: Ulf Weber
: Das Apollonheiligtum von Didyma Dargestellt an seiner Forschungsgeschichte von der Renaissance bis zur Gegenwart
: wbg Academic in der Verlag Herder GmbH
: 9783534403677
: 1
: CHF 40.30
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: Altertum
: German
: 388
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Die Erforschung des Apollonheiligtums von Didyma begann in der Renaissance. Seitdem kamen viele Reisende, um die Ruine des weltgrößten Apollontempels zu besichtigen und zu untersuchen. Und auch heute noch werden neue Gebäude zutage gefördert. Ulf Weber, als jahrelanger Erforscher des Apollonheiligtums, stellt hier Didymas Forschungsgeschichte dar und präsentiert die wichtigsten Gelehrten sowie Bauten, Geschichte und Religion des Apollonheiligtums. Daneben beschreibt er den aktuellen Forschungsstand der deutschen Ausgrabungen, die das Theater und den Artemistempel beinhalten. Zahlreiche unveröffentlichte Zeichnungen und Fotos sowie viele, oft sehr unterhaltsame Episoden aus dem Erleben der beteiligten Wissenschaftler lassen dieses bedeutende Stück Kultur- und Forschungsgeschichte lebendig werden.

Ulf Weber ist promovierter Klassischer Archäologe und studierte darüber hinaus griechische Philologie und Alte Geschichte. Er arbeitete und forschte von 2004 bis 2015 in Didyma und veröffentlichte darüber mehrere Aufsätze.

George Wheler und Jacob Spon – 1673 (Jeremy Salter und Dr. Pickering)


Reise von Wheler und Spon über Prusa nach Smyrna – Besichtigung der sieben Gemeinden der Johannes-Apokalypse – Ionischer Bund – Reise von Pickering und Salter nach Didyma – Älteste bekannte Zeichnung des Apollontempels – Belagerung Didymas durch die Goten 262 n. Chr. – Ausbau des Apollontempels zur Festung – Steinmetzinschriften am Apollontempel

Am 20. Juni des Jahres 1675 stachen der Engländer George Wheler und der Franzose Jacob Spon von Venedig aus in See, um nach Konstantinopel zu reisen. Nachdem sie die Stadt eingehend besichtigt hatten, wollten sie eigentlich nach Athen weiterreisen. Aber dies gestaltete sich als schwierig. Zufällig trafen Wheler und Spon beim Botschafter auf eine Gruppe englischer Kaufleute, die zurück nach Smyrna (heute Izmir) wollten. Das war für die beiden eine günstige Gelegenheit, um die kleinasiatische Westküste kennenzulernen. Somit schlossen sie sich am 6. Oktober 1675 den Händlern an.

Ihr Weg führte sie zunächst etwas ins Landesinnere nach Prusa (heute Bursa), in eine der alten Hauptstädte der Osmanen, bevor sie 1453 Konstantinopel erobert hatten (Karte 1). Prusa liegt unterhalb des Bithynischen Olymp (2542 m ü. NN), der heute Uludağ genannt wird und den die Händler auch erklommen. Vom Gipfel aus hatten sie eine herrliche Aussicht über die Propontis (heute Marmarameer) bis nach Konstantinopel. Interessant sind außerdem die Angaben zur Zusammensetzung der damaligen Bevölkerung Prusas: „40.000 Türken, 12000 Juden und nicht so viele Griechen und Armenier“.

Am 13. Oktober verließen die Engländer die Gegend und trafen wen