: Robert Warren
: Martin Reppenhagen
: Auf dem Weg der Erneuerung Vitale Gemeinde entwickeln und leben
: Neukirchener Verlagsgesellschaft
: 9783761565414
: 1
: CHF 19,60
:
: Christliche Religionen
: German
: 252
: Wasserzeichen
: PC/MAC/eReader/Tablet
: ePUB
Es gibt sie tatsächlich: Vitale, anziehende und wachsende Gemeinden. Sie teilen gemeinsame Kennzeichen und sie bauen auf benennbaren Grundlagen auf. Nach seinem Erfolgs-Buch 'Vitale Gemeinde' legt Robert Warren nun nach. 'Auf dem Weg der Erneuerung' will den Kern von Mission für die Gemeinde erkennbar und umsetzbar machen. Das Buch geht auf der Grundlage der sieben Kennzeichen durch die wichtigsten Dimensionen der missionarischen Gemeindeentwicklung. Dafür gibt es den Verantwortlichen eine Fülle von Ideen, Material, Erfahrungen und Anwendungen an die Hand. Was Warren so unverwechselbar macht: Er fördert Haltungen und Werte und bleibt ganz nah bei den Menschen. Deshalb lässt sich diese Schatzkiste für die Gemeindeentwicklung so gut umsetzen. Ein elementares missionarisches Gemeindeaufbau-Handbuch!

Robert Warren, einer der Autoren des EMMAUS-Kurses, war verantwortlich für eine der größten und schnell wachsenden Gemeinden in England, St. Thomas, Crookes. 1993 wurde er Nachfolger von John Finney als Beauftragter der Kirche von England für Evangelisation. Seit 1998 gehört er Springboard an, einer Initiative für Evangelisation, ins Leben gerufen von den Erzbischöfen von Canterbury und York.

Kapitel 2 – Hindernisse überwinden

Gehen wir also davon aus, dass es die Aufgabe von Kirche ist, auf persönlicher und gemeinschaftlicher Ebene die Erkenntnis Gottes anzustreben und zu verkörpern, dann stellt sich die Frage: Warum ist dies nicht viel deutlicher sichtbar? Was hindert die Gemeinden daran, die Merkmale einer vitalen Gemeinde mehr nach außen hin zu zeigen? Viele Pfarrerinnen, Pfarrer und Laien sehnen sich danach, ihre Gemeinde zu einem lebendigen Zentrum christlicher Spiritualität und christlichen Lebens zu machen. Warum also ist das Bild von Kirche so anders?

„Immer weniger Menschen in den Ländern der ‚ersten Welt‘ fühlen sich angezogen vom Christentum, weil in Religion so wenig Spiritualität zu finden ist.“18

„Es ist beunruhigend und aufschlussreich zu hören, dass die die Kirche von Suchenden außerhalb nicht mehr dafür kritisiert wird, ‚langweilig‘, ‚altmodisch‘ oder ‚irrelevant‘ zu sein. Heute wird sie kritisiert, weil sie nicht ‚spirituell‘ genug ist.“19

Zunächst einmal müssen wir feststellen, dass jede Gemeinde und jede Glaubensgemeinschaft einzigartig ist, so wie jede und jeder von uns einzigartig ist. Es gibt kein einfaches ‚Allheilmittel‘, das die eindeutig vorhandene Vielzahl von Gründen überbrücken könnte, die unsere Gemeinden daran hindern, geistliche Vitalität auszustrahlen. Es gibt allerdings gemeinsame Themen, auch wenn deren Umsetzung von einer Gemeinde zur nächsten unterschiedlich ist.

Wir wollen uns im Folgenden einige der wichtigsten Hindernisse anschauen und überlegen, wie man sie überwinden kann.

Hindernisse überwinden – biblische Wurzeln

Die Schrift erzählt nicht nur die Geschichte von Menschen, die der übernatürlichen Heiligkeit Gottes begegnen, sondern auch die von den vielfältigen Hindernissen auf einem Lebensweg in der Nachfolge.

Adam und Eva scheitern an der ersten Hürde, die Kinder Israels sehnen sich nach „den Fleischtöpfen Ägyptens“ zurück, Elia floh vor Isebel in die Wildnis, der sensible Jeremia landete in einem Brunnen, Daniel und seine Freunde fanden sich in einer Löwengrube wieder, Jakob kämpfte mit Gott auf dem Weg zurück zu seinem Bruder, den er betrogen hatte, Mose war mit Mangel an Nahrung und Wasser konfrontiert, Nehemia überwand physische Angriffe und psychologische Kriegsführung beim Wiederaufbau von Jerusalem; all dies sind Symptome für ein Volk, das um sein Überleben kämpft.

Auch Jesus erfuhr Gegenwind von den religiösen Autoritäten und politischen Mächten, die dann zu seiner brutalen Folterung und Kreuzigung führten. Kein Wunder also, dass er diejenigen, die ihm nachfolgten, lehrte, sich ebenfalls auf solche Kämpfe einzustellen: „Denn ebenso haben sie verfolgt die Propheten, die vor euch gewesen sind.“ (Matthäus 5,12) Schließlich überwand Jesus in seinem Leiden die unterdrückende Kraft der Römer und der religiösen Führer durch seine aufopfernde Liebe und „öffnete damit das Reich des Himmels für alle, die an ihn glauben“.

Kein Wunder, dass das letzte Buch der Bibel einen neuen Begriff für die Gläubigen prägt: die Überwinder. Am Verwunderlichsten aber ist das, was Jesus tat und Paulus lehrte: Die Gläubigen sind aufgerufen entgegen der eigenen Intuitio