beziehung fiel der Butler nicht mehr auf. Er befand sich in seiner Heimat und genoß seine Rückkehr in vollen Zügen.

Anwalt Rander und er hatten die Staaten vor knapp zwei Wochen verlassen. Mike Rander hatte sich von seinem Butler ein Einzelhaus besorgen lassen, das ihren Vorstellungen voll und ganz entsprach. Von London aus wollte Mike Rander seine Spezialpraxis auf den Kontinent hinüber ausdehnen. Seine Praxis in Chikago wurde in der Zwischenzeit von seinen ausgesuchten Mitarbeitern geleitet.

Anwalt Mike Rander versprach sich von seinem neuen Aufenthalt hier in London einen besonderen Effekt.

Mike Rander war es satt, sich wider Willen in weitere Kriminalfälle hineinziehen zu lassen. Er wollte seine Nerven nicht weiter strapazieren und erhoffte sich von London und dem nahen Kontinent Ruhe, nichts als Ruhe. Gangster amerikanischen Zuschnitts waren hier sicher nicht zu erwarten.

Mike Rander hatte darüber nicht mit Parker gesprochen, doch der Butler wußte insgeheim, wonach sein junger Herr sich sehnte. Er hatte sich ehrlich vorgenommen, von sich aus nichts zu unternehmen, um die Nerven seines jungen Herrn zu strapazieren. Zumal es noch zu kurz vor ihrer Abreise zu einem dramatischen Prozeß gegen einen US-Gangsterboß namens Longless gekommen war. Mike Rander und er hatten gegen diesen Mister Longless ausgesagt und dafür gesorgt, daß dessen Gang zerschlagen und der Boß selbst unter Anklage gestellt werden konnte.

Nun, das lag nun alles hinter ihnen.

Parker bog in die ruhige Seitenstraße ein, in der sich das Wohnhaus seines jungen Herrn befand. Dem Haus gegenüber gab es einen kleinen netten Park, der hier inmitten der City wenigstens die Illusion einer grünen Oase schuf.

Parker, der sich viel vorgenommen hatte, wußte zu diesem Zeitpunkt nicht, daß sich im übertragenen Sinne bereits ein böses Unwetter zusammenbraute. Vielleicht hätte er sich dann weniger wohl gefühlt.

*

Er hieß Cleveland und sah sehr europäisch aus.

Er war etwas über mittelgroß, schlank und hatte dunkelblondes Haar. Keiner hätte hinter dieser Fassade einen kalten Killer vermutet, der er in Wirklichkeit war. Er war ein Vollprofi, der sich in allen mörderischen Tricks auskannte und fuchsschlau reagierte.

Cleveland befand sich in einem Jet, der gerade zur Landung ansetzte. Neben ihm am Fensterplatz saß ein wesentlich jüngerer Mann, der irgendwie an ein Riesenbaby erinnerte. Er war pausbäckig, hatte neugierige Jungenaugen und wirkte etwas naiv.

Und ängstlich dazu.

Er schnaufte kurzatmig, als der Jet sich in eine Kurve legte und dann die Rollbahn anvisierte, die bereits im Dunst deutlich zu erkennen war.

»Ist ja gleich geschafft«, sagte Cleveland beruhigend zu seinem Begleiter, für den er sich verantwortlich fühlte.

»Hoffentlich«, schnaufte der junge Mann, der für sein Alter zu füllig war.

»Runter kommt man immer«, verhieß Cleveland ironisch.

»Aber wie!« antwortete das Riesenbaby und prustete lauter.

»Hängt‘ nur von der Landung ab«, stellte Cleveland stichelnd fest.

Das Riesenbaby schloß die Augen und belegte seinen Vater drüben in den Staaten mit einigen unschönen Worten. Dieser Vater war schließlich verantwortlich dafür, daß er jetzt in dieser scheußlichen Maschine saß und luftkrank war. Diesem Vater drüben in den Staaten hatte er es zu verdanken, daß er die Schule des Lebens kennenlernen sollte. Auf diese Schule pfiff er! Er wäre liebend gern in Chikago geblieben und hätte weiterhin das College besucht.

Das Riesenbaby stöhnte, als das Fahrwerk des Jets ziemlich hart aufsetzte. Der Schweißausbruch, den er über sich hatte ergehen lassen müssen, endete schlagartig. Das Riesenbaby wagte wieder die Augen zu öffnen.

»Morgen können wir wieder zurückfliegen«, sagte Cleveland, dem die Landung überhaupt nichts ausgemacht hatte. »Aber vielleicht sollten wir noch einen Abend in Soho zulegen.«

Das Riesenbaby nickte vage und kam erst richtig wieder zu sich, als der Jet endgültig ausrollte. Auf noch leicht zittrigen Beinen verließ der junge, dickliche Mann zusammen mit Cleveland den Jumbo und stieg über die hohe Gangway hinunter auf den festen Boden.

»Was ist denn?« f