Eine Kirche Kunterbunt starten9
Sieben Schritte vor dem Start
Wie kann eine lokale Kirche Kunterbunt gut starten? Was sind die wichtigsten Schritte in der Vorbereitung? Nennen wir es einfach das Vitamin B7 für einen gesunden Beginn. Das besteht aus beten, berufen werden, beobachten, begeistern, besuchen, beschreiben, beschließen.
Beten
Na klar, das steht in frommen Büchern immer am Anfang. Aber mal im Ernst: Wären wir der liebe Gott und jemand käme nur zum Absegnen der eigenen Pläne vorbei, fänden wir das auch nicht so prickelnd, oder? „Und nun billige unseren gut durchdachten 10-Punkte-Plan und gib deinen Segen dazu.“ Nein, beten ist mehr, es ist Kommunikation mit Gott – und es ist vor allem keine Einbahn-Straße.
Mit einer Kirche Kunterbunt liegt Neuland vor uns. Vieles lässt sich gar nicht wirklich planen. Wenn wir ein solches Projekt in Angriff nehmen – und es ist ja gerade nicht ein zeitlich befristetes Projekt –, dann wird uns schnell deutlich, wie wenig wir hier im Griff haben. Aber vielleicht ist das auch ganz gut so. Jedenfalls spüren wir ziemlich existentiell, wie abhängig wir von Gott sind. Wir können neu lernen, ernsthaft zu beten.
Emotional ist die Planungsphase oft eine Achterbahn. Heute noch stecken wir andere an mit unserer Begeisterung, und es geht hoch hinaus. Im nächsten Moment überfällt uns Versagensangst, und wir spüren, dass die Bedenken, die andere äußern, ja nicht aus der Luft gegriffen sind. Und es geht abwärts in die Tiefe. Am nächsten Tag sehen wir innerlich die Kinder und Mütter und Väter schon zu uns strömen – und bald darauf denken wir: „Das bekommen wir nie gestemmt. Ich fühl mich schon jetzt überfordert.“ Diese Achterbahn auszuhalten und miteinander alle Fragen und Sorgen vor Gott auszubreiten, vielleicht ist das die zentrale Aufgabe des kleinen Kernteams, gerade am Anfang.
Emotional ist die Planungsphase oft eine Achterbahn.
In der Fresh X-Bewegung wird betont: Der erste Schritt ist immer das Hören, das Hören auf Gott und die Menschen. Das ist zugleich auch immer ein Start mit leeren Händen. Eben nicht in dem Gefühl „Wir wissen schon, wie es geht …“, sondern wirklich als „Bettler im Geist“, als Bittende, als Hörende.
Kann sein, dass uns dann mancher biblische Text neu unter die Haut geht. Wir fühlen uns wie Petrus, der aus dem sicheren Boot steigt, im Glauben über‘s Wasser geht. Uns geht es vielleicht wie den Fischern am Galiläischen Meer. Mitten in ihrem Berufsalltag kommt dieser Mann aus Nazareth vorbei und sagt: „Jetzt ist anderes dran. Bisher habt ihr Fische gefisch