Rupert Brown wohnte mit seiner großen Familie in einem sehr unscheinbaren Häuschen am Stadtrand von Steelville in Ohio. Rupert hatte so viele Brüder und Schwestern, dass es sich anfühlte, als würde er in einem eigenständigen kleinen Staat wohnen. Sie krabbelten über die Möbel, sie rannten hinein und hinaus. Sie waren groß und klein, Jungen und Mädchen – mit hellbraunem Haar, einer spitzen Nase, hohen Wangenknochen und schmalen Lippen. Sie waren alle dünn.
Die Browns hatten so viele Kinder, dass Mrs Brown behauptete, sich die Namen nicht mehr merken zu können. Meistens sprach sie ihren Nachwuchs mit «Hey du» an. Es gab Geschwister, die Rupert kaum kannte und mit denen er nur selten redete. Innerhalb der Familie mit ihren vielen Geheimnissen und getrennt voneinander verlaufenden Werdegängen wurden die verschiedensten Bündnisse geschlossen. Wenn man dicht aufeinanderhockt, muss es noch lange nicht gemütlich sein. Zeitweise ist es einfach nur eng.
Mit zehn Jahren lief Rupert so unauffällig in seiner Familie mit, dass ihm höchstens seine sechsjährige Lieblingsschwes